Champions League im Männerfußball: Blitz-K.O. in zwei Minuten
Bis zur 80. Minute führte Bayer Leverkusen in Barcelona, blieb aber ohne Punkte. München holte einen Kantersieg, die Londoner Teams verloren gegen ihre Gegner.
„Wir waren nah dran, für eine kleine Sensation zu sorgen. Wir sind es zum Teil selbst Schuld. Die Konter hätten wir seriöser durchspielen müssen. Barcelona hat eine enorme Qualität, alles lässt sich nicht vermeiden. Es ist bitter, in so kurzer Zeit zwei Tore zu kassieren“, sagte Bayer-Kapitän Lars Bender und Weltmeister Christoph Kramer ergänzte: „Heute hätten wir Barcelona schlagen müssen. Es ist bitter, dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen.“
Trotz der Niederlage war es diesmal aber ein Duell auf Augenhöhe. Das lag einerseits an der couragierten Vorstellung der Mannschaft von Roger Schmidt, die immer wieder gefährliche Konter setzte. Die Katalanen hatten indes vor 65.000 Zuschauern ohne ihren verletzten Stürmer Lionel Messi (Innenbandriss im Knie) Probleme, ins Spiel zu finden und produzierten in der ersten Hälfte jede Menge Fehlpässe.
Beim Führungstor durch Kyriakos Papadopoulos (22.) half Barca aber auch kräftig mit. Nach einer Ecke von Hakan Calhanoglu gingen Jérémy Mathieu und Luis Suárez nicht zum Kopfball, der frühere Gladbacher Keeper Marc-André ter Stegen blieb wie angewurzelt auf der Linie, sodass der Grieche problemlos einköpfen konnte.
Lang lag sogar die erste Heimniederlage des spanischen Meisters in der Königsklasse seit dem 1. Mai 2013 beim 0:3 gegen den FC Bayern in der Luft. Doch die Schlussoffensive der Gastgeber zerstörte alle Leverkusener Hoffnungen.
„Wir gehen mit einem guten Gefühl schlafen. Es ist keine Schande hier so verloren zu haben.“, sagte Torwart Bernd Leno. Und auch in der Gruppe E ist noch nichts verloren und der Sprung ins Achtelfinale möglich. Schließlich gewann der FC BATE Borissow mit 3:2 gegen AS Rom. In den ersten Gruppenspielen war Bayer mit 4:1 gegen die Weißrussen erfolgreich gewesen, während Barça nur ein 1:1 in Rom erreichte, wohin Leverkusen am 20. Oktober reisen muss. „Mit einem Sieg wären wir im Kampf um Platz zwei durch gewesen“, meinte Weltmeister Christoph Kramer, „hätte, wenn und aber“ nützte aber nun nichts.
Lewandowski trifft dreimal
Der FC Bayern München ist nach dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel bereits auf klarem Kurs ins Achtelfinale. Der deutsche Meister löste die Pflichtaufgabe gegen den kroatischen Titelträger Dinamo Zagreb mit einem lockeren 5:0-Heimsieg, Douglas Costa (13. Minute), Robert Lewandowski (22./28./55.) und Mario Götze (25.) trafen vor 70.000 Zuschauern. Damit beendeten die Münchner auch Zagrebs Serie von 45 Pflichtspielen ohne Niederlage.
Der lockere Heimsieg gegen völlig überforderte Kroaten hätte sogar noch höher ausfallen können. „Wenn man von Anfang an konzentriert spielt und und seine Torchancen auch noch macht – dann ist das Spiel nach einer halben Stunde gegessen“, meinte Kapitän Philipp Lahm nach der Tor-Gala. „Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet, das Spiel kontrolliert und auch die Konter im Griff gehabt.“ Und zur nächsten Lewandowski-Show meinte der Weltmeister schmunzelnd: „Den brauchst du nicht zu kitzeln. Eine unglaubliche Woche!“
Nach dem 3:0 in Piräus zum Auftakt festigten die Bayern die Führung in der Gruppe F. Der kommende Gegner ist der FC Arsenal, dem ein frühes Aus in der Champions League droht. Die Londoner kassierten am Dienstag beim überraschenden 2:3 (1:2) im Heimspiel gegen Olympiakos Piräus die zweite Niederlage im zweiten Gruppenspiel. Piräus hat wie Zagreb nun 3 Punkte.
Pleite für José Mourinho
Auch der englische Meister FC Chelsea hat verloren. Andre Andre (39.) und Maicon (52.) trafen für den FC Porto und verdarben damit Chelsea-Coach José Mourinho die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Der feine Freistoßtreffer von Willian unmittelbar vor der Pause war nicht genug für die Londoner.
Im zweiten Spiel der Gruppe G gewann Dynamo Kiew bei Maccabi Tel Aviv mit 2:0 (1:0). In der Tabelle führt Kiew vor Porto, Chelsea rutschte auf Rang drei ab.
Der FC Valencia feierte mit dem deutschen Nationalspieler Shkodran Mustafi ein wichtiges 1:0 (1:0) bei Olympique Lyon. Nach dem 2:3 im Auftaktspiel gegen Zenit St. Petersburg gab das Tor von Sofiane Feghouli in der 42. Minute den Hoffnungen der Spanier auf den Einzug in die K.o.-Runde einen Schub. Zenit setzte sich zur gleichen Zeit mit 2:1 (1:0) gegen KAA Gent durch und führt die Gruppe H an.
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