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Chemnitz wäre deutlich billiger

Was kostet ein WG-Zimmer? Wo ist die Miete günstig? Fragen und Antworten für Studierende, die gerade in Berlin angekommen sind – und für Alteingesessene, die vielleicht vergessen haben, wie das so ist

Ich will nach Berlin ziehen. Wie viel kostet ein WG-Zimmer im Schnitt?

Die durchschnittliche Angebotsmiete für ein WG-Zimmer in Berlin liegt aktuell bei rund 610 Euro kalt, das Zimmer ist im Mittel etwa 18 Quadratmeter groß. Das hat das Portal wg-gesucht.de für die taz ausgerechnet.

Sind das alle Kosten?

Leider nein. Auf die Kaltmiete kommen ja noch Nebenkosten wie Wasser und Heizung obendrauf. Die durchschnittliche Warmmiete für das Berliner WG-Zimmer liegt dann schon bei rund 700 Euro. Die Mie­te­r:in­nen müssen aber auch meist noch Strom, GEZ und Internet extra zahlen.

Das kann ich ja gerade noch zahlen. Bekomme ich dafür wenigstens ein Zimmer in der Stadtmitte?

Wahrscheinlich eher nicht. Dort sind die Mieten besonders hoch. In Berlin-Mitte, -Kreuzberg, -Friedrichshain und in Prenzlauer Berg kostet das Zimmer in einer WG im Schnitt 670–700 Euro kalt. Besonders teuer sind die möblierten Wohnungen, die dort oft angeboten werden.

Das kann sich ja kaum jemand leisten. Waren die Mieten schon immer so hoch?

Nein, aber sie steigen seit Jahren. Allein seit 2024 sind die Angebotsmieten in Berlin zwischen 6 und 8 Prozent gestiegen, hat wg-gesucht.de ausgerechnet. Zum Wintersemester 2019/2020 lag die durchschnittliche Warmmiete für ein WG-Zimmer noch bei lediglich 480 Euro, eine Steigerung von rund 25 Prozent bis heute also.

Ist das in ganz Deutschland so?

In diesem Wintersemester zahlen Studierende im Erstsemester deutschlandweit im Schnitt 505 Euro. Die teuerste Stadt zum Studieren ist München mit rund 800 Euro für ein WG-Zimmer, die günstigste Chemnitz mit nur 288 Euro. Das hat das Moses Mendelssohn Institut mit Daten von wg-gesucht.de ausgerechnet.

Kann ich das nicht mit meinem Bafög bezahlen?

Egal, wo du studierst: Der Höchstsatz vom Bafög liegt bei 992 Euro. Davon sind 380 Euro als Wohnpauschale vorgesehen. Viel Spaß, dafür ein Zimmer in Berlin zu finden!

Verstehe. Aber da bleibt dann ja trotzdem noch ein bisschen Geld übrig …

Essen, Ausgehen, Internet – das alles kostet auch, vergiss das nicht! Dazu kommen hohe Einzelausgaben, die du zum Studieren brauchst, zum Beispiel ein Laptop. Und der Semesterbeitrag kostet dich jedes halbe Jahr auch etwas über 300 Euro. Immerhin ist darin ein Deutschlandticket enthalten.

Okay, aber noch mal zu meinem Zimmer: Wo in Berlin komme ich denn jetzt günstig unter?

In den Randbezirken sind die Mieten nicht ganz so hoch. Marzahn-Hellersdorf, Spandau oder Reinickendorf locken mit Mietpreisen von durchschnittlich 450–500 Euro kalt. Auch das Berliner Umland ist günstiger. Das haben aber auch schon einige Studierende und Auszubildende entdeckt. Sie suchen dort immer öfter nach einem Zimmer.

Puh. Aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit, mir was zu suchen …

Na ja, nicht nur du suchst ja nach einem WG-Zimmer. Zwischen August und Oktober tummeln sich die meisten Mit­be­wer­be­r:in­nen auf den Online-Portalen, ähnlich wie zum Start vom Sommersemester zwischen Februar und April. Besonders günstige Zimmer sind meist schon nach wenigen Stunden vergeben – seit dem vergangenen Jahr sind sie sogar um 8 Prozent schneller vergriffen. wg-gesucht.de sieht darin ein klares Signal für wachsende Konkurrenz. Moritz Tübbecke

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