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Coronaselbsttests für Berlins SchülerHeimkontrolle statt Homeschooling

Zwei Mal pro Woche sollen sich Berlins Schüler demnächst selbst auf Corona testen. Schon ab kommender Woche könnte es losgehen.

Für die Tests soll eine Probe aus dem vorderen Nasenflügel reichen: Bild aus Österreich Foto: dpa

Berlin taz | Es gibt Hoffnung für alle Berliner Schüler*innen, in Kürze wieder richtig zur Schule gehen zu können. Künftig sollen sie zwei Mal pro Woche mit einem Selbsttest untersuchen, ob sie mit Corona infiziert sind, teilte Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung, auf taz-Anfrage mit. So soll verhindert werden, dass es in Schulen zu Ausbrüchen kommt.

Das Land Berlin hatte vergangene Woche 2 Millionen Selbsttests gekauft, die bereits eine Zulassung bekommen haben. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung sollen sie voraussichtlich ab 8. März zur Verfügung stehen. Damit wäre eine von vielen Experten geforderte Voraussetzung geschaffen, um weitere Klassen zumindest im Wechselunterricht in den Schulen zu unterrichten. Derzeit gehen nur Kinder der Grundschulklassen 1 bis 3 in kleineren Gruppen zur Schule. Bei den Selbsttests wird mit einem Wattestäbchen im vorderen Teil der Nase ein Probe genommen – sie werden deswegen auch Nasenborertests genannt.

Ob Berlins Schulen tatsächlich noch vor den Osterferien unfassender öffnen, ist eine politische Entscheidung, die noch diese Woche fallen könnte. Am Mittwoch treffen sich die Mi­nis­ter­prä­si­den­t*in­nen der Länder wieder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), um den weiteren Umgang mit der Coronapandemie zu besprechen. Der Druck von Seiten der Bevölkerung und der Wirtschaft, Lockerungen zu erlauben, wächst – genau wie die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung von ansteckenderen Coronamutationen.

Vor Schulbeginn zu Hause testen

Offen war lange, wie die Selbsttests eingesetzt werden sollen: In der Schule vor Beginn des Unterrichts oder von den Eltern noch vor Schulbeginn zu Hause. Laut Klesmann soll das nach derzeitigem Stand zu Hause geschehen. Der Vorteil: Die Leh­re­r*in­nen müssen nicht noch eine Aufgabe übernehmen und bei einem positiven Ergebnis Kinder nach Hause schicken. Der Nachteil: Es ist offen, wie viele Eltern die Tests auch wirklich durchführen.

Die grüne Fraktionsvorsitzende Silke Gebel macht sich schon lange für den umfassenden Einsatz dieser Tests stark. „Mit den baldigen Coronaselbstests gibt es ein flächendes Screening an den Berliner Schulen“, sagte sie der taz. Das sei neben FFP2-Masken und den kleinen Klassen eine weitere Sicherheit für den Schulbetrieb in Coronazeiten. „Ich freue mich, dass dann das Motto Aufstehen, Testen, Zähneputzen, Frühstück und beim negativen Testergebnis ab in die Schule Realität wird.“

Und auch wer nicht in die Schule geht, kann sich in Kürze einen solchen Test gönnen: Bei der Drogeriemarktkette dm soll es sie ab kommender Woche zu kaufen geben. Die Tests seien „voraussichtlich“ ab dem 9. März erhältlich, sofern der Hersteller die Lieferzusagen einhalte, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Tests würden „so günstig wie möglich“ angeboten, hieß es.

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