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DGB-Chef Meyer äußert sich skeptisch über Gewerkschaftsfusion

Berlin (taz) — Der DGB-Chef Heinz Werner Meyer hat sich skeptisch zu den Fusionsplänen der Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik (IGCh) und der IG Bergbau und Energie (IGBE) geäußert. In einem Interview mit der ARD stellte Meyer, ehemals Chef der IGBE, fest: „Ich hätte es anders angefangen.“ Wenn er noch Vorsitzender der Bergbau-Gewerkschaft gewesen wäre, hätte er „erst mal mit einem Diskussionsprozeß unter den Mitgliedern“ begonnen. Für Meyer ist es keineswegs ausgemacht, daß Großgewerkschaften die Interessen der Mitglieder besser vertreten können als kleine. Auch über eine von dem HBV-Vorsitzenden Lorenz Schwegler vorgeschlagene Fusion der HBV mit der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) zu einer großen Dienstleistungsgewerkschaft äußerte sich Meyer eher zurückhaltend. Nicht alle in der DAG organisierten Angestellten seien im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Sie seien bewußt einer Angestellten- Organisation beigetreten. Für ein Zusammengehen mit dem DGB aber werde es „keine Lösung gegen die Stimmen der Mitglieder der DAG“ geben. Insgesamt glaubt Meyer nicht, daß der DGB durch den Trend zu gewerkschaftlichen Großorganisationen die Bedeutung des Dachverbandes schmälern muß. Er forderte eine intensive Diskussion in den Gewerkschaften. „Eine Reform von oben“ werde nicht gelingen, sie müsse von unten her wachsen. marke

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