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Archiv-Artikel

Dolf Hermannstädter empfiehlt Chumbawamba & The Ex

Es gibt ja nicht mehr viele Bands, die aus dem politischen Punk-Underground kommen, und noch viel weniger, die auch heute noch zusammenspielen, geschweige denn Kapellen, die auch noch älter sind als es das TRUST dieses Jahr wird (20). Bemerkenswert also, dass am Freitag ab 20 Uhr zwei Bands im Rahmen der „Two Roots“-Reihe im Schlachthof spielen, auf die all das zutrifft. The Ex aus den Niederlanden treffen auf Chumbawamba aus Großbritannien. Während die holländischen Nachbarn sozusagen „original“ auf der Bühne stehen, handelt es sich bei den Briten um eine „acoustic version“. Es wird also viel gesungen. Glücklicherweise klingt das nicht so bescheiden wie viele dieser derzeit angesagten Singer/Songwriter – und natürlich haben beide Bands im Gegensatz zu den modernen Barden eine ganze Menge zu sagen! Zwei Bands mit den gleichen Wurzeln, die völlig unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht haben, denn im Gegensatz zu Chumbawamba haben es The Ex mit ihrem sperrigen „Avantgarde-Jazz-Experimental-Noise“ nie bis in die Hitparaden geschafft. Dies gelang Chumbawamba vor einigen Jahren mit dem Song „Tubthumping“. Zum Glück hat der Ausflug in den Hit-Himmel der Band nicht geschadet und sie sind wieder wohlbehalten auf dem Boden der Tatsachen angekommen – immerhin als „akustische Version“. Geboten werden neue Stücke, aber zum Glück auch Altbekanntes. Immer noch läuft‘s mir kalt den Rücken runter, wenn die Briten das schon x-mal im Schlachthof vorgetragene Stück „The Day The Nazi Died“ mit dem immer noch aktuellen Refrain spielen: „And we never rest again, until every nazi dies“.

DOLF HERMANNSTÄDTER ist Herausgeber des TRUST-Fanzine