Zweidrittelmehrheit für Irans Reformer: Chatami: Islamische Prinzipien bleiben
Teheran (AFP) – Staatschef Mohammed Chatami hat den konservativen Kräften in Iran zugesichert, dass das Land trotz des klaren Wahlsiegs der Reformer weiter nach den Grundsätzen der islamischen Revolution von 1979 regiert wird. Der Reformen stünden im Einklang mit diesen Prinzipien, versicherte Chatami am Samstag in einer Rede im Außenministerium in Teheran. Die Reformer errangen bei der Parlamentswahl vor gut einer Woche nach vorläufigen amtlichen Endergebnissen 78 Prozent der bisher vergebenen Mandate. Vor allem in Teheran fiel der Sieg der Gemäßigten erdrutschartig aus. Als einziger Konservativer wurde hier der frühere Präsident Rafsandschani in die Madschlis gewählt.
„Die Reformbestrebungen sind Teil der islamischen Revolution und bedeuten niemals die Abkehr von ihren Prinzipien“, sagte Chatami. Die Wahl sei ein „weiterer Schritt in Richtung“ der Kontinuität des Revolutionsprozesses und der Erfüllung der Wünsche der Bevölkerung. Zugleich wolle seine Regierung bei ihrer Außenpolitik weiter auf Entspannung setzen.
Debatte Seite 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
