Coronafälle in Berliner Schulen: Die Zahlen steigen leicht
Ein Großteil der Schulen steht auf Stufe gelb: Es gibt dort nur minimale Einschränkungen. Die GEW fordert dennoch ein Ende des Regelunterrichts.
Am kommenden Mittwoch wollen sich Bund und Länder über mögliche neue Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verständigen. Dabei soll auch über strengere Regeln für die Schulen gesprochen werden. Einigkeit gab es bei den Ländern bisher, komplette Schulschließungen möglichst verhindern zu wollen.
Zehn der insgesamt mehr als 800 Berliner Schulen bieten inzwischen keinen Regelunterricht mehr an, eine Woche davor waren es erst zwei. Bei der Überprüfung aller Schulen durch die Gesundheitsämter sind sie in die Stufe Rot eingeordnet worden.
„An den zehn Schulen, die auf Stufe Rot sind, gibt es nun bis auf weiteres Hybridunterricht, so wie es unser Stufenplan vorsieht“, teilte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag mit. „Das bedeutet Teilung der Lerngruppen sowie eine Mischung aus schulisch angeleitetem Lernen zu Hause und Präsenzunterricht.“ Die Schulen seien auf die verschiedenen Eventualitäten gut vorbereitet.
In die Stufe Grün sind 42 Schulen eingeordnet worden, 573 in Stufe Gelb, 192 in Orange. Diese Einordnung ist laut dem Corona-Stufenplan mit unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verbunden. Unabhängig davon, in welcher Corona-Stufe sich eine Schule befindet, gilt in Berlin seit Mittwoch eine generelle Maskenpflicht auch im Unterricht für alle Klassen an weiterführenden Schulen und an den Berufsschulen.
GEW will Regelunterricht sofort beenden
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat von der Senatsverwaltung für Bildung gefordert, berlinweit den Wechsel zwischen Unterricht in der Schule und digital zu Hause zu ermöglichen. „Und das am besten sofort“, sagte der Berliner GEW-Vorsitzende Tom Erdmann am Freitag. An den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 sollten die Gruppen tage- oder wochenweise wechseln. An den Grundschulen ist aus Sicht der GEW eine Kombination aus Unterricht und Hortbetreuung mit entsprechend kleineren Gruppen besser, bei dem die Kinder aber grundsätzlich in der Schule sind.
„Die Bildungssenatorin muss sich vom Mantra des Regelunterrichts verabschieden“, forderte der GEW-Vorsitzende. Der sei bereits jetzt nicht mehr möglich. „Wir erleben sowieso einen schleichenden Lockdown an Schulen“, sagte Erdmann mit Blick auf die gestiegene Zahl von Corona-Fällen unter Schülern und Lehrkräften. „Wenn die Gruppen reduziert werden, wird auch die Zahl derer, die in Quarantäne müssen, reduziert.“
In Berlin werden laut Bildungsverwaltung an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen im laufenden Schuljahr rund 330.000 Schülerinnen und Schüler von rund 39.900 Lehrkräften unterrichtet. An den öffentlichen beruflichen Schulen sind es etwa 70.000 Schülerinnen und Schüler und 4.100 Lehrkräfte.
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