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Chinese Box

■ F/J/USA 1997, Regie: Wayne Wang; mit Je remy Irons, Gong Li u.a.; 116 Min.

Zwei Jahre nach seinen vielgelobten Brooklyn-Beobachtungen „Smoke“ und „Blue in the Face“ kehrte Regisseur Wayne Wang zu seinen lokalen Wurzeln zurück und drehte in Hongkong einen Stimmungsbericht kurz vor der Rückgabe dieser kapitalistischen Enklave an das kommunistische China.

Die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Befindlichkeiten geben aber nur den authentischen Hintergrund ab für die Geschichten einiger Menschen, von denen jeder auf seine Weise versucht, sich auf die bevorstehenden Veränderungen einzustellen und deren Schicksalswege sich kreuzen: Die Straßenhure Jean nimmt die Prognosen für die Zukunft relativ gelassen. Sie ist davon überzeugt, daß ihr Geschäft immer Konjunktur haben wird, egal unter welcher Regierungsform. Der britische Fernsehjournalist John (Jeremy Irons) hat sich heimlich in Vivian (Gong Li), die Besitzerin einer Karaoke-Bar, verliebt, die allerdings nichts von dieser Zuneigung ahnt und einen Börsenmakler heiraten will. John, der schon 20 Jahre in Hongkong lebt, hat nicht mehr viel Zeit, ihr seine Liebe zu gestehen, denn er ist an Leukämie erkrankt und wird in sechs Monaten sterben... Ein klassisches Melodram, das Wayne Wang da zeigt.

„Zwei Welten, zwei Seelen, eine Stadt“, so der Untertitel. Die Lovestory als Vehikel, um die gegensätzlichen Strömungen in Hongkong vor und kurz nach der Übergabe an China deutlich zu machen. Okay! Aber Wayne Wang schießt übers Ziel hinaus, die bedeutungsschwangere Symbolik nervt einfach nur.

Babylon (OmU), Delphi, FT am Friedrichshain

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