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Chávez erlässt Gesetz in VenezuelaBürger zu möglichen Spitzeln gemacht

Ein neues Sicherheitsgesetz löst bei Menschenrechtlern und Opposition in Venezuela Angst vor dem Spitzelstaat aus. Es sei "antiimperialistisch", behauptet dagegen Präsident Chávez.

Hat seine Basisgruppen zu "Hilfsorganen" erklärt: Präsident Hugo Chávez

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17 Kommentare

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  • MS
    mary sonnenschein

    Meine sehr verehrten herren, entschuldigen sie mich, wenn ich als 15- jährige mir hier anmaße über die hohe politik zu reden. Höchstwahrscheinlich werden die meisten leser un denken, was sich dieser grünschnabel eigentlich denkt bei soeinem thema einen kommentar zu verfassen. Nun meine wenigkeit von grünschnabel ist selber venezolaner. somit kann ich aus erster hand erzählen, was in meinem heimatland geschieht. gott sei dank wohne ich hier in deutschland und bin dankbar eine so gute ausbildung als gymnasiastin zu bekommen, die ich in venezuela wohl nich erhalten würde. das bildungssystem und deren mängel sind nicht die schuld des jetzigen präsidenten, das will ich ihm nun auch nicht unterstellen. es gibt seit ungefähr 4 jahren gewisse staatliche institutionen die es älteren menschen ermöglicht ihre lückenhafte sowie auch mangelhafte schulbildung nahezu kostenlos nachzuholen. an sich ein guter wille der hier gezeigt wird, doch was ist mit dem jungen der um 6 uhr morgens aufstehen muss, sich irgendwo in der nachbarschaft oder in der umgebung mangos beschafft und diese dann auf der straße verkauft um wenigstens ein bisschen zu verdienen ? was nützt es diesem staat abiturienten zu haben die schon zu alt zum studieren sind ? die kinder an der straße werden nicht weniger. wäre es nicht klüger anstatt solcher institutionen in die zukunft, also in diese kinder zu investieren ? meiner meinung nach ja ! sehen sie sich den herrn dudamel an, junger venezolanischer dirigent und das beste beispiel dafür das man durch gewisse hilfsmittel die kinder zu einer besseren zukunft zu verhelfen, in diesem falle durch das erlernen eines musik instruments.

    ja, es stimmt, die regale stehen leer in den supermärkten. früher gab es maismehl, genannt harina P.A.N, in venezuela hergestellt ! zum jetzigen zeitpunkt wird dieser importiert ! aus kuba, und der herr präsident biligt dies und lobt es fast. es ist einfach nur traurig mit anzusehen wie die menschen schlangen stehen um milch, zucker oder sonstige lebensmittel zu kaufen. ich kann nicht mit großer bestimmtheit sagen das herr chavez dafür verantwortlich ist, aber als präsident ist es meiner meinung nach seine aufgabe auch für die funktionierende lebensmittelversorgung zu sorgen.

    solange dieser öl an die USA verkaufen kann, kann er machen was er will, heißt es im volksmund. manchmal fühle ich dies als bestätigt.

    um von der kriminalitätsrate zu sprechen, ich bin mir sicher er hätte die mittel diese zu verringern, allerdings ist er zu sehr damit beschäftigt die wichtigsten machtpositionen unter seiner familie zu verteilen.

    natürlich wird mir als grünschnabel längst nicht soviel respekt angemmessen als den werten herren vor mir, allerdings hoffe ich sie etwas aufmerksamer und kritischer gemacht zu haben.

  • BW
    bernhard wagner

    Bitte Herr Präsident, Sie wollten doch mit dem Sozialismus des 21. Jahrunderts die Fehler nicht wiederholen, die im 20. Jh. alle diese Revolutionen ganz oder zu einem großen Teil zerstört haben, beinahe leider auch auf Kuba, und langfristig überhaupt die Idee sozialer Revolutionen (im Sinne der Befreiung zu einem menschenwürdiges Leben für Alle) bei vielen Menschen desavouiert haben. Möge die bolivarische Revolution Venezuelas leben!

  • BG
    Bernd Goldammer

    Danke für manch seltsame Zuordnung, Umdeutung oder gar Beschimpfung. Immerhin haben Sie Zeit investiert, nachgedacht und geschrieben. Wie wäre es, wenn Sie meine Fragen aufmerksamer lesen würden. Wenn die schon ausreichen, um Unterstellungen loszutreten, spricht das in einer Sprache, die ich im Leserkreis der TAZ nicht vermutet hätte. Ich meine, wer objektiv berichten möchte, wie meine TAZ, der darf nicht verschweigen, welche Umstände hinter welchen Reaktionen stehen. Nur Chavez zu verstehen reicht mir nicht, ich möchte den Konflikt kapieren! Denn erst dann kann ich mir eine Meinung bilden. Fakt ist: Chavez wurde mindestens so frei gewählt, wie der georgische Präsident. Bei seinem Versuch die Verfassung zu ändern hat Chavez sogar eine Niederlage erlitten. Ich meine: Das diese Gegenbewegung möglich war, dass sie siegen konnte und das Chavez und sein Machtapparat das Votum seines Volkes akzeptiert, offenbart mir Venezuela nicht als Diktatur. Chavezs Sprache hingegen erscheint auch mir manchmal zu plump und zu hart, aber was bewegt ihn dazu? Warum sprechen einige Diskutanten von Lizenz Entzug für den regierungskritischen Sender RCTV? Es handelt sich meines –in der ARD geschöpften- Wissens um eine Nichtverlängerung der Sendelizenz, nachdem selbige abgelaufen war. Innerhalb der geltenden Gesetze Venezuelas ist das leider möglich. Zu den, so gefühlserweckend vorgetragenen Tötungen durch Polizisten, erlaube ich mir nach stichhaltigeren Beweisen zu fragen. Auch die deutsche Presse ist schon Falschmeldungen auf den Leim gegangen. Wir wissen doch alle, dass solche furchtbaren Geschehnisse je nach Informations- Höhe interpretierbar sind. Unser Gefühl bestimmt unsere Haltung, Grund genug, mir lieber ein vollständiges Bild zu machen. Deshalb stelle ich Fragen. Auch an Sie! Darf ich abschließend feststellen, dass mich das unzeitgemäße Links-Rechts Schema dieser Diskussion stört? Ich meine: Jeder Demokrat kann zumindest Fragen aushalten, die Klügsten versuchen sogar eine Antwort zu formulieren, bei der ich, als Ihr aufmerksamer Leser etwas dazu lernen kann. Genau für diese Arbeit danke ich allen Diskutanten herzlichst.

    Bernd Goldammer

  • BG
    Bernd Goldammer

    Danke für manch seltsame Zuordnung, Umdeutung oder gar Beschimpfung. Immerhin haben Sie Zeit investiert, nachgedacht und geschrieben. Wie wäre es, wenn Sie meine Fragen aufmerksamer lesen würden. Wenn die schon ausreichen, um Unterstellungen loszutreten, spricht das in einer Sprache, die ich im Leserkreis der TAZ nicht vermutet hätte. Ich meine, wer objektiv berichten möchte, wie meine TAZ, der darf nicht verschweigen, welche Umstände hinter welchen Reaktionen stehen. Nur Chavez zu verstehen reicht mir nicht, ich möchte den Konflikt kapieren! Denn erst dann kann ich mir eine Meinung bilden. Fakt ist: Chavez wurde mindestens so frei gewählt, wie der georgische Präsident. Bei seinem Versuch die Verfassung zu ändern hat Chavez sogar eine Niederlage erlitten. Ich meine: Das diese Gegenbewegung möglich war, dass sie siegen konnte und das Chavez und sein Machtapparat das Votum seines Volkes akzeptiert, offenbart mir Venezuela nicht als Diktatur. Chavezs Sprache hingegen erscheint auch mir manchmal zu plump und zu hart, aber was bewegt ihn dazu? Warum sprechen einige Diskutanten von Lizenz Entzug für den regierungskritischen Sender RCTV? Es handelt sich meines –in der ARD geschöpften- Wissens um eine Nichtverlängerung der Sendelizenz, nachdem selbige abgelaufen war. Innerhalb der geltenden Gesetze Venezuelas ist das leider möglich. Zu den, so gefühlserweckend vorgetragenen Tötungen durch Polizisten, erlaube ich mir nach stichhaltigeren Beweisen zu fragen. Auch die deutsche Presse ist schon Falschmeldungen auf den Leim gegangen. Wir wissen doch alle, dass solche furchtbaren Geschehnisse je nach Informations- Höhe interpretierbar sind. Unser Gefühl bestimmt unsere Haltung, Grund genug, mir lieber ein vollständiges Bild zu machen. Deshalb stelle ich Fragen. Auch an Sie! Darf ich abschließend feststellen, dass mich das unzeitgemäße Links-Rechts Schema dieser Diskussion stört? Ich meine: Jeder Demokrat kann zumindest Fragen aushalten, die Klügsten versuchen sogar eine Antwort zu formulieren, bei der ich, als Ihr aufmerksamer Leser etwas dazu lernen kann. Genau für diese Arbeit danke ich allen Diskutanten herzlichst.

    Bernd Goldammer

  • BW
    Bark Wind

    @ Christian Mörken: Die Statistiken über Gewalt allg. oder Polizeigewalt sagen vernünftigerweise g.a.r. nichts über Chavez' Politik, aus mindestens zwei Gründen: 1. Könnte schlicht ein Bereich der vorherigen "Dunkelziffer" in die Zahl der nun gemeldeten Fälle übergegangen sein. 2. ist es völlig jenseits intelligenter Schlussfolgerungen, die Ursachen dieser Gewalt einfach bei dem zu suchen, was sich - neben Fragwürdigen Dingen - seit Chavez' Regierungszeit zum Positiven verändert hat.

     

    @ Graf Gerald v. Viereck: Kritische Solidarität hilft Venezuelas Revolution mehr als kritikloses Beifallklatschen zu Allem.

     

    Ehrliche Menschenrechtsorganisationen wie Provea sind nicht zu verwechseln mit denen, die nur die vorherige Diktatur einer Reichtumsoberschicht-Oligarchie wieder herbei wünschen. Hier unterscheidet sich z.B. auch die taz sehr wohl! von den üblichen reaktionären Blättern wie der FAZ etc. Die Überreaktionen aus einer Invasionsbefürchtung heraus hat schon die Revolution auf Kuba demoliert und beinahe ruiniert - in anderen Beispielen (die ich hoffentlich nicht aufzählen muss, verbunden mit Namen wie Stalin, Pol Pot etc.) hat die "Imperialsitenphobie" die Revolution sogar gänzlich ins Gegenteil verkehrt und man hat sozusagen den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben. So schlimm sieht es in Venezuela noch nicht aus, aber schon eine politische beinahe-Ruinierung der Revolution wie auf Kuba wäre extrem bedauerlich.

  • AK
    Andreas Kmiciak

    @Goldammer

    Sehr richtig, es gab in Venezuela so einige Putschversuche ... und einen davon versuchte Chavez selbst!

     

    Ja es wird gerne vergessen, dass Chavez ein Putschist, der sich nur dann ans Recht hält, wenn es ihm nützt.

    Und nun, da er "Chef" ist, macht er aus Unrecht per Dekret Recht. Das muss endlich aufhören!

  • J
    Joe

    Der Druck der USA wird wohl noch größer, denn für dieses Land gibt es nur Kapitalismus oder Tod. Und wer sich erdreistet eigenständig zu sein, wird einkassiert. Venezuela hat Öl und die USA bauchen Öl und wohin das geführt hat sehen wir im Irak. Chavez geht jetzt einen Schritt zu weit, wohin das führt wissen wir nicht, es ist aber auch generell verständlich.

     

    Venezuela braucht aber auch, um die Probleme zu lösen, einen funktionierenden Rechtsstaat. Nun frage ich mich, wenn ihm unterstellt wird, dass durch den Lizenzentzug von RCTV die Pressefreiheit eingeschränkt wird, ob das auch so zutrifft. Jede Institution weiss was diese in einem Rechtsstaat machen darf und was nicht. Und ein Sender hat keine Politik zu machen, das macht die Regierung, Herr Mörken.

     

    Es ist nun aber auch so, dass einige Journalisten von den USA bezahlt werden und in den Medien Unsinn schreiben. Die Desinformationskampagne ist ja weltweit zu sehen.

     

    Der Schmuggel blüht, weil die Erzeuger lieber an den meist bietenden bezahlen, das ist doch klar. Für den Markt in den Nachbarländern ist Venezuela nicht verantwortlich.

     

    "Ein Land in dem die Papayas an der Straße wachsen kann die eigene Bevölkerung nicht mehr ernähren." Wann konnte Venezuela die Menschen mit Lebensmittel versorgen? Natürlich vorher, weil die, die in den Elendsvierteln lebten mit der Versorgung nichts zu tun hatten, die wurden einfach vergessen.

     

    In Venezuela gibt es bestimmt jede Menge Chaos und Fehlentscheidungen, aber das ist in der postkolonialen Phase so.

     

    "Chavéz das Land mittelfristig wirtschaftlich weit zurückwerfen wird und dadurch gerade den Armen die Chance auf eine wirkliche Verbesserung ihrer Lebensumstände nimmt, dem sei gesagt, dass Venezuela 2007 für über 9 Milliarden Dollar Waren in den USA eingekauft hat. Das ist ein Plus von 36% zum Vorjahr." Ja das ist ein Plus. Wenn es noch im Inland produziert werden würde wäre das besser. Aber erstmal ist es ein Plus. Und Handel hat mit Imperialismus nichts zu tun, zumindest nicht in diesem Fall. Sie tun so als hätten Sie die Politische Ökonomie von Marx gelesen. Aber natürlich kann man auch woanders kaufen. Warum wohl bekommt China keine Probleme von Seiten der USA, zwecks Menschenrechte? Weil China viele Waren und Produkte in die USA liefern. Ist das jetzt gut oder schlecht?

     

    In Venezuela müssen Landwirtschaftsschulen aufgebaut werden und ausgebildete Bauern müssen das von den Großgrundbesitzern enteignete Land bewirtschaften. Ist an diesem Zustand auch Chavez schuld? Das geht nicht so schnell.

     

    In einer präsidialen Demokratie sind Sondervollmachten normal, auch wenn ich das nicht billige. Trotzdem hat das mit Ermächtigungsgesetzen nichts zu tun. Das ist in einer präsidialen Demokratie so.

  • HH
    Hans Hagen

    Seinen wir realistisch. Eine friedlichere Revolution hat es noch nie gegeben. Dennoch muß sich Venezuela vor den ständigen Attacken der Rechten schützen. Alles andere ist einfach BLAUÄUGIG.

  • A
    André

    Christian Mörken: "Leider entblöden sich viele Linke"

     

    Ich denke, dass ist genau der richtige Weg auf einander zu. Der/die Angesprochene fühlt sich ernst genommen und respektiert.

     

    Es scheint auf dieser Welt Leute zu geben, die meinen Besser als andere zu sein und dann gibt es noch Menschen die nach gleichen Bedingungen streben. Die meisten der Besseren, wurden aber eines Besseren von noch Besseren belehrt, das macht sie wohl sehr wütend auf sich selbst ...

     

    André

  • CM
    Christian Mörken

    Ein sehr guter Artikel. Leider entblöden sich viele Linke (wie der Kommentar von Herrn Goldammer zeigt) immer noch nicht jedem Regierungschef auf diesem Planeten der das rote Fähnchen wedelt und gegen den Imperialismus wettert, wie die Lemminge hinterherzulaufen. Blind für das was wirklich passiert.

     

    Meine Frau ist Venezolanerin und ich kenne die Situation im Lande gut (was mich von den meisten Chavéz Klaqeuren unterscheidet) und die gibt Anlass zur Sorge.

    Auch wenn immer wieder betont wird, dass Chavéz schließlich demokratisch gewählt wurde, muss man doch nicht vor all den Unternehmungen seiner ganz und gar nicht Demokratischen Regierung die Augen verschließen.

     

    Die Lage lässt sich an folgenden Dingen verdeutlichen:

     

    - die Zahl der Morde, Totschläge und der außergerichtlichen Hinrichtungen durch die Polizeikräfte ist die höchste seit 13 Jahren!

    - 1998 – als Hugo Chavez Präsident wurde – starben 20 von 100000 VenezolanerInnen eines gewaltsamen Todes, 2006 waren es schon 37

    - Die Zahl der Exekutionen durch die Polizei stieg in diesem Zeitraum von 101 auf 162. Die Aufklärungsrate liegt im einstelligen Bereich.

    - 90%!!! Aller Richter sind sogenannte Interimsrichter. D.h. sie können jeder Zeit durch die Regierung abgesetzt werden, wovon die Regierung auch regen gebrauch macht, wenn die Richter in die „falsche Richtung“ ermitteln.

    - Angriffe regierungsnaher Stosstrupps auf oppositionelle Journalisten und Medien sind an der Tagesordnung.

     

    Das Chavéz es auch nicht so mit der Pressefreiheit hat, zeigt der Lizenzentzug des regierungskritischen Senders RCTV. Auf dem Kanal läuft jetzt ein Regierungstreues Programm, dass wie alle Regierungssender jeden Sonntag Chavéz Propagandasendung „alo Presidente“ übertragen muss.

     

    Darüber hinaus zwingen die niedrigen Festpreise, die die Regierung für Lebensmittel festgesetzt hat, viele Produzenten (z.B. von Kaffee, Kakao, Milch etc.) zur Aufgabe. Gerade bäuerliche Produktionsgemeinschaften die mit westlichen Fair Trade Organisationen gute Erfahrungen gemacht haben und mit Überschüssen Schulen und andere gemeinschaftliche Projekte finanzierten, brechen nun zusammen. Daneben blüht der Schmuggel mit Kolumbien und die Regale in Venezuela bleiben leer (dies habe ich selber gesehen).

     

    Die so hoch gelobte «Mercal» Lebensmittelkette für die Armen ist ein schlechtes, hoch subventioniertes System, in dem die Armen zwar billiger einkaufen können, aber auch nur rationiert und die Produkte die gerade verfügbar sind. In den meisten gibt es nichts anderes zu kaufen als 2 – 3 verschiedene Artikel (z.B. Hünchen, Thunfischdosen und Maisöl) – was ist das für eine Versorgung? Ein Land in dem die Papayas an der Straße wachsen kann die eigene Bevölkerung nicht mehr ernähren: wie deutlich wird hier das Scheitern der Regierung Chavéz? Gerade wurden tausende Tonnen Milchpulver, sowie Milch importiert – in ein Land mit einer Weidefläche in der Größe von Bayern, Hessen und Baden Württemberg zusammen.

    Das Venezuela sich die chaotische und kontraproduktive Wirtschaftspolitik von Hugo Chavéz überhaupt leisten kann, liegt nur daran, dass das Öl seine Regierung am leben erhält.

     

    Wem das alles noch nicht reicht, um zu erkennen, dass der vermeintliche Sozialrevolutionär Chavéz das Land mittelfristig wirtschaftlich weit zurückwerfen wird und dadurch gerade den Armen die Chance auf eine wirkliche Verbesserung ihrer Lebensumstände nimmt, dem sei gesagt, dass Venezuela 2007 für über 9 Milliarden Dollar Waren in den USA eingekauft hat. Das ist ein Plus von 36% zum Vorjahr. Ein schöner Kampf gegen den Imperialismus ist das!

     

    Wann werden die Linken endlich begreifen, dass es keinen Sinn macht, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben?

  • TH
    Tim Hansen

    Erschreckend was hier für Kommentare zu lesen sind. Grundtenor: Wer für das Gute ist, darf auch schlechtes.

    Das ist die Logik einer RAF.

    Hugo Chavez geht es doch vor allem um den Rausch an seiner Position und angeblichen Bestimmung Lateinamerika zu erlösen. Wir können alle sehr froh sein, dass der nicht Präsident der USA ist.

  • GG
    Graf Gerald v. Viereck

    Na fein liebe taz, zeigt Ihr endlich Euer wahres Gesicht, das Niveau grenzt so langsam aber sicher an bekannte auflagenstarke Boulevardzeitungen...weiter so!

     

    Und: Leserbrief Bernd Goldammer. Schliesse mich dem gesagten an, klasse, mehr ist zur taz nicht zu sagen. Ich habe mittlerweile keine Ambitionen mehr die taz zu lesen, es ist egal welche Tageszeitung ich lese, sogar die Bilder sind überall gleich und witzig ist die taz auch nicht mehr! Liebe Leute, wird Zeit das auch ihr von einer "Heuschrecke" gekauft werdet...

  • D
    Domas

    Ich kann Herrn Goldammer nur zustimmen.

    Die Versuche des Imperialismus ein ungeliebtes Land wegzuputschen sind real, nicht wie die vermeintliche Bedrohungslage der USA oder Deutschlands.

    Es ist kalter Krieg und leider geht das leidgeplagte Deutschland hin. Ich hoffe, es gibt keinen August 1914.

    Aber wie so oft, gähnen sie im Geschichtsunterricht lahm.

    Es ist EM-Zeit und da sind vermeintliche Diktatoren unangenehm. Wir brauchen andere TV-Helden.

  • B
    Butzelmann

    ich glaube, dass es sehrwichtig ist, die regierung von chavez objektiv und aus verchiedenen winkeln zu sehen.

    da hilft vielen deutschen linken glaube ich auch, dass man ihnen mit solchen artikeln zeigt, dass nicht alles so läuft, wie es sollte, denn ich hab oft das gefühl, dass der großteil der deutschen linken auf dem linien auge blind ist.

    wenn schäuble wegen seiner vergleichsweise harmlosen vorschläge (die ich auf keinen fall gutheissen will) schon als faschist bezeichnet wird, verstehe ich nicht, warum bei chavez nicht der gleiche maßstab angewadt wird.

    man kann doch wohl die genannten ziele der regierung chavez gutheißen und unterstützen, aber dann sagen, dass der mensch aufgrund seiner methoden und seiner politik doch nicht der linke heiland ist, für den ihn manche halten.

    die machtpolitik chavez´ist so radikal zentralistisch (auf seine eigene position bezogen) dass jeder der so etwas in deutschland durchsetzen wollte sofort mit hitler verglichen würde. chavez hingegen ist ein held, wenn er mit einem ermächtigungsgesetz populistische projekte durchbringt, die zwar helfen, deren investitionen aber an anderen stellen angebrachter wäre.

    wie kann es sein, dass venezuela, ein land mit riesig hoher kriminalitätsrate (vor meiner tür gibt es wochentlich schiessereien und keiner macht was) vergleichsweise winzige investitionen in die kriminalitätsbekämpfung steckt??

    die projekte, die lange zeit brauchen, und sich erst untergründig entwickeln müssen, die aber die lebensqualität der venezolaner deutlich erhöhen würden, werden einfach aussen vor gelassen.

    trotzdem hoffe ich, dass die regierung einen wandel im denken der venezolaner hinterlässt, das die armen klassen sebstbewusster und fordernder macht.

  • P
    peterG

    Chávez hat allen Grund vosichtig zu sein. Das ist nicht schön, aber wie die bisherigen US Methoden in anderen unliebsamen Staaten belegen leider notwendig.

    Es wäre nicht der erste Putsch aufgrund bezahlter "Unzufriedenheit" mit dem System.

    Außerdem bewegt er sich gar nicht so weit weg von Schäubles Traum vom Glück.

  • BW
    Bark Wind

    Guter Artikel und die venezolanische Menschenrechtsorganisation Provea und andere haben wohl leider recht. Obwohl ich keineswegs in die pauschale Mainstream-Meinungsmache gegen die derzeitige Politik in Venezuela einstimme, sondern die Misiones - trotz zu hoher Ausrichtung auf Mithilfe durch Soldaten - für das so lange ausgebeutete Land gut und wirksam finde, gibt es leider zunehmende Gründe zu befürchten, dass sich Chavez in die Reihe der vermeintlichen Verteidiger der "Revolution" einreiht, die mindestens ebensogut als deren "Verräter" bezeichnet werden könnten, als die sie ihre Gegner verfolgt haben.

     

    Es gibt aber noch Hoffnung, auch für Venezuela, dass menschenwürdigere Gesellschaftsformen auf diesem Planeten heranwachsen, als die bisherigen.

    Teilweise wäre Venezuela auf dem richtigen Weg. Dass es nicht dem schlechten Beispiel von Simbabwe etc. etc. folgt, könnte eine Kritik vielleicht verhindern, die ausdrücklich zugleich Solidarität mit den guten Ansätzen bekundet. Die Botschaft ist über Briefe & E Mails erreichbar.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Ob Sie ,lieber Autor, sich mal mit dem neuen Sicherheitsgesetz von Herrn Schäuble befassen? Auf dieser Welt ist immer der Andersdenkende der Terrorist. Sicher ist Ihnen völlig entgangen, dass es in Venezuela vor wenigen Jahren reale Putschversuche mit vielen Toten gegeben hat. Und wie einst Kuba reagieren die derzeitigen Machthaber in Venezuela auch. Warum sagen Sie nichts zur Landung in der Schweinebucht (Kuba), oder zu den vielen Attentatsversuchen auf Fidel Castro? Als Ihr Leser möchte ich doch gern verstehen worum es Chavez geht?!Ich hätte Ihren Text spannender gefunden, wenn einige der tausend Gründe eingeblendet hätten, damit ich mir nicht manipuliert vorkomme.