Champions-League-Halbfinale gegen ManU: Schalke ist raus
Manchester United ist souverän ins Champions-League-Finale eingezogen. Die Engländer gewannen das Halbfinal-Rückspiel mit 4:1 – obwohl sie zeitweise mit der zweiten Garnitur spielten.
MANCHESTER dpa | Schalke 04 ist bei seiner Halbfinal-Premiere im Millionenspiel Champions League am übermächtigen Gegner Manchester United gescheitert.
Nach dem 0:2 in der Gelsenkirchener Arena verlor der Fußball-Bundesligist am Mittwoch auch das Rückspiel gegen den englischen Rekordmeister und Tabellenführer mit 1:4 (1:2). Antonio Valencia (26. Minute), Darron Gibson (31.) und Anderson (72./76.) waren vor 74.607 Zuschauern für Manchester erfolgreich. José Manuel Jurado (35.) sorgte kurzzeitig für einen kleinen Hoffnungsschimmer bei den Schalkern.
"Gegen diesen Gegner sind wir an unsere Grenzen gestoßen", kommentierte Trainer Ralf Rangnick die höchste Auswärtsniederlage der Königsblauen in der Königsklasse. Manchester kämpft nach dem souveränen Erfolg am 28. Mai im Londoner Wembley-Stadion gegen den FC Barcelona um die Fußball-Krone des Kontinents. Schalke muss am 21. Mai das deutsche Cup-Finale gegen Zweitligist MSV Duisburg gewinnen, um in der kommenden Saison international startberechtigt zu sein.
Manchester United - FC Schalke 04 4:1 (2:1)
Statistik bei der UEFA
--
Manchester United: van der Sar - Rafael (60. Evra), Smalling, Corry Evans, O'Shea - Gibson, Scholes (73. Fletcher), Anderson - Valencia, Berbatow (77. Owen), Nani
FC Schalke 04: Neuer - Uchida, Höwedes (70. Huntelaar), Metzelder, Escudero - Papadopoulos, Jurado - Farfán (75. Matip), Baumjohann (46. Edu), Draxler - Raúl
--
Schiedsrichter: Proença (Portugal) - Zuschauer: 74.607
Tore: 1:0 Valencia (26.), 2:0 Gibson (31.), 2:1 Jurado (34.), 3:1 Anderson (72.), 4:1 Anderson (76.)
Gelbe Karten: Anderson, Gibson, Scholes / Escudero
Beste Spieler: Anderson, Nani / -
Neun neue Spieler bei ManU
Nach der Lehrstunde beim 0:2 in Gelsenkirchen zeigte der Bundesliga-Zehnte zwar viel Engagement, doch zum Sieg reichte es nicht, obwohl United-Chefcoach Sir Alex Ferguson im Vergleich mit der ersten Begegnung neun neue Spieler in seine Startformation nahm. Rangnicks Team fehlten die spielerische Klasse und das Durchsetzungsvermögen, um nach dem 5:2 im Viertelfinal-Hinspiel bei Titelverteidiger Inter Mailand einen erneuten Coup dieser Art schaffen zu können.
Nach rund 20 Minuten Spielzeit übernahm die zweite Garnitur der "Red Devils" das Kommando. Der ehemalige Leverkusener Dimitar Berbatow sorgte etliche Male für Unruhe in der Schalker Abwehr, die auch durch die Rückkehr des zuletzt wegen einer Bauchmuskelzerrung fehlenden Benedikt Höwedes nicht entscheidend an Stabilität gewann.
Ballverlust Jurado. Rangnick: "tödlicher Fehler"
Dann leitete ein leichter Ballverlust von Jurado auf Höhe der Mittellinie, für Rangnick ein "tödlicher Fehler", das 1:0 für die Gastgeber durch Valencia ein. Fünf Minuten später ließ sich Schalkes im Hinspiel überragender Schlussmann Neuer von Gibson überraschen.
Dessen Schuss rutschte Neuer durch die Finger an den Innenpfosten und von dort in die Maschen. "Beim zweiten Tor sehe ich nicht gut aus, das stimmt. Aber ich dachte, dass Sergio Escudero den Ball mit dem Fuß noch bekommt. Da war ich kurz irritiert. Und dann sieht es natürlich ein bisschen blöd aus", räumte Neuer ein.
Der Anschluss durch Jurados 15-Meter-Schuss machte Schalke Hoffnung, die aber durch Andersons Doppelschlag in der 72. und 76. Minute endgültig zerstört wurde. Trotzdem hielt Schalke-Innenverteidiger Christoph Metzelder fest, dass sich die Gelsenkirchener immerhin mit der Beletage des europäischen Fußballs gemessen habe. "Da sind wir an unsere Grenzen geraten. Aber das Gefühl, dass wir Großes erreicht haben, auch Historisches für den Verein, wollen wir uns nicht nehmen lassen", sagte Metzelder.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!