■ Cotti will US-Boykotte verhindern: Schweizer Präsident interveniert bei Clinton
Bern/Washington (AP) – Der Schweizer Bundespräsident Flavio Cotti hat wegen amerikanischer Sanktionsdrohungen erstmals direkt bei US-Präsident Bill Clinton interveniert. Im Zusammenhang mit dem Streit um die nachrichtenlosen Vermögen von Holocaust-Opfern bei Schweizer Banken forderte er Clinton in einem Brief auf, sich entschieden gegen die angedrohten Sanktionen gegen Schweizer Unternehmen einzusetzen.
In dem Schreiben drücke Cotti die „tiefe Besorgnis der Schweizer Regierung und des Schweizer Volkes“ angesichts der Sanktionsdrohungen einzelner US- Staaten und Städte aus. Die traditionell guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien gefährdet.
Mit den Boykottankündigungen haben einige US-Staaten auf die gescheiterten Verhandlungen zwischen Schweizer Banken und Vertretern von Holocaust-Überlebenden reagiert. Letztere hatten ein Angebot der Banken in Höhe von 600 Millionen Dollar als zu niedrig abgelehnt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen