piwik no script img

■ CDU lehnt Verkehrslärm-Gesetz abKein Geld für die Gesundheit

Bonn (dpa) – Die Koalition hat am Donnerstag abend ein von der SPD und den Bündnisgrünen gefordertes Gesetz für einen verbesserten und gesetzlich geregelten Schutz vor Verkehrslärm abgelehnt. Mit 400 Millionen Mark jährlich gebe die Regierung genug für den Lärmschutz aus, mehr Geld dafür habe sie nicht. Die SPD versuchte außerdem ein Tempolimit auf Autobahnen durchzusetzen, womit sie ebenfalls unterlag.

Zwei Drittel der Bundesbürger fühlten sich durch Verkehrslärm belästigt, sagte Angelika Graf von der SPD. Mehr als zehn Millionen Einwohner seien tagsüber einem Lärmpegel ausgesetzt, der weit über der Zumutbarkeitsgrenze liege. Lärm führe zu Streßreaktionen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck und Herz- und Kreislauferkrankungen. Zwei Prozent aller Herzinfarkte seien nach Schätzungen des Umweltbundesamtes eindeutig durch Lärm verursacht.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte bereits 1995 nachgewiesen, daß bei Verkehrslärm ab 70 Dezibel das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, um 20 Prozent steigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen