■ Chronik: Der „Hamburger Sturm“
Sechs Jahre lang erschien das Magazin Hamburger Sturm. Nach dem Verbot der Nationalen Liste 1995 gründeten Torben Klebe und Thorsten Bärthel zunächst den Bramfelder Sturm, eine Zeitung zwischen Fanzine und Propagandablatt, die sie 1997 in Hamburger Sturm umbenannten.
Neben Konzertberichten und Plattenempfehlungen fanden sich darinBerichte über Aktionen des „Nationalen Widerstandes“ und Interviews mit Neonazis. Auf der Anti-Antifa-Seite gab die Gruppe Daten von linken Zentren und Personen bekannt, die „besucht werden können“. Auf der Sportseite hetzten sie gegen „Multi-Kulti-Fußballer, auf der Seite für die „politischen Gefangenen“ berichtete Christian Worch über seine Haft, und der Polizistenmörder Kay Diesner bedankte sich für die Unterstützung. Offen warben 1999 so genannte „braune Zellen“ in dem Magazin für den bewaffneten Kampf.
Die Redakteure des Hamburger Sturm haben beste Beziehungen zur Szene. Thorben Klebe ist eng mit dem internationalen „Blood & Honour“-Netzwerk verbunden, und Jan Steffen Holthusen unterhält fes-te Kontake zum Neumünsteraner „Club 88“. Seit 1999 trat der „Sturm“ auch öffentlich als Kameradschaft „Hamburger Sturm 18“ bei Neonazi-Aufmärschen auf. Die 18 ist ein Code für „Adolf Hitler“. Im Rahmen des „Aktionsbündnis Norddeutschland“ arbeitete der „Sturm“ verbindlich mit den „Freien Nationalisten“ um Thomas Wulff und Christan Worch zusammen. Dieses Netzwerk wird vorraussichtlich die rund 20 Kameraden des nun verbotenen Vereins aufnehmen. as
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