DFB-Team vor Irland-Spiel: Schweini wird bockig
Bastian Schweinsteiger heizt Spekulationen um den Zusammenhalt in der DFB-Elf an. Darauf angesprochen reagiert er eher unsouverän.
BERLIN/FRANKFURT taz | Man kann nicht behaupten, dass Bastian Schweinsteiger am Dienstag gut drauf war, als er Fragen der Presse zu den anstehenden Länderspielen gegen Irland und Schweden beantwortete.
Ein Journalist wurde abgekanzelt mit den Worten, er solle sich besser vorbereiten. Schweinsteiger wollte auf dessen Frage nach dem „Teamgeist“ in der Nationalelf nicht antworten. „Sie benutzen falsche Worte, das habe ich nie gesagt, also sage ich auch nichts.“ Irgendwie peinlich das Ganze, immerhin ist Schweinsteiger Vizekäpitän, da darf man ruhig etwas mehr Souveränität erwarten.
Es ging noch mal um eine brisante Schweinsteiger-Aussage zum Zusammenhalt im DFB-Team: „Das spürst du ja zum Beispiel, wenn ein Tor fällt: Springt da die komplette Bank auf? Bei uns springt sie auf, das ist vielleicht ein kleiner Unterschied zur Nationalmannschaft bei der EM. Da sind nicht immer alle gesprungen“, hatte er gesagt.
Sind sich der BVB-Block, also die Dortmunder, und der Block der Bayern-Spieler nicht grün? Einiges deutet darauf hin. Schweinsteigers pennälerhaftes Verhalten wird die Spekulationen nur noch anheizen.
Oliver Bierhoff, der ebenfalls auf dem Podium saß, versuchte zwar zu entkräften, dass es Reibereien in der Mannschaft gebe, aber er konnte nicht verhindern, dass „die Randgeschichten“ (Bierhoff), um die es in der PK hauptsächlich ging, ein neues Kapitel erlebten. Ein bisschen Presseschelte gab’s auch noch obendrauf. „Der allgemeine Respekt“ vor der Leistung der Nationalmannschaft fehle, sagte Schweinsteiger – und hatte zumindest in diesem Punkt nicht ganz unrecht
Ach ja. Am Freitag wird es ein Länderspiel in Dublin geben. „Das wird keine Selbstverständlichkeit“, glaubt Bierhoff. Selbstverständlich wird es in den kommenden Tagen wieder nur um Randgeschichten gehen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen