: DFB: Gesetz fürs Kartell
Bonn (AFP) – Die Bundesregierung will die Zentralvermarktung von Europapokalspielen durch den DFB ermöglichen, obwohl der Bundesgerichtshof dieselbe im Dezember untersagt hat. Die Regierung werde hierzu „nach eingehender Prüfung aller Gestaltungsmöglichkeiten“ einen Vorschlag vorlegen, kündigte das Bundeswirtschaftsministerium an. Das Gericht hatte entschieden, die Vereine seien Wirtschaftsunternehmen und müßten daher die Übertragungsrechte an ihren jeweiligen Spielen selbst vermarkten. Der DFB agiere als wettbewerbswidriges Kartell. Dagegen hatte der DFB mobil gemacht. Der Bundesrat hatte bereits im Dezember gefordert, im Rahmen der geplanten Kartellrechtsnovelle eine Ausnahmegenehmigung für den Fußball zu verankern. Die Bundesregierung argumentierte in ihrer Stellungnahme, daß die Sportverbände Geld für Amateur- und Jugendsport zur Verfügung stellen. Die EU-Kommission hatte dagegen erst in der vergangenen Woche heftige Bedenken gegen die Bonner Gesetzespläne geäußert und angekündigt, gegen eine Ausnahmegenehmigung im Kartellrecht vorgehen zu wollen. Es gebe keinen Weg, Profisport vom Wettbewerbsrecht auszuschließen, so die Erklärung der EU-Kommission. Die Kommission betrachte den DFB und die Vereine als Wirtschaftsunternehmen.
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