CIA soll Filmemacher getäuscht haben: Die Jagd nach Osama bin Laden
Der US-Geheimdienst CIA soll die Filmproduzenten des Bin-Laden-Films „Zero Dark Dirty“ getäuscht haben. Es geht um die Bedeutung von Foltermethoden.
WASHINGTON dapd | Politiker in den USA haben dem Geheimdienst CIA vorgeworfen, die Produzenten des Spielfilms „Zero Dark Thirty“ über die Jagd auf Terrorchef Osama bin Laden mit falschen Angaben zur Bedeutung von Foltermethoden in die Irre geführt zu haben.
Der Film, der als Anwärter auf einen Oscar gehandelt wird, legt nahe, dass umstrittene Foltermethoden wie das sogenannte Waterboarding eine wichtige Rolle bei der Suche nach bin Laden in Pakistan gespielt hätten. Ein Ausschuss des US-Senats kam allerdings zu dem Ergebnis, dass derartige Methoden keine wichtigen Informationen zum Verbleib des Terrorchefs geliefert hätten.
Diesem Ergebnis widersprach kürzlich CIA-Direktor Michael Morell, der sagte, einige Hinweise über den Aufenthaltsort bin Ladens seien von Gefangenen der CIA gekommen, die Foltermethoden ausgesetzt gewesen seien.
In einem Brief an die CIA forderten mehrere US-Senatoren, darunter die demokratische Politikerin Dianne Feinstein und der Republikaner John McCain, Morell auf, seine Behauptung zu belegen. Sie forderten Informationen darüber, welche Angaben der Geheimdienst gegenüber den Filmproduzenten gemacht habe.
Feinstein sagte in einer Erklärung am Donnerstag, nach Ansicht der Senatoren habe der CIA-Häftling, der im Fall bin Laden die verlässlichsten Informationen geliefert habe, diese Angaben gemacht, bevor er Foltermethoden ausgesetzt worden sei.
Der Film „Zero Dark Thirty“ von Regisseurin Kathryn Bigelow schildert die Jagd auf bin Laden, der im Mai 2011 von einer US-Spezialeinheit im pakistanischen Abbottabad getötet wurde. Der Film ist ab 31. Januar in den deutschen Kinos zu sehen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss