Chinas Überlegenheit beim Tischtennis: Smashed in China
Nichts Neues im Spiel mit dem weißen Plastikball: Die Chinesinnen beherrschen die Szene, auch beim Tischtennis-Großturnier „China Smash“ in Peking.

D ie deutschen Frauen haben wieder einmal enttäuscht. Gut, damit stehen sie bei Weitem nicht alleine da: Sämtliche Spielerinnen, die nicht aus den Weiten Ostasiens stammen, waren bereits am Donnerstag ausgeschieden. Prithika Pavade aus Frankreich war rein zeitlich gesehen die Letzte, die in der zweiten Hauptrunde des China Smash, des vierten Großturniers im Welttischtennis dieses Jahres – also so etwas wie ein Grand Slam im Tennis – die Segel streichen musste.
Kurz vorher hatte es mit Sabine Winter auch die letzte Deutsche erwischt. Immerhin: Sie konnte gegen die junge Japanerin Miwa Harimoto einen Satz holen und das Spiel lange ausgeglichen gestalten, bis sie am Ende mit 1:3 nach Sätzen unterlag.
Das Phänomen ist ja nicht neu: China beherrscht den Weltmarkt im kleinsten, aber schnellsten und raffiniertesten Schlagsport der alten Welt, gefolgt von Japan und Südkorea, zumindest bei den Frauen ist das noch so. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Heimvorteil im Shougang Park, der fabelhaften Halle in der doppelt ehemaligen Olympiastadt Peking.
Doch bei den Männern können insbesondere Deutsche, Schweden und Franzosen immer wieder das Reich der Tischmitte ärgern. Auf Rang 3 der Weltrangliste steht sogar ein Brasilianer, Hugo Calderano, dem es vor Monaten gelungen war, den World Cup zu gewinnen (nicht: die Weltmeisterschaft, aber da wurde er immerhin Zweiter).
Auch Annett Kaufmann scheidet früh aus
Zurück zu den Frauen. Hier ist es meist die Rumänin Bernadette Szocs, die am weitesten kommt, sie ist auch die erste Nichtasiatin in der Weltrangliste auf Rang … 16 (überhaupt gibt es nur zwei Nichtasiatinnen in den Top 20). Sie schied diesmal gegen eine Taiwanerin aus. Annett Kaufmann, die junge deutsche Juniorinnenweltmeisterin, konnte in China nicht an ihre großen Leistungen anknüpfen.
Sie scheiterte als an Nummer 1 Gesetzte der Quali früh in ebendieser. Sabine Winter, mit furchterregendem Anti-Belag ausgestattet, klopft mittlerweile hörbarer an die ersten 20 an, doch noch gelingt er nicht, der ganz große Durchbruch.
Woran liegt es? Natürlich hat das Frauen-Tischtennis in Europa nicht den Rang, den es in China oder Japan hat. Dabei schafft der Weltverband WTT beste Voraussetzungen: Die Spiele der Frauen laufen gleichberechtigt mit denen der Männer.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert