■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag / Sonntag
Erwachen in der Dämmerung
Gemeinsam mit anderen europäischen Emigranten strandet der windige Gigolo Charles Boyer an der mexikanischen Grenze. Mindestens acht Jahre dauert es bis zur Erlangung der US-Staatsbürgerschaft. Doch unser Filou weiß sich zu helfen: Der Sachzwänge wegen umwirbt er die alleinstehende Lehrerin Olivia de Havilland, läßt währenddessen aber auch Paulette Goddard nicht aus den Augen... Billy Wilder und Charles Brackett schrieben das Drehbuch zu diesem Melodram, eine Oscar-Nominierung war ihr Lohn.(RTL2, 7.10 Uhr)
Francis, ein Esel –
Herr General
Dieses kleine Filmchen aus der B-Movie-Abteilung der Universal Studios etablierte einen der zugkräftigsten Kinostars der 50er Jahre: Francis, das sprechende Muli. Ein G.I. findet den ungewöhnlich befähigten Vierbeiner während einer Mission im Dschungel von Birma und rekrutiert Francis umgehend für die US Army, bringt sich damit aber in Schwierigkeiten, denn dummerweise schweigt der gute Francis, sobald Zeugen anwesend sind...(Super RTL, 16.30 Uhr)
Virus
Der Film, der offenbar einigen jüngeren Verschwörungstheorien als Quelle diente: Die Kampfstoffabteilung der Amerikaner entwickelt einen tödlichen Virus. Ruchlose DDR- Agenten mopsen die Reagenzgläser, die durch Ungeschick entkorkt werden. Der gefährliche Inhalt verbreitet sich und entvölkert die Erde. Allein in der Antarktis überlebt ein kleines Häufchen. Nicht lange freilich, denn ein fatalerweise übriggebliebener US-General löst den Atomschlag aus und gibt der Menschheit den Rest. Unter den Mitwirkenden dieser 1983 gedrehten sinistren TV-Produktion japanischer Herkunft sind Glenn Ford, George Kennedy, Robert Vaughn, Chuck Connors und Henry Silva.(RTL2, 18.25 Uhr)
Im Paradies ist der Teufel los
Seit Beginn der Werbekampagne ist das Filmplakat zu „Don Juan de Marco“ Verkaufsrenner in den Kinos unserer kleinen Stadt. So wie heute der windzerzauste Johnny Depp schmückte vor dreißig Jahren der stattliche Troy Donahue die Zimmerwände schwärmerischer Mädchen jeden Alters. Sein Name reichte aus, das Jungvolk in die Kinos zu locken. Auch im ernsthaften Film hat er Spuren hinterlassen, in Sirks „Imitation of Life“ beispielsweise und in Coppolas „Der Pate 2“. Den Weg seines Erben Johnny Depp kreuzte er 1989 in John Waters' „Cry-Baby“.(Sat.1, 9.45 Uhr)
Black Sun –
Der Todesplanet greift ein
Im Wochen-Turnus checkt die Bodenkontrolle von Pro7, ob Martin Landau, Barbara Bain und die „Mondstation Alpha 1“ noch auf Kurs sind. Jede Wette: sie sind.(Pro7, 14.15 Uhr)
Architektur der
Jahrtausendwende: New York
Gaby Imhof-Webers vorangegangene Berichte über London und Paris zeigten zeitgenössische Bauten in exquisiten Bildern und ersetzten dem Städtetouristen die Diaschau. Zwar schied die Autorin drakonisch gute von schlechter Architektur; worauf sich ihr Urteil jeweils gründete, blieb freilich für den Laien weitgehend unerfindlich.(Südwest 3, 20.15 Uhr)
Mississippi Burning
Gene Hackman und Willem Dafoe sehen nach den Rechten.(Pro7, 20.15 Uhr)
Das Haus der langen Schatten
Die „old school“ des Horrorfilms in konzertierter Aktion: Vincent Price, Christopher Lee, John Carradine und Peter Cushing sorgen für Angst und Bangnis in jener spinnwebverhangenen Spukvilla, in der Desi Arnaz jr. in Ruhe einen Kriminalroman beenden möchte. Daraus wird wohl nix.(Pro7, 1.55 Uhr)
Harald Keller
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