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Christian Wulff als MahnmalVollends gescheitert? Nein!

Christian Wulff ist jetzt Single. Er verkörpert mit seiner Trennung den Typus des neuen, starken Mannes, der nicht gepanzert durchs Leben laufen muss.

Würden Sie diesem Mann ins Gesicht treten? Nein? – Wir auch nicht. Bild: dapd

Christian Wulff ist kein Mann in der Krise, Christian Wulff ist ein Mann, der nun endgültig am Boden liegt. Es geht im so schlecht, niemand mag ihm nun auch noch ins Gesicht treten – vielmehr fliegen ihm, dem Gefallenen, dem Gescheiterten, nun die Sympathien zu. Amt verloren, Ehre – bis auf den Sold – verloren, Frau verloren.

Verprügelt wird nunmehr nicht Christian Wullff, sondern Bettina Wulff. Cherchez la femme, am ungeschminktesten twitterte es FDP-Staatssekretär Hans-Joachim Otto in die Welt, wörtlich: „Die Vorgänge, die Christian Wulff sein Amt gekostet haben, hat er nur getan, um Bettina zu imponieren. So sind (manche) Frauen […].“

Sie also, die schöne, blonde Frau mit dem berüchtigten Tattoo auf dem Oberarm, ist an allem schuld. Und nun verstößt sie auch noch gegen den ehernen Grundsatz des Ehewesens: Stand by your man. Stattdessen lässt sie ihn, vorhersehbar spätestens nach der Veröffentlichung ihres autobiografischen Werkes, im Regen stehen.

Schulden, Scheidung, Hypothek

Ein Albtraum. Das, was den Wullfs widerfahren ist, ist so ungefähr der größtmögliche Unfall, den sich das deutsche Bürgertum vorstellen kann. Berufliche und finanzielle Existenz weitgehend zerstört. Schulden, Scheidung, Unterhaltungszahlungen, Hypothek auf dem Haus. Man kann förmlich spüren, wie den Kommentatoren und Treppenhaus-Chattern der Arsch auf Grundeis geht bei dem Gedanken – Männern wie Frauen, wobei sich Letztere nun auch nicht gerade gedrängt fühlen, Partei für Bettina Wulff zu ergreifen, denn es ist eher schwierig, aus ihr eine feministische Ikone zu machen. Nicht mal als Opfer taugt sie, allzu durchsichtig erscheint den meisten ihr Kalkül.

Das Opfer ist nun eben Christian Wulff, und das ist, abseits der reflexartigen Schuldzuweisungen an die (böse) Frau, interessant. Das Mitleid, die fast schon zärtliche Besorgtheit, die ihm nun zuteil wird, verweist auch auf ein neues Männlichkeitsbild der Gesellschaft. Der Mann, angeblich beständig in der Krise, er ist nicht mehr, was er war: Und das ist gut für ihn.

Christian Wulff zum Beispiel, Anfang 50, kommt aus einer Zeit, in der traditionelle Männlichkeit noch nicht von der Bildfläche verschwunden war – und in dieser Logik hatte er, der Sohn eines Tankstellenbesitzers, zunächst alles richtig gemacht. Nämlich: Karriere. Er wurde zum klassischen „Erwerbsmann“, der sich von ganz unten nach ganz oben durchzukämpfen versucht – Status erwerben, Geld verdienen, eine Familie ernähren –, und er hat das ja auch geschafft. Selbstverwirklichung? Gefühle zeigen? Eher nein.

Abstieg galt nicht

Im Vordergrund stand stets der Weg nach oben, das Funktionieren – koste es, was es wolle. Einen „Andenpakt“ mit Roland Koch, Günther Oettinger & Co ist er einst eingegangen mit anderen ehrgeizigen Jungmännern aus seiner Partei, der klassische Männerbund, die Seilschaft, mit der man zwar nicht wirklich befreundet ist, die einem aber behilflich ist in Fragen der Karriere.

Zum Ministerpräsidenten hatte er es dann irgendwann endlich geschafft, und wenn es schon mit der Kanzlerschaft nichts werden sollte, dann eben mit der Staatspräsidentschaft. Ganz egal, ob erst im dritten Wahlgang. Hauptsache, oben, verlieren geht nicht – denn wenn der Aufzug einmal fährt, dann fährt er immer nach oben. Verlieren, absteigen, das würde der Selbstvernichtung nahekommen, dem Verlust des eigenen Selbstbildes.

Und wer alles richtig gemacht hat, dem widerfährt auch nur Gutes. Er bekommt Anerkennung – und zwar nicht nur in Form von Ruhm, Ehre und Geld. Denn der traditionelle Mann, er ist ohne weibliche Akklamation überhaupt nicht denkbar. Bettina Wulff. Eine Frau, die man nicht nur in der Moped-Gang an der Tankstelle vorzeigen kann, sondern eine, die sogar als moderne, frische „First Lady“ durchgeht, die mit Michelle Obama auf Augenhöhe parlieren kann. Eine Frau, um die einen andere Männer womöglich beneiden, die also den eigenen sozialen Status als Mann aufwertet.

Akzeptables Scheitern

Nun hat er also alles verloren – und ist trotzdem noch da. Die Sympathie, die ihm nun entgegengebracht wird, ist eigentlich eine Sympathie für den neuen Mann. Den neuen Mann, der nicht mehr gepanzert durchs Leben gehen muss, der Gefühle hat, auch mal verlieren darf. Den neuen Mann, der richtige, aufrichtige Freunde verdient hat und nicht nur solche wie Bild-Chef Kai Diekmann. Einen neuen Mann, der vielleicht in Zukunft einfach nur Vater von zwei Söhnen ist. Wenn Wulff gerade das personifizierte Scheitern ist, dann bedeutet das Wohlwollen ihm gegenüber, dass das Scheitern, die Schwäche, das „Nichtkönnen“ nunmehr als akzeptabel gelten in dieser Gesellschaft – auch wenn es sich um angeblich so starke Männer handelt.

Lange vergangen ist das 19. Jahrhundert, in dem man von „Ehrenmännern“ in Situationen des Scheiterns insgeheim erwartet hätte, dass sie mit ihrer in der Schreibtischschublade aufbewahrten Duellierpistole zur letzten Konsequenz schreiten. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen es Männern unmöglich war, über Ängste zu reden.

Es zeugt von einem gesellschaftlichen Fortschritt, wenn nun in der öffentlichen Meinung das Scheitern eines einst mächtigen Mannes als Chance begriffen wird – und zwar für ihn. Er ist nicht der einzige Mann, der sich mit der Frage konfrontiert sieht: Wer bin ich eigentlich wirklich? Was will ich von meinem Leben? Wer liebt mich, und wer sind meine wahren Freunde? Das alles sind Fragen, die sich Menschen in den bürgerlichen Klinkerhäusern zwischen Großburgwedel und Bad Salzuflen manchmal stellen – und sei es nur heimlich, während sie am Abend mit dem Gardena-Gartenschlauch den Rasen sprengen.

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28 Kommentare

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  • EA
    Externes Auge

    In Deutschland hat es nur 10 Bundespresidenten gegeben. Herr Wulff ist einer davon. Früher war er Ministerpresidenten von Niedersachsen gewesen... Für mehrere Jahre... Er wurde nicht ernannt, sondern immer gewaehlt. D.h. er muss klare Staerken haben als viele deutsche Staatsmaenner/Politiker, die damals event. sehr neidisch über ihn waren. Darüberhinaus muss man auch wissen, dass er er relativ jung ist.

     

    Ich habe ein völlig Verstaendnis für das ''deutsche Wertesystem'', das erfordert, dass die Politiker mit ihrem Freundeskreis sehr vorsichtig umgehen müssen. Aber so eine Persönlichkeit(Bundespresidenten), meines Erachtens so brutal und öffentlich zu verletzen, ohne handfeste ehrenrührige Beweise zu haben, ist meines Erachtens nicht normal und passt nicht zu der Qualitaet der viertgrössten Volkswirtschaft der Welt.

  • S
    sand

    Alles durcheinander. Zunächst einmal: Wulff hat die Ehe gebrochen, nun erfährt er selbst Ehebruch. So weit, so gerecht. Am Sittenverfall, der jetzt beklagt wird, hat Wulff selbst mitgewirkt. Vorbildhaft und offensiv.

     

    Wulff hat sich mit BILD angelegt und BILD fühlte Wulffs geborgter Größe auf den Zahn, weil die Diekmanns aus dem selben Holz sind. So weit, so normal. Machtgerangel auf dem Schulhof.

     

    Wulffs eigentliches "Vergehen" ist sein ungeniertes Mitläufertum bei grenzverwischender Verflechtung von Privat und repräsentativer Politik. Maschmeyer, Nord-Süd-Achse usw.

     

    Und das ist ein echtes gesellschaftliches Problem. Ihn jetzt mit Rosamunde-Pilcher-Pathos zum tragischen Helden und neuen, starken Mann zu stilisieren, ist geschmacklos und der TAZ unwürdig.

  • E
    Einszweidrei

    Diese beiden Menschen können nicht mehr denken und nicht mehr atmen. Die gesamte Presse weiss Bescheid und jetzt möchte man sie sogar nutzen "verdienen" an Fairness-Presse. Toll. Gute Geschaeftsidee und aus der Richtung komme ich. Aber ich denke auch anders. Naemlich, dass mich der ganze Ehemuell der ja nicht wirklich öffentlich wird, nicht interessiert. Das Buch habe ich nicht gelesen. Aber eine Weisheit habe ich für m i c h gezogen. Ich bin dankbar und gluecklich, gleicher Jahrgang wie Herr W., dass die Maenner so geworden sind, wie sie sind. Sie brauchen Liebe und Schutz. Und die einst klagenden Weiber sind schlimmer geworden, als das, was sie mal beklagt haben. Leider.

  • A
    Anton

    Klappt doch endlich mal dieses alberne Thema zu.

    Als wenn es nicht s Wichtigeres zu berichten gibt.

    Dafür haben wir doch schon die Boulevardpresse.

  • RA
    ralf ansorge

    wulff ist gescheitert,weil er das falsche amt sich zuschustern lassen hat von uns angie,er war schlicht nicht präsidiabel.mp von nds wäre er wahrscheinlich noch ewig geblieben,in diesem amt hätte er seine affären wahrscheinlich aussitzen können oder sie wären gar nicht erst ans licht gekommen.

    was seine freunde betrifft hatte er wohl nie welche,denn wahre freunde erkennt man in der not(eine phrase,aber sie stimmt).ich weiß das aus eigener GUTER erfahrung.seine tusse ist seit dem buch sowieso indiskutabel.

    finanziell würde ich gern auch mal auf diesem niveau scheitern.

  • NN
    Ne, ne - so nicht

    Ich habe lange drüber nachgedacht, ob man Bettina Wulff mit der Darstellung als eiskalter, berechnender Karrierefrau gerecht wird. Meiner Ansicht nach nicht. Sie hatte den Respekt vor ihrem Mann verloren und sie war absolut nicht bereit für seine Vergehen ebenfalls grade zu stehen. Wenn er für sie illegale Sachen machte, angefangen von der Finanzierung des Häuschens über Upgrade im Flugzeug bis hin zu den möglicherweise von Gronewald bezahlten Hotelrechnungen, dann geht das wirklich auf sein Konto. Er hätte ihr als Jurist glasklar vermitteln müssen, dass das nicht geht. Punkt. Und sie hätte es entweder eingesehen und es wäre gut gewesen; oder sie hätte die Biege gemacht. DANN könnte man sie mit geringschätzigen Kommentaren überhäufen. So nicht.

  • T
    tommy

    Ich will von Christian Wulff nichts mehr hören. Kann diese Verkörperung des banalen Mittelmaßes nicht endlich in der Versenkung verschwinden?

  • I
    ichbins

    Mitleid für Wulff? Nie und nimmer! Wer seine erste Ehefrau aufs Abstellgleis schiebt, damit er sich bumsfidel eine andere nehmen kann, hat kein Mitleid verdient. Wulff gehört halt auch zu diesen alternden Graueseln. Wenn es dem Esel zu gut geht, begibt er sich aufs Eis. Nun ist er nicht nur ausgerutscht, sondern sogar ins kalte Wasser eingebrochen. So ists recht! Gratulation an Bettina. Sie hat ihm gezeigt wie der Hase läuft in der männlichen Midlifecrisis.Und wie geht es der ersten Ehefrau? Von der schreibt niemand was. Hat sie sich etwa schon totgelacht?

  • H
    Huck

    Etwas dahingeschludert, kaum Recherche.

     

    Herr Wulff ist nicht Vater von zwei Söhnen, sondern von einem Sohn (mit seiner zweiten Frau) und einer Tochter (mit seiner ersten Frau).

     

    Bettina Wulff hingegen ist Mutter von zwei Söhnen.

  • B
    BvW

    Wurde dieser Artikel von einem Gönner Christian Wulffs bezahlt? Welche Sympathien soll man denn bitteschön einem Politiker entgegenbringen, der fremdschämintensive Schnäpcchenjägermentalität und Pflege von Seilschaften statt seriöser Volksvertretung zur Handlungsprämisse erhoben hat?

     

    Mein Gott, womöglich bleiben ihm von seinen steuerbezahlten Zuwendungen nur noch 4000 € monatlich zum knappen Überleben. Ich wüsste nicht, was tun, wenn ich mich plötzlich in solche prekärer Lage befände!

  • W
    Wutbürgerin

    ...von finanziellem Ruin kann ja wohl keine Rede sein. Hätte dieser "Herr" auch nur ein wenig Stolz, hätte er auf den so genannten "Ehrensold" verzichtet. So ist er ein überbezahltes armes Würstchen, mal wieder auf Kosten der Steuerzahler.

  • P
    polyphem

    "..„Die Vorgänge, die Christian Wulff sein Amt gekostet haben, hat er nur getan, um Bettina zu imponieren. So sind (manche) Frauen […].“ ".

     

    Was Hans-Joachim Otto da am ungeschminktesten" (sic!) twitterte, ist Quatsch. Es muss nicht heißen:

    "So sind (manche) Frauen", sondern "So blöd sind (handeln) (manche) Männer. " C.W. ist doch der, der "getan" hat. Er bleibt der ewige Lehrling. Vielleicht hat er jetzt begriffen, dass Mann nicht alles angrabbeln oder konsumieren muss. Alkohol macht betrunken, zu viel Schokolade macht dick und Frauen machen ... was sie wollen.

     

    Es ist angeraten, komplexe (haha) Sachverhalte nicht per Twitter zu kommentieren.

  • W
    wauz

    2. Chance? - Ja, aber...!

     

    Es spricht sehr viel dafür, dass sich Christian Wulff von der Frau Körner den Kopf hat verdrehen lassen und aus einer Art Verliebtheit versucht hat ihre Gier zu befriedigen. (Ich sehe das auch so). Das ändert aber nichts daran, dass ER diesen Machenschaften zugestimmt hat, die zutiefst unmoralisch und sehr wahrscheinlich zum Teil auch kriminell waren. ER hat Schande über das höchste Staatsamt und somit auch über Staat und Volk gebracht. das kann man nicht so einfach beiseite wischen.

    Zunächst einmal muss aufgeklärt werden. Ohne politische Rücksichten. Dann wird sich die Frage nach strafrechtlichen Konsequenzen stellen. Das ist sozusagen die öffentliche Seite.

    Bevor wir aber neues Vertrauen in ihn investieren, muss aber auch klar sein, dass solche nicht wieder passiert. Vergebung erfordert auch Metanoia, also Neu-Besinnung. Das braucht Zeit.

    Wenn Christian Wulff je wieder öffentlich wirken will, müssen wir berechtigten Grund zu der Annahme haben, bei ihm habe sich etwas geändert.

    Reden wir in fünf Jahren noch einmal darüber.

  • N
    nawo

    Herr Wulff ist vom Schicksal schon arg gebeutelt worden, das muss man neidlos anerkennen. Aber in finanzieller Hinsicht ist er meinens Erachtens als Ex-Präsident doch weitestgehend abgesichert. Zumindsest im Vergleich zu Otto Normalverbraucher. Und wenn Wulff auch nur ein Drittel der Zusatzeinkünfte von Herrn Steinbrück erzielt, muss man sich um seine finanzielle Zukunft nun wirklich überhaupt keine Sorgen machen. Da mache ich mir jedenfalls sehr viel mehr Sorgen um meine eigene finanzielle Zukunft.

  • K
    KlausK

    Abgesehen davon, dass Wulff in keinster Weise ein Vorbild für andere Männer sein kann oder einen Trend settet oder überhaupt noch eine öffentliche Rolle spielt, könnte wenigstens das Foto zum Artikel upgedatet werden.

    Wulff geht mittlerweile nicht mehr randlos, sondern mit Nerdbrille durch Hannover.

  • L
    lowandorder

    Ausgewufft - und jetzt Martin Reichert

     

    Hosen runter als Chance!

    Ok - aber was fürn Kerlchen steigt da aus der Rüstung? - Typus des neuen, starken Mannes? - auhauerha!

    Neue Brille - wie Schwesterwelle - und etwas spitz um die Nase.

    Wird das reichen? Wohl kaum.

     

    Außerhalb des Kastensystems der selten Begabten werden ja ganz andere Qualitäten abgefragt - wenn uns

    BasSax-Wuff nicht nur als hochdotierter Ex-Präsi im Deister rumstapfen will.

     

    Ein bekannt mehr als mittelmäßiger Jurist mit seinem steinalt-abgestandenen Repetitorwissen konfrontiert - lustig ist das nicht.

    Nie wirklich gearbeitet, immer nur rumgemackelt - ist's schwer, endlich mal die Ärmel aufzukrempeln und ein paar belastbare Böden einzuziehen!

    Ich würde nicht drauf wetten.

     

    Die Abgreifmentalität sitzt tief.

    Für 'nen Grüßaugust bei Boehringer et al. wird's aberallemal reichen; obwohl - die lieber Adlige wie Richie preferren.

  • M
    mr.spock

    Vollends gescheitert? JA!

     

    Herr Wulff veröffentlicht im Augenblick einfach keine minderwertigen Bücher, daher bietet er einfach wenig Angriffsfläche, aber von "Sympathie" oder "Mitleid" oder gar "zärtlicher Besorgtheit" kann wohl mit Sicherheit in der Öffentlichkeit keine Rede sein. Der Text ist für meine Begriffe erschreckend larmoyant und vollkommen unverständlich.

  • F
    FaktenStattFiktion

    "Das, was den Wullfs widerfahren ist, ist so ungefähr der größtmögliche Unfall, den sich das deutsche Bürgertum vorstellen kann. Berufliche und finanzielle Existenz weitgehend zerstört. Schulden, Scheidung, Unterhaltungszahlungen, Hypothek auf dem Haus."

     

    Aha, werte taz. Dann ist Bürgertum also bereits, wer arbeitet, Werte schafft und Verantwortung für Kinder übernimmt?

  • R
    RRRRRrrrrrrrr,,,,,,,

    Das Schlimme ist doch; er selbst sieht sein Scheitern doch gar nicht. Gebt ihm die Möglichkeit - und er macht genau so weiter! Der bekommt keine Sympathien - höchstens ein bißchen Mitleid...

  • M
    Max

    Selten so gelacht. Danke.

  • Z
    Zucht&Ordnung

    Vater von zwei Söhnen! Söhnen! Ist das nix?

     

    Eine Frau gleichen Alters, nach einem vergleichbaren Absturz wird jedenfalls nur noch nach ihrer vergangenen Reproduktionsbereitschaft und -fähigkeit beurteilt. Elternschaft macht Eindruck, immer! Nur wer noch nicht mal Kinder vorzuweisen hat, sieht erst richtig alt aus.

  • AR
    Annette Roth

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wie überheblich sind eigentlich unsere Medien und selbstgerecht? Solch einen Artikel zu verfassen grenzt an nicht zu überbietenden Rufmord. Hören sie doch endlich auf mit Ihren nicht in der Sache wissenden und rechtlich nicht informierten Wahrnehmungen, Vermutungen etc ! Das Ihre Klientel einen großen Anteil an dem heutigen Leben von Herrn Wulff trägt, davon ist nirgendwo was zu lesen, geschweige eine Mitschuld sich eingestehen, oder glauben Sie wirklich wenn Sie alle, die Bürger auch mit der Hetzjagd nicht begonnen hätten, bevor ein gerichtliches Urteil vorlag, wäre heute für mein Verständnis die Ehe Wulff nicht gescheitert. Diesen Vorwurf müssen Sie schon ertragen. Eine nie wieder gut zu machende Vorverurteilung hat stattgefunden, sonst wäre es nicht so schwierig für die Staatsanwaltschaft die angeblichen Verstösse des Herrn Wulff zu ermitteln.Bis heute hat niemand etwas ermittelt um einen Prozess zu eröffnen, aber Herr Wulff musste abtreten. Er ist nicht verurteilt wird aber Ihrerseits ständig so behandelt. Wenn dieser Sachverhalt so bleibt, dann erwarte ich von der deutschen Presse und Medienwelt eine sehr genaue Berichterstattung wie bei den vorausgegangenen Beleidigungen und Verleumdungen. Es könnte ja ein solcher Fall wieder passieren, dann glaubt Ihrer Klientel keiner mehr, wollen Sie daß? Diese verlogene Pressefreiheit wünscht sich niemand. Eine noch schlimmere Tragödie mag ich mir gar nicht vorstellen. Aber dann wäre Ihre Auflage gesichert.Mit sehr besorgtem Gruß Frau Roth.

  • D
    dillinger

    Arroganz pur!

     

    "Das, was den Wulffs wiederfahren ist, ist so ungefähr der größtmögliche Unfall, den sich das deutsche Bürgertum vorstellen kann. Berufliche und finanzielle Existenz weitgehend zerstört. Schulden, Scheidung, Unterhaltszahlungen, Hypothek auf dem Haus."

     

    Ja, fänden Sie das etwa schön, wenn Ihnen so etwas wiederfahren würde? Nicht nur das - in ihren coolen Augen - so spießige deutsche Bürgertum stellt sich so ein Szenario schrecklich vor, auch die hippen Taz-Intellektuellen tun das, oder sehe ich das falsch? Wobei letztere, rein finanziell, weitaus weniger zu verlieren haben, aber das nur am Rande.

     

    "Die Menschen in den bürgerlichen Klinkerhäusern zwischen Großburgwedel und Bad Salzfluen ..."

     

    Vielen Dank, Herr Reichert, dass Sie diese wiederlichen kleinstädterischen Spießerkreaturen überhaupt als Menschen bezeichnen. Und dass Sie weltgewandter, kosmopolitischer Großstadt-Redakteur sich dazu herabgelassen haben, über sie zu schreiben.

  • W
    Wolfram

    Sie schreiben: ... die berufliche und finanzielle Existenz weitgehend zerstört.... Aber genau da liegt doch der Unterschied zwischen einem Normalo und einem, der sich jahrelang in einem Netzwerk aus Spezeln hochgemaschmeyert hat. Deren berufliche und finanzielle Existenz ist niemals zerstört. Diese Typen tauchen mal ne Weile ab (siehe Guttenberg) um dann irgendwann und irgendwo wieder aufzutauchen und sich auf einem Posten auszuruhen, der ihnen als Gegenleistung für eine irgendwann einmal erbrachte Gefälligkeit zugeschasst wird. So wird auch Herr Wulff nach ein paar Monaten in Maschmeyers Finca oder sonstwo in Brüssel als hochbezahlter Berater auf Steuerzahlerkosten weitermachen.

    Wenn man unbedingt über Leute schreiben will, die beruflich oder finanziell am Ende sind, dann muss man als sich Reporter eben mal ins Auto setzen und ein wenig in den Vorstädten von Gelsenkirchen, Offenbach, u.v.a.m. herumfahren und mit den Leuten quatschen. Die Luxusprobleme von Herrn Wulff gehen mir so ziemlich am A... vorbei.

  • E
    Elsa

    Mich würde schon interessieren, woher der Autor seine Erkenntnisse über die Gefühlslage und auch fianzielle und wirtschaftliche Lage des Christian Wullf nimmt.

     

    Ch. Wullf bekommt jährlich seine 200 Tsd., davon muss er seine Exen und sich bezahlen. Naja, mehrere Personen, aber von 200.000 im Jahr KANN man ganz schön viele Menschen ernähren - sogar mehr als 3 Erwachsene und 2 Kinder. Also: Wulff ist finanziell nicht am Ende.

    Ach ja, das Haus: Naja, dsa stottert der wie jeder Häuslebauer ab, was soll sein?

     

    Beruflich: Wulff hat nen Beruf: mehrere, ist Jurist und Politiker, damit stehen ihm weiterhin viele Möchlichkeiten offen (wie der Niedersache sacht).

     

    Familientechnisch: Warum er seine erste Frau verlassen hat, oder sie ihn, weiss ich nicht (ist mir natürlich auch egal), aber: eine Trennung ist immer die bessere Lösung, wenn es nicht mehr geht. Wenn die Beziehung nicht mehr geht, geht es eben nicht mehr.

    Der Typ ist bieder bis ins Mark - so wie man ihn in den Medien wahrnimmt -, dass das mit einer Betty nicht über Jahrzehnte gutgehen kann, war doch klar. Herjeh, die ist 14 Jahre jünger, hat keinen Beruf gelernt (nur nen abgebrochenes Studium) aber sie ist halt nen Schuss und hat sich clevererweise den Wulff geangelt. Dass das nichts mit "Liebe" zu tun hat, muss der Chris doch wohl auch vorher geahnt haben.

    Und falls nicht (das steht zu befürchten), dann hat der Mann nun die Chance noch ein wenig Lebenserfahrung zu sammeln.

     

    Und: Sohn eines Tankstellenbesitzers? Wo steht das denn? Aber Wulff hatte ja mehrere Väter, warum nicht auch einen Tankstellenbesitzer. Nicht jeder ist Arztsohn, aber laut Wikipedia ist Wulff Juristensohn.

     

    Ich weiß nicht was das "armer armer Wulff" soll.

    Ich sehe keine großen Hürden, die dieser Mann in seinem Leben bereits hätte nehmen müssen. Das ist echt Jammern auf hohem Niveau über Luxusprobleme.

  • F
    fati üstün

    ich habe gehört wuffs ehe sei gescheitert, weil er sich mit jörg schönenborn verpartnern möchte. da kommt demokratie zu demokratiebeitrag.

  • F
    Felix

    Bitte, was für ein Nonsens ist das denn?

     

    Er verkörpert den Typus des typischen CDU Schmarotzers. Nicht mehr und nicht weniger.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Nach dem Aufstieg kommt der Abstieg,so ist das nun mal im Leben.Christian Wulff sollte als Tankstelleninhaber sein Leben außerhalb der Politik und Öffentlichkeit weiter leben.