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Chewbacca-Darsteller Peter Mayhew totDer unsichtbare Riese

Der Schauspieler Peter Mayhew war in seiner Rolle als Chewbacca nie mit seinem Gesicht zu sehen. Jetzt ist der „Star Wars“-Star gestorben.

Peter Mayhew mit Harrison Ford bei der Europapremiere von „Star Wars: The Force Awakens“ Foto: dpa

Er war tatsächlich so groß. Der Mann, der im Kostüm des berühmtesten Wookie – oder Wookies – aller Zeiten steckte, maß 2,21 Meter. Peter Mayhew war ein Star, der im Gegensatz zu seinen „Star Wars“-Kollegen Harrison Ford oder Carrie Fisher große Autritte hatte, ohne dabei sein Gesicht zu zeigen – oder überhaupt irgendwelche Teile seines Körpers.

Als Chewbacca war Peter Mayhew bis zur Episode VII, „Star Wars – Das Erwachen der Macht“, von 2015 ein Fixpunkt in der Sternenkriegssaga. Wobei in dieser Rolle des fellbewehrten affenähnlichen Wesens nicht einmal seine Stimme zum Einsatz kam. Die mischte der Toningenieur Ben Burtt eigens aus Aufnahmen von Walrossen, Löwen, Kamelen, Kaninchen, Tigern und Dachsen zusammen. Dafür bot Mayhew stets eine überragende körperliche Präsenz. In insgesamt fünf Star Wars-Filmen konnte man seine Vorzüge als empathischer Humanoid zum Knuffen erleben.

Am 19. Mai 1944 im englischen Barnes geboren, arbeitete Mayhew zunächst in London als Krankenpfleger. Seine erste Rolle spielte er dann im britischen Fantasyfilm „Sindbad und das Auge des Tigers“ von 1977, in dem man ihn für den Part des bronzenen Minoton, eine Art mechanischen Minotauros, verpflichtete. Das war kurz vor seinem Eintritt ins Star Wars-Universum im selben Jahr.

Sehen und Wissen

Mayhews Rolle als Chewbacca kann sehr schön das Verhältnis von Sehen und Wissen illustrieren helfen. Denn nicht immer, wenn man etwas sieht, das soundso ist, sieht man zugleich, dass dieses Etwas soundso ist. Man kann Chewbacca auf der Leinwand erleben, ohne auch nur von Peter Mayhew gehört zu haben. So sieht man Chewbacca, der von Peter Mayhew gespielt wird, doch man sieht nicht, dass Peter Mayhew Chewbacca spielt.

Ein wenig ist dies wie das Phänomen des „nichtepistemischen Sehens“ (seeingn), das der US-amerikanische Philosoph Fred Dretske in seinem Buch „Seeing and Knowing“ von 1969 beschreibt. Vielleicht, so könnte man mutmaßen, war all die Jahre gar nicht Peter Mayhew in dem Kostüm von Chewbacca zu erleben, sondern George Lucas ließ vielmehr einen echten Wookie filmen, während Mayhew irgendwo in einem Studiokeller angekettet saß und nach den Dreharbeiten, als „offizieller“ Chewbacca-Darsteller, wieder befreit wurde, um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen.

Fernab aller wilden Spekulationen übernahm den Part des Chewbacca seit Episode VIII, „Star Wars – Die letzten Jedi“, der zehn Zentimer kleinere finnische Schauspielte Joonas Suotamo. Mayhew, der „seinen“ Chewbacca aus Gesundheitsgründen aufgeben musste, stand ihm dabei beratend zur Seite. Neben seiner Arbeit als Schauspieler schrieb Mayhew auch zwei Kinderbücher, „Growing Up Giant“ und „My Favorite Giant“, in denen er jungen Lesern die Erfahrung des Andersseins als großer Mensch schilderte.

Am Dienstag ist Peter Mayhew in Texas, wo er zuletzt lebte, im Alter von 74 Jahren gestorben.

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