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Cannabis bei Cem Özdemir„Das ist eine Zierpflanze“

Was ist dran an den Drogenvorwürfen gegen Cem Özdemir? In einem unautorisierten Interview klärt uns seine Reinigungskraft auf.

Frau M. ließ uns auch einen Blick in Cem Özdemirs Keller werfen. Bild: dpa
Daniél Kretschmar
Interview von Daniél Kretschmar

taz: Frau M., Sie sind regelmäßig als Raumpflegerin für Herrn Özdemir tätig. Sie haben sicher von dem Skandal um sein Video zur sogenannten Ice Bucket Challenge gehört.

Frau M., Reinigungskraft: Ja, das war eine echte Sauerei.

Sie meinen die Cannabispflanze auf Herrn Özdemirs Terrasse...

Nein, ich meine das ganze Wasser, das dann auch wieder aufgewischt werden musste. Der feine Herr hatte ja seine normalen Klamotten über dem Neoprenanzug an und ist dann mit dem klatschnassen Zeug durch die Wohnung spaziert. Eine echte Sauerei.

Das stimmt. Aber können Sie uns sagen, ob es sich bei der Pflanze, die auf dem Video zu sehen ist, tatsächlich um eine Cannabispflanze von Herrn Özdemirs Terrasse handelt?

Ja sicher, das ist eine Zierpflanze, eine männliche Cannabis sativa.

Eine männliche?

Aber gewiss doch. Sieht nach Drogen aus, das mag die Grüne Jugend, ist aber eigentlich nur ein fetter Wasserschlucker ohne große Nutzeigenschaften. Männer sind ja meistens nur nutzloser Zierrat.

Sie kennen sich gut aus mit Pflanzen?

An dieser Stelle wird das Interview unterbrochen, Cem Özdemir schaut durch die Tür.

Herr Özdemir, guten Tag, wir waren grade im Gespräch mit Frau M. über die Cannabispflanze auf ihrer Terrasse. Möchten Sie sich eventuell auch dazu äußern?

Cem Özdemir: Die ganze Absurdität der deutschen Drogenpolitik zeigt sich doch, äh, wenn Staatsanwaltschaft und Polizei wegen eines politischen Statements, äh, Moment, äh...

Herr Özdemir?

Cem Özdemir: Äh. ... Keks?

Cem Özdemir legt sich auf den Teppich und verliert offenkundig das Bewusstsein.

Herr Özdemir, ist Ihnen nicht gut?

Frau M.: Ach der ist nur eingeschlafen. Ich geh mal frische Orangen auspressen. Das mag er, wenn er zwischendurch aufwacht. Ich begleite Sie noch zur Tür, ja.

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15 Kommentare

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  • Es sollte ja wohl inzwischen auch jedem jurisprudenten Vollspack bekannt sein, dass Hanfpflanzen nicht grundsätzlich als Rauschkraut herhalten.

     

    Lediglich Cannabis liefert das notwendige THC für Haschisch und Marihuana.

     

    Hanf als Nutzpflanze wird schließlich seit Jahrtausenden genutzt und ist auch in unserem Land seit Jahren wieder im Kommen.

     

    Das dortige Gartenamt hatte vor Jahren schon einmal vorschnell einen ganzen Straßenzug harmlosen Hanfs der Düsseldorfer Pflanzenkünstlerin Tita Giese abrasiert und stand hinterher nicht zum ersten Mal recht dämlich da. Inzwischen zieren selbst Gieses Hanfpalmen das rheinische Stadtbild.

     

    Das könnte einer voreiligen Staatsanwaltschaft in diesem Fall auch passieren, unabhängig von der wahrscheinlichen Einstellung des Verfahrens.

     

    Aber für seine Teilnahme an der blödsinnigen Ice-Bucket-Challenge gönne ich Özdemir diesen Ärger aus vollem Herzen.

     

    Je suis Charlie.

  • sehr lustig!

    • @noevil:

      Sehr kindisch.

  • Die Grünen sind wenigstens ehrlich bei dem Thema Drogen und nicht so verlogen wie die Linke. Die Linke will alle Drogen erlauben, aber gleichzeitig Hobbysportler die an keinem Wettkampf teilnehmen wegen Dopings einsperren.

    • @Tobias Müller:

      Häh?

       

      Klingt nich gerade sehr wahrscheinlich.

       

      Gibt es Belege für die seltsame Behauptung?

  • Wusste ich es doch, sein Politikerleben ist nur Schein und strategisch durchdachte Irreführung des christlichen Abendlandes. In Wahrheit ist er ein Drogendealer par exellence, dieser vorzeige Osmane.

    • @Volker Saar:

      "vorzeige Osmane"

       

      Liest sich nicht nur reichlich legasthenisch, sondern auch ausländerfeindlich bis rassistisch.

  • Jede Werbung (auch eine negative Werbung) ist eine gute Werbung für einen Politiker.

    Strategisch sehr gut durchdacht und geplant, sowie dann auch ausgeführt...

    Und die naive Staatsanwalschaft (plus die Presse) fällt voll darauf rein und sorgt für die Schlagzeilen...

    In der freien Wirtschaft würden man solche Staatsanwälte/Medienvertreter normalerweise fristlos feuern!

    • @Malcon Gandie:

      Teilnehmer an der Ice Bucket Challenge wahrscheinlich ebenfalls.

    • @Malcon Gandie:

      Achja? Dann ist die Edathy-Affäre wohl auch nur eine ausgedehnte PR-Kampagne der SPD.. ;)

      • @Benjamin Brink:

        Inzwischen eine "ausgedehnte PR-Kampagne" für Sebastian Edathy.

         

        Nur leider völlig erfolglos.

  • Es dürfte Einigkeit dahingehend bestehen, dass Autofahren unter dem Einfluss von Alkohol, Cannabis, Kokain pp. zu Recht verboten ist und die Einhaltung dieser Verbote obendrein mit beträchtlichem Polizeiaufwand sogar umgesetzt wird. (Ob deshalb der Polizeieinsatz auf anderen, finanziell weniger einträglichen Gebieten reduziert werden darf, steht auf einem anderen Blatt.)

    Warum die wesentlich vielfältigeren Gefahren, von unter Drogen stehenden Abgeordneten ausgehen, nicht vergleichbar intensiv abgewehrt wird, ist mir unerfindlich.

    • @Muck:

      Na, ja, wenn ich an die seinerzeitige Zustandsbeschreibung des Pflasterstrandes denke über die Zustände im damaligen noch Bonner Bundestag, wo der Dunst billigen Fusels während der Plenarsitzungen durch die Flure waberte und die Medienberichte aus jüngerer Zeit von Drogenfunden in 22 Toiletten, wobei die Besuchertoiletten drogenfrei waren.

       

      Dagegen ist doch das Hanfpflänzchen von Özdemir eher lächerlich, wenn es überhaupt Cannabis ist.

  • Herr Özdemir braucht dringend einen ethnobotanischen Berater, die regierungstragende Rolle von uns Ethnologen wird hier leider bisher gänzlich verkannt. Der Cedronella-Strauch (auf den Kanaren beheimatet) sieht ähnlich hübsch aus wie Marihuana, liefert einen wohlschmeckenden Tee und ist frei von jeglichen illegalen, bewußtseinsverändernden Substanzen. Zudem ist er als Bienenweide geeignet. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das doch etwas verwackelte und unscharfe Bildmaterial eine eindeutige botanische Identifizierung erlaubt ;-)

    • @Irma Kreiten:

      Dann braucht Herr Özdemir vielleicht keinen " ethnobotanischen Berater", sondern zur zukünftigen Vermeidung solcher schwachsinnigen Wasser-Aktionen eher eine/n seriöse/n PR-Berater/in.