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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (517)

Dreieinhalb Monate nachdem er als der einzig positiv getestete Fahrer der Tour de France des Jahres 2011 in die Annalen eingegangen war, musste sich der russische Radprofi Alexander Kolobnew vor der Disziplinarkommission des russischen Radsportverbandes verantworten. Die verwarnte den Radfahrer lediglich und verpflichtete ihn zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 1.220 Euro. Im Juli war bei ihm das Mittel Hydrochlorothiazid (HCT) nachgewiesen worden, ein Schlankmacher, der vor allen deshalb auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada steht, weil sich durch ihn die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln verschleiern lässt. Das russische Nachrichtenportal sportexpress.ru meldete, dass die Kommission den Einlassungen Kolobnews glaubte, wonach dieser die Substanz unabsichtlich zu sich genommen habe. Weil die Regeln des Internationalen Radsportverbands UCI aber eine Bestrafung vorschreiben, habe man sich für die Minimalstrafe entschieden. Die Entscheidung wird innerhalb der nächsten zwei Wochen an die UCI weitergeleitet, die ebenso wie die Wada die Möglichkeit hat, vor dem Internationalen Sportgerichtshof Berufung einzulegen.

Einer der erfolgreichsten russischen Radprofis der vergangenenJahre darf also weiter an Rennen teilnehmen. Kolobnew gewann 2007 bei der WM in Stuttgart die Silbermedaille. Das Gleiche gelang ihm im zwei Jahre darauf in Mendrisio. Das olympische Straßenrennen 2008 in Peking beendete Kolobnew als Vierter. Später erhielt er die Bronzemedaille, weil der auf Platz zwei eingekommene Italiener Davide Rebellin disqualifiziert wurde – wegen Dopings.