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Caterer will Schüler entschädigenGeld für's Kotzen in der Schule

Chinesische Erdbeeren werden verdächtigt, den Brechduchfall verursacht zu haben. Caterer Sodexo bietet Schülern Geld – aber das sei „kein Schuldeingeständnis“.

Eine leckere Erdbeere aus Nordrhein-Westfalen. Bild: dpa

BERLIN dpa/dapd/taz | Fachleute untersuchen weiter Tiefkühl-Erdbeeren aus China auf gefährliche Keime. Ob sie tatsächlich den Brechdurchfall tausender Menschen in Ostdeutschland ausgelöst haben, soll erst im Laufe der Woche feststehen, sagte Holger Eichele vom Bundesverbraucherministerium. Obwohl mehr als 700 verdächtige Lebensmittelproben auf Keime untersucht wurden, gebe es bislang keinen positiven Befund.

Die chinesischen Erdbeeren wurden offenbar von mehreren Großküchen in Ostdeutschland verarbeitet, darunter von Betrieben der Firma Sodexo mit Hauptsitz in Rüsselsheim. In den normalen Handel sollen sie nicht gelangt sein. Sodexo entschuldigte sich inzwischen bei den betroffenen Kindern und Familien und kündigte Entschädigungen in bisher nicht genannter Höhe an.

„Das ist kein Schuldeingeständnis“, erläutert der Ernährungswissenschaftler Volker Peinelt von der Hochschule Niederrhein. Nach dem Produkthaftungsgesetz müssten Firmen für ihre Produkte geradestehen – auch wenn sie den Fehler nicht verursacht hätten.

Peinelt kritisiert vor allem die geringen Budgets für die Mahlzeiten. Bundesweit lägen sie nur zwischen zwei und 3,50 Euro pro Kind. „Da muss ich natürlich beim Einkauf sehen, dass ich den billigsten Anbieter erwische“, sagt Peinelt. „Und dann habe ich eben nicht die volle Sicherheit.“

Keine Erdbeeren Ende September

Die Berliner Senatsverwaltung für Verbraucherschutz forderte mehr Sorgfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln, die zu Schulessen verarbeitet werden. „Erdbeeren Ende September müssen wirklich nicht sein“, sagte Staatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw. Stattdessen solle es saisonale Produkte geben.

Der Fall wirft auch ein Schlaglicht auf eine bislang kaum bekannte Tatsache: China spielt auf dem Weltmarkt nicht mehr nur als Exporteur billiger Textilien und Elektronikteile eine Rolle. Schon vor ein paar Jahren hatten beispielsweise italienische Bauernverbände gemeldet, dass chinesische Tomaten den italienischen Markt überfluteten.

Aus China stammten mittlerweile schätzungsweise 37 Prozent der weltweiten Obst- und Gemüseproduktion, schätzte die Organisation Südwind in einer Studie. Schon vor fünf Jahren hätten sich demnach die Agrarexporte des Landes auf ein Drittel der Ausfuhren aus der EU mit ihrem hoch subventionierten Agrarsektor belaufen.

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5 Kommentare

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  • D
    Dieter

    Solln lieber noch mehr Erdbeern schicken, oder was sich halt zum schulfrei eignet.

  • H
    huahah

    Danke für die lustige Überschrift!

  • DH
    Deutsche Hysterie

    Hoffe, dass dann das hysterische Thema bald durch ist. Leider wird hier in den Medien das eine oder andere ideologische Süppchen gekocht - teils gipfelnd in der unsäglich dummen Bemerkung, so etwas hätte es früher nicht gegeben und wir sollen uns doch auf die Ernährungsgewohnheiten der Vormoderne besinnen (als die Leute 100 wurden). Es nervt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Niemand hat etwas zu verschenken

    Die Fa Sodexo sowie andere Geschädtsinhaber haben nichts zu verschenken,auch was Entschädigungen anbetrifft.Fakt ist,dass die Fa Sodexo Erdbeeren i Umlauf gebracht hat,die man nicht in den Umlauf hätte bringen müssen,was Schäden an Personen betrifft.

    Gut Wetter möchte die Fa Sodexo mit den angebotenen Entschädigunen machen,um keine Kunden zu verlieren.

    Es ist nicht ausgeschlossen,dass dich das wiederholt,was sich ereignet hat.

    In den Kitas und Schulen sollte vor Ort das Essen selbst hergestellt werden .hier sollte man weil es sich um ein öffentliches Interesse handelt,mit den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern Kontakt auf nehmen,im Bezug auf das Einstellen von hauswirtschaftlichen Kräften.

  • QS
    Qín Shǐhuáng

    Mal sehen, wann wir die ersten Politiker aus China bekommen,...ach aus Vietnam haben wir schon einen?

     

    ;-)