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Corona-Impfungen für Kinder in BerlinKinder krempeln die Ärmel hoch

Am Mittwoch sind die Impfungen für die 5- bis 11-Jährigen gestartet. Wie kommt man jetzt an Termine? Fragen und Antworten.

Kind, geimpft: Am Mittwoch im Impfzentrum Messe Berlin Foto: dpa

Wo kann ich mein Kind ab wann impfen lassen?

Wenn Ihr Kind mindestens 5 Jahre alt ist, gibt es seit Mittwoch drei Impfzentren, die auch Kinder impfen: Im neu eröffneten Impfzentrum ICC, in der Messe und in Tegel. Es gibt dort Bereiche, die speziell für die Kinderimpfungen reserviert sind, um Wartezeiten zu vermeiden. Die Impfungen sind außerdem weniger eng getaktet, um dem Beratungsbedarf der Eltern nachzukommen.

Eine zweite Möglichkeit neben den Impfzentren ist – zunächst noch begrenzt bis Montag, 19. Dezember – das Naturkundemuseum in Mitte. Noch-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) fasst das unter den Ansatz „Kreativimpfen“. Auch die Zweitimpfungen, die in drei bis sechs Wochen fällig werden, sollen mit einem Museumsbesuch bei den Dinos kombiniert werden können. Ohne Termin wird weder im Museum noch im Impfzentrum geimpft.

Kann ich nicht einfach zu meinem Kinderarzt gehen?

Auch die Kinderärzte impfen – entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorrangig Kinder mit Vorerkrankungen oder engem Kontakt zu besonders gefährdeten Personen. Allerdings können, auch das stellte die Stiko in ihrer Empfehlung klar, auf ausdrücklichen Wunsch und nach individueller Beratung auch Kinder ohne besondere Risikofaktoren geimpft werden.

Ich habe gehört, dass auch in den Schulen geimpft werden soll. Wie funktioniert das?

Gute Frage. Die Gesundheitsverwaltung kündigt auf ihrer Website Impfungen an den Schulen an. Zunächst könne man Termine bis zum 19. Dezember an einer Schule pro Bezirk buchen, den Termin für die zweite Impfung Anfang Januar gebe es dann gleich dazu (ebenfalls an der Schule, wo die Erstimpfung stattfand).

An welchen Schulen geimpft wird, erfährt man auf Nachfrage bei der Gesundheitsverwaltung nicht. Die Intention dahinter: Die Eltern sollen die Schulen nicht „überrennen“, sondern die Impfhotline anrufen und einen Termin verabreden.

Ruft man dort an, herrschte am Mittwoch allerdings Kommunikationschaos: Zunächst hieß es vormittags, nur die Schü­le­r:in­nen an den ausgewählten Schulen könnten sich auch dort impfen lassen. Diese Vorgabe änderte sich aber im Laufe des Tages offenbar, wie Mit­ar­bei­te­r:in­nen der Hotline wussten: Am Nachmittag hieß es dann, auch schulfremde Kinder könnten sich impfen lassen.Die Pressestelle der Gesundheitsverwaltung äußerte sich auf mehrfache taz-Nachfrage leider nicht aufklärend.

60 Kinder pro Tag, an den Wochenenden 90 Kinder, sollen in den Schulen von je zwei bis drei Impf­ärz­t:in­nen geimpft werden können. Das Personal dafür stellt das Deutsche Rote Kreuz. Ausgesucht wurden die Schulen vom Bezirk gemeinsam mit der Schulaufsicht. Die Kriterien: Die Räumlichkeiten müssen beheizbar, belüftbar und gut zu reinigen sein.

Wie bekomme ich einen Termin?

Die Erziehungsberechtigten können entweder einen Termin online über das Buchungsportal Doctolib buchen oder bei der Impfhotline 030 90 28 22 00 anrufen. Die Frage, ob das Anruferaufkommen seit dem Start der Kinderimpfungen gestiegen ist, konnte die Gesundheitsverwaltung am Mittwoch nicht beantworten. Ein Praxistest mehrerer Kol­le­g:in­nen aus der Redaktion zeigte allerdings: Man kommt gut durch.

Gibt es überhaupt noch freie Termine?

Wer Mittwochnachmittag die Impfhotline anrief, konnte Termine für Freitag an einer Schule bekommen. Online gab es auch noch Termine im ICC ab dem 20. Dezember. In Tegel konnte man Termine für den 30. Dezember ergattern. Die Termine in der Messe waren ausgebucht. Am frühen Abend gab es dann bereits überhaupt keine Termine mehr in den Impfzentren.

Stimmt es, dass es zu wenig Impfstoff gibt?

Beim Deutschen Roten Kreuz, das das Impfzentrum in Tegel betreibt, war nichts über einen aktuellen oder bevorstehenden Impfstoffmangel zu erfahren. Auch der Kassenärztlichen Vereinigung sind keine Lieferengpässe bekannt. Die Senatsverwaltung gab keine Auskunft hierzu.

Beim Landesverband der Kinder- und Jugendärzte ist man dagegen sehr unzufrieden mit der Liefersicherheit der für die Kinder benötigten Impfstoffe. Für die Impfung der ab 12-Jährigen sei die Impfstoffmenge nach wie vor gedeckelt, bereits vereinbarte Termine mussten teilweise abgesagt werden.

Bei den jüngeren Kindern, die ab dieser Woche einen geringer dosierten und speziell abgefüllten Impfstoff erhalten, hätten viele Ärz­t:in­nen zwar die bestellte Menge erhalten, manche warteten aber noch ohne genauere Auskunft. In der kommenden Woche sei keine Bestellung möglich, sondern erst wieder am 4. Januar.

Und wie sieht aktuell die Infektionslage bei den Kindern aus?

In den Altersgruppen der 5- bis 9-Jährigen und 10- bis 14-Jährigen sind die 7-Tage-Inzidenzen mit jeweils fast 700 Fällen pro 100.000 Ein­woh­ne­r:in­nen weiterhin am höchsten. Allerdings sind die Infektionszahlen im Vergleich zur Vorwoche gesunken: Da lagen die 7-Tage-Inzidenzen bei 724 (5 bis 9 Jahre) bzw. 778 (10 bis 14 Jahre) Fällen pro 100.000 Einwohner:innen.

Vergangene Woche waren 81 Lerngruppen (von rund 13.700) an den öffentlichen Schulen wegen Coronafällen geschlossen. Das geht aus der Coronastatistik der Bildungsverwaltung hervor, die immer freitags aktualisiert wird. Zwei Schulen waren in Warnstufe „gelb“ eingeordnet. Das bedeutet Maßnahmen wie Wechselunterricht in halbierten Klassen. 1,1 Prozent der SchülerInnen und 1 Prozent des Personals waren positiv getestet. Laut Bildungsverwaltung liegt die Impfquote beim Personal bei 90,47 Prozent.

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1 Kommentar

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  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    In jeder Schule sollte Impfen möglich sein. Wenigstens 1 x pro Woche!



    Die Unterstützung der Schulleitung ist dringend erforderlich.