Coronazahlen vom 23. August 2022: Dunkelziffer ist gestiegen
Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen sinkt kaum noch. Die Lage in den Kliniken und die Totenziffer weisen auf wachsende Untererfassung hin.
BERLIN taz | Die #Corona-Zahlen am Dienstag zeigen, dass die Zahl der registrierten Infektionen nicht weiter sinkt. Hängt das mit dem Ferienende zusammen? Hospitalisierungs- und Totenzahlen weisen zudem auf eine Untererfassung der Infektionen in den letzten Wochen hin. Details wieder im Thread.
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Der Tageswert von 60.411 neu registrierten #Corona-Infektionen senkt den 7-Tage-Mittelwert nur minimal um 475 auf 38.508. Er liegt damit quasi auf dem Niveau von Freitag, ist also seit 3 Tagen nicht mehr merklich gefallen.
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Das ist besonders auffällig, weil der stetige Rückgang in den vergangenen Wochen dienstags stets besonders groß ausfiel. Denn dienstags werden die Zahlen vom Wochenende nachgereicht.
Der 7-Tage-Mittelwert der #Corona-Neuinfektionen liegt am Dienstag 7,7 % niedriger als vor 1 Woche. Wie die Grafik veranschaulicht, hat sich der Rückgang der #Sommerwelle in den letzten Wochen deutlich verlangsamt.
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Die Vermutung liegt nahe, dass das mit dem Ende der Sommerferien in einigen Bundesländern zusammenhängt. Doch so einfach ist es nicht.
Zwar sank laut RKI die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen (Ferienende 9. 8.) und Schleswig-Holstein (13. 8.) erstmal nicht mehr. Aber in Schleswig-Holstein setzet sich der Abwärtstrend nach wenigen Tagen schon wieder fort.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern (Ferienende 13. 8.) lassen sich ebenfalls keine steigenden Zahlen erkennen. In Hamburg sinkt die Inzidenz seit dem Ferienende am 17. 8. sogar deutlich.
Viel wichtiger sind aktuell die Klinik- und Sterbezahlen, die auf eine deutlich gewachsene Untererfassung der Neuinfektionen in den letzten Wochen hinweisen – und somit auf eine steigende Dunkelziffer. So liegt die #Hospitalisierungsrate am Dienstag um 7,2 % höher als vor 1 Woche. Das ist der erste Anstieg seit dem 28. Juli.
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Die #Hospitalisierungsrate liegt laut Berechnung des #RKI nun bei 4,59. Bestätigt sich die Tendenz, wäre dies ein Indiz für eine Trendwende, da die Hospitalisierungsrate ein recht verlässlicher Indikator für das Infektionsgeschehen in der Gesamtbevölkerung ist.
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Ein noch deutlicheres Indiz für eine gewachsene Untererfassung der #Corona-Infektionen bietet die Kurve der Sterbefälle. Der Tageswert von 146 weiteren Coronatoten hält den 7-Tage-Mittelwert mit 116 seit mittlerweile einer Woche auf nahezu konstantem Niveau.
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Seit sich im Frühjahr die #Omikron-Variante durchgesetzt hatte, waren recht konstant 13 Tote pro 10.000 Neuinfektionen in den drei Wochen zuvor registriert worden. Nun ist dieses Verhältnis auf 16 gestiegen. Die Totenkurve fällt daher nicht so wie die Infektionskurve vor drei Wochen.
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Das deutet darauf hin, dass der mit über 20 % pro Woche sehr deutliche Rückgang der registrierten Infektionen Ende Juli/Anfang August zu einem Großteil auf eine gewachsene Untererfassung zurückzuführen war.
Wie groß dieser Anteil ist, lässt sich schwer sagen. Immerhin ist die Zahl der #Covid19-Patient:innen seit Ende Juli kontinuierlich von 1.621 (Höchststand am 26. Juli) auf 990 (Stand Montag) gesunken.
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Allerdings ist die Zahl der #Covid19-Intensivpatient:innen in den letzten 4 Wochen nur um gut 35 % gesunken, die der registrierten #Corona-Neuinfektionen hingegen um über 55 %. Ohne Untererfassung müssten beide Indikatoren sich annähernd gleich entwickeln.
Der Autor analysiert auf Twitter seit August 2021 die jeweils aktuellen Coronazahlen. Die Threads werden hier auf taz.de übernommen.
Leser*innenkommentare
Oznah Akanat
Wir haben keinerlei verlässliche Daten, da könnte der Autor genauso gut seinen Kaffeesatz analysieren. Vielleicht wäre eine Kolumne zur Aufklärung über das absolut erbärmliche Versagen bei der Datenerfassung und den Umgang mit eben jenen wertlosen Daten ein kleines bisschen hilfreicher.