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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Hartmut Mehdorn, 66, unbeliebter Unternehmer und Ex-Bahnchef, schwingt sich auf zu neuen Höhenflügen. Mehdorn wechselt nur wenige Monate nach seiner Pleite auf der Schiene in den Aufsichtsrat von Air Berlin. Er ersetzt dort Claus Wülfers, der Anfang Juni das Gremium verlassen hatte. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold zeigt sich beglückt – er freue sich auf die „reichhaltige Erfahrung einer der bekanntesten Führungskräfte Deutschlands“. Bekannt ist Mehdorn zweifelsohne: Als hemdsärmelige Führungskraft, als „Sprachpanscher des Jahres“, als Preissystemgenie und Fahrkartenschalterexperte. In Unternehmerkreisen wird bereits spekuliert, wie und ob sich die „reichhaltige Erfahrung“ Mehdorns bei Air Berlin manifestiert. Bedienzuschläge beim Servieren der Mahlzeiten während der Flüge sind ebenso denkbar wie ein Verbot von NS-Dokumentarfilmen im Unterhaltungsprogramm. Auch das Mehdorn’sche Konzept des sogenannten Screenings ließe sich mit ins neue Nest nehmen. Unbestätigten Gerüchten zu Folge soll es bereits Gespräche zwischen namhaften Herstellern von Nacktscannern und Air Berlin geben. Na dann, Herr Mehdorn: Guten Flug – und thänk ju fuor trewelling wis Är Berlin!