piwik no script img

■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag

Tatort – Kressin stoppt den Nordexpreß

Dienst nach Vorschrift war seine Sache nicht: Wenn der Zollfahnder Kressin innerhalb der „Tatort“-Reihe tätig wurde, hagelte es anschließend Beschwerdebriefe. Zwanghaft polygam, unverschämt gegenüber Vorgesetzten, regulärer Arbeit eher abhold, entsprach er nicht dem Bild des deutschen Beamten, obschon er doch genau das war: ein wild gewordener Kleinbürger. Daß Autor Wolfgang Menge hier gehörig Witz und Ironie walten ließ, entging sogar vielen Kritikern. Zum 75. Geburtstag Wolfgang Menges zeigt N 3 noch einmal den Zollamtslümmel in Aktion, außerdem mit Alfred Tetzlaff eine weitere heftig umstrittene Figur des Autors. Es folgt eine weniger verfängliche Episode der Krimireihe „Stahlnetz“ (0.00 Uhr) und ein Rückblick auf die goldenen Jahre der Talkshow mit Menge als Moderator der Reihe „III nach 9“ (1.10 Uhr). Der WDR steuert Menges „Ende der Unschuld“ (22.35 Uhr) bei, ein zweiteiliges Fernsehspiel über die Bemühungen deutscher Wissenschaftler um die Atombombe.(N 3, 22.00 Uhr)

Rumble in the Bronx

Mit dieser Actionkomödie eroberte Hongkongs Superstar Jackie Chan im Jahre 1995 erstmals den US-Kinomarkt. Vordem kursierten seine Filme dort wie hier vorwiegend in den Videotheken. Der aktuelle Erfolg von „Rumble in the Bronx“ geht auf prominente Fürsprache zurück, ist damit allein aber nicht erklärt. In Zeiten, in denen dank ausgefuchster Tricktechnik kein Effekt unmöglich ist, bringt Chan den verschmitzten Draufgänger zurück auf die Leinwand. Viele seiner Figuren stehen in der Tradition der Korsaren, Musketiere, der Zorros und Robin Hoods. Und wie damals darf das Publikum schmunzeln und staunen, weil der Tausendsassa sich – zumindest in heimischen Produktionen – nicht von Computern auf die wahrlich waghalsigen Sprünge helfen läßt.(Pro 7, 22.10 Uhr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen