piwik no script img

Claudia Plattner wird BSI-PräsidentinErste Frau und Tech-Expertin

Mit Claudia Plattner beruft Innenministerin Faeser erstmals eine Frau an die Spitze der Cybersicherheitsbehörde. Seit November war der Posten unbesetzt.

Claudia Plattner wird neue Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik Foto: Sanziana Perju/EZB/dpa

Berlin taz | Nach monatelangem Hickhack um den Chefposten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nun eine Lösung gefunden.

Ab Juli wird Claudia Plattner an der Spitze der Behörde stehen. Plattner ist ausgewiesene Tech-Expertin. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) war sie seit Juli 2021 als Generaldirektorin für Informationssysteme für Cybersicherheit und Digitalisierungsprozesse zuständig. Faeser bezeichnete Plattner als „herausragende, international vernetzte IT-Sicherheitsexpertin mit großer Managementerfahrung“. Und sie ist die erste Frau im BSI-Amt. „Das ist ein starkes Zeichen“, so Faeser.

Seit November 2022 war der Posten des Präsidenten unbesetzt. Grund dafür war die Abberufung des langjährigen BSI-Chefs Arne Schönbohm. Ihm war vorgeworfen worden, in der Vergangenheit Kontakte zu einem Verein mit Verbindungen zu russischen Geheimdienstkreisen gehabt zu haben. „Die Causa Schönbohm hat zu einer erheblichen Verunsicherung geführt“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, der taz.

Er begrüßte, dass die Hängepartie nun beendet und ein Reputationsverlust abgewendet sei. Die Aufgaben, die auf Plattner zukommen, sind enorm. „Der Angriffskrieg Russlands hat offenbart, wie ungenügend unsere Demokratie noch immer vor bestimmten sicherheitspolitischen Bedrohungen geschützt ist“, so von Notz. Der Schutz kritischer Infrastruktur steht derzeit ganz oben auf der BSI-Agenda.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!