piwik no script img

BushidoGeneralpardon für alles

Schon wieder äußerte er sich abfällig über Homosexuelle. Bushido kann es sich leisten - ihn schützt das Image des antirassistischen Migranten.

"Die Wichser können demonstrieren, sich aufhängen - ich scheiß' drauf.", Bushido stänkert am Samstag vor dem Brandenburger Tor Bild: dpa

Grotesk war nicht, dass die Jugendillustrierte Bravo und der TV-Sender Viva zu einer Aktion gegen Gewalt an Schulen aufriefen und zum Konzert am Brandenburger Tor luden. Rätselhaft blieb nur, weshalb der Rapper Bushido angeheuert wurde: Als ob nicht gerade Jugendliche mit migrantischen Hintergründen überwiegend, nicht allein in Berlin, für die Unruhen auf Schulhöfen und in Klassenzimmern einzustehen haben - und der Berliner Entertainer Bushido ist deren Held.

Und zwar nicht zufällig, denn dieser hat in einer Fülle von Songs Frauen wie schwule Männer verächtlich gemacht und, mehr noch, "Schwuchteln verkloppen" für okay erklärt. Obskur war an diesem Samstag ebenfalls weniger, dass dieser ästhetisch auf der Höhe des aktuell rasenden Mackertums sich tummelnde Mann auftreten durfte - obwohl auf Initiative von zwei Berliner Homosexuellen, vom Mann-o-Meter-Vorstandsmann Rudolf Hampel und von Thomas Birk, Abgeordneter der Grünen in Berlin, gefordert wurde, den Auftritt dieses Hassschaumschlägers zu untersagen. Erstaunen erzeugte nur, dass Bushido noch von der Bühne herab die protestierenden Schwulen und Lesben mit abfälligen Posen behelligte: "Die Wichser können demonstrieren, sich aufhängen - ich scheiß drauf." Der Mann ist sich seiner Sache sicher. Denn sein Publikum applaudierte ihm. Auch für folgenden Satz: Die Kritik an ihm lenke nur - Stichwort Mügeln - von "Gewalt gegen Ausländer" ab. Bushido weiß also genau, was er den Berufsbetroffenen schuldig ist: Jede Sauerei (Homophobie, Sexismus) kann er sich leisten, weil er durch das Bild vom guten, antirassistisch bedürftigen Migranten geschützt wird.

So haben wir die Ästhetik der Bushidos, diese neue jugendliche Tonlage zu nehmen: das Irgendwie-ausländisch-Sein als Generalpardon für alles. Entsprechend fielen gestern die medialen Aufbereitungen aus. Von der Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau bis zu B.Z. und Bild wurde der Protest von Homosexuellen als putzig vom Diskurstisch gefegt. Das Projekt von Bravo und Viva gegen Gewalt in der Schule hat sich damit lächerlich gemacht: Alle seriösen Zahlen sagen, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund weniger unter Gewalt zu leiden haben wie beispielsweise homosexuelle Jugendliche - gerade durch die Neumacker mit dem offenbar inzwischen stubenreinen Bewusstsein vom Hass auf sexuell Andere. Das möchte niemand so recht zur Kenntnis nehmen, weder das Gros der Medien noch die Milieus der Migrationsverwalter. Das ist der eigentliche Skandal des Bushido-Auftritts bei einem wert- und morallosen Fest am Brandenburger Tor. JAF

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

22 Kommentare

 / 
  • OS
    Oliver Stöber

    eigentlich wundert mich an diesem artikel nur das datum...is ja gar nicht vom 01.04. ...

  • N
    Nurkat

    Die zur Schau getragene Geisteshaltung eines "Bushido" und anderer, aehnlich gelagerter Sprechgesangskuenstler hat zweifelsohne eine Wirkung auf sozial und anderweitig Minderbemittelte, nicht nur solche mit Migrationshintergrund.

     

    Dennoch ist gerade die Mischform von schlechter sozialer (und kultureller) Integration und aus der Praekariatsseele sprechenden Hasstexten heikel; waehrend aehnlich gelagerte Problemkomplexe rechts der Mitte anerkannt und mit allen Mitteln bekaempft werden, haben aehnliche Niederungen weit links des Akzeptierbaren naerrische Freiheit.

     

    "Bushido" ist nur einer dieser - mit wenig Weitsicht ausgestatteten - Brandstifter. Ohne Gerichtsverfahren keine Reue. Einsicht ist zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht zu erwarten, da das Protektorat dieses Hassventils erst bei groben Verstoessen gegen Recht und Sitte - vielleicht - aufgehoben wird. Gott sei dank birgt Hass aehnlich debilisierende Effekte wie etwa Liebe. Davon koennte Papa Bushido doch sicher auch ein Liedchen singen. Voll aus dem Leben gegriffen, sozusagen.

     

    Bushido und sein oeffentlich zur Schau getragener Hass, seine kleineren und groesseren Verfehlungen haben System, da er dem aufgestauten "Hass" ein Ventil bietet; die Konsumenten von "Kultur" solcher Machart beschaeftigen auch hier in der Schweiz Polizei, Gerichte und die Strassenreinigung ueber Gebuehr. Wer dies negiert oder schoenredet ist und bleibt Teil des Problems. Und wer "Integration" und die hehren linken Ziele ernst nimmt, tut gut daran, sich nicht durch multimedial verkuendete Ignoranz selbst zu disqualifizieren.

  • D
    dex

    Mir spricht der Artikel aus der Seele.

    Wie kann es angehen, einen solchen Interpreten zum Symbolträger für Gewaltlosigkeit vor dem Brandenburger Tor zu machen ?

    Gewalt ist bei vielen Migranten eine Altagssprache. Die Rolle des Mannes im Islam ist nun mal die des Patriarchen. Darüber möchte ich jetzt keine Belehrungen hören - ich habe 4 Monate in Istanbul studiert. Ich möchte nicht behaupten, das diese Rolle zwangsläufig zu Gewalt führt.

    Viele jugendliche Migranten definieren aber ihre Rolle in der Gesellschaft genauso wie die in ihrer Familie.

    Dies potenziert sich dann in einer adäquaten Gruppengröße Gleichgesinnter in der Öffentlichkeit

    zu Gewalt gegen Alles, was schwächer erscheint.

    Wenn ich einige Kommentare, die vor mir verfasst worden sind, lese, bestätigt sich dieser Eindruck. Viel schwerwiegender sind jedoch Zitate wie "Und morgen dann eine Richtigstellung auf der Titelseite, ok?" Das halte ich persönlich für eine Bedrohung der Pressefreiheit. Darüber hinaus liefert oben Zitierter gleichfalls die Bestätigung für den Tenor des Artikels, indem er das "heilige Reich deutscher Nationen" erwähnt.

    Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, das die Sühne Deutschlands für den 2. Weltkrieg 1000 Jahre dauern wird.

    Scheinbar hat er recht.

    Wenn aber die Vergangenheit Deutschlands die Rechtfertigung für neues Unrecht sein soll, kann ich das nicht verstehen.

    Den abschließenden Satz aus dem Kommentar von "Lena" finde ich sehr passend: "Migranten sind auch Menschen, keine Heiligen."

    An einem Sommerabend, Mitte Juli diesen Jahres, zog eine Gruppe Jugendlicher durch meine Straße in Stuttgart-West - "Hisbollah, Hisbollah" skandierend.

    Meine Nachfrage bei der Polizei hatte die Frage zur Antwort: "Was sollen wir da jetzt machen?"

    Wenn ich jetzt aber nur in Zimmerlautstärke auf der Königsstraße aus Überzeugung sage, "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", werde ich gleich als Rassist beschimpft, angerempelt, angespuckt.

    Was bitte ist das für ein Rechtsverständnis ? Und dabei meine ich nicht unbedingt nur Migranten, denen dieser einfache Patriotismus, dieses Bekenntnis zu seiner Heimat missfällt.

    Der deutschen Bevölkerung fehlt es an Identität!

    Im Sommer 2006 konnte man zum erstenmal seit 61 Jahren wieder die Flagge seines Heimatlandes tragen. Das ist für jedes Land - ja sogar in jeder Diktatur eine Selbstverständlichkeit.

    Es muss endlich wieder Gleichberechtigung herrschen!

    Kein Tamtam und kein Gedusel über arme Randgruppen, die bösen Deutschen, die bösen Migranten.

    Nur wenn wir Klartext reden und unsere Meinung frei kundtun, hat dieses Land eine Zukunft.

     

    Denn dazu haben wir das Recht !

  • AF
    Adnan Fejzulahi

    Eine solche "Analyse" hätte ich der taz tatsächlich nicht zugetraut. Denn wo liegen denn die Gründe für die hohe Gewaltbereitschaft, die sie "Migrantenkindern" unterstellen. Werden hier nicht vom Autor mal eben 60 Jahre Migrationsgeschichte beiseite gewischt, mit all den politischen Fehlern die gemacht wurden und gemacht werden. Ich kann nicht behaupten mit dem Konform zu gehen was Bushido sagt, doch war es nicht ein Herr Beckstein der vor der WM 06 Rechtsradikalismus in Deutschland kleinzureden versucht hat? Ist es nicht vielmehr so, dass nun die Resultate einer verfehlten Integrationspolitik auf Deutschen Bühnen stehen und sich an eine Jugend wenden die letztlich nicht so anfällig für diese Art Musik wäre, wenn es diese von der Deutschen Politik verschuldeten Fehler nicht gäbe. Gäbe es einen Preis für ignorante Tunneblickartige Berichterstattung, dann müsste man ihm dem Autor dieses Artikels wohl überreichen.

  • J
    jul-ian-e

    viele medien sind unkritisch. klar. aber offensichtlich sind die leser teilweise nicht besser, nur weil man die meinung des autors teilt, darf man doch bitte nicht gleich völlig ignorieren, dass die recherche unzureichend und das endprodukt deshalb von objektiver betrachtung der hintergründe weit weit entfernt ist. tut mir leid, aber ich finde, der artikel als solcher ist mist.

     

    trotzdem habe ich ein problem mit bushido. texte wie "reich mir nicht deine hand", "regenbogen", "wahrheit", "dieser eine wunsch" oder "janine" haben tatsächlich einen ernsthaften inhalt. aber fünf (völlig egal ob es mit gutem willen vielleicht noch drei mehr sind) von ziemlich weit über hundertfünfzig insgesamt sind einfach mal nicht so viele, und in seinen restlichen texten hat bushido nur drei dinge zu sagen: 1.ich bin der boss, ihr nicht 2.das leben, die welt, ihr alle seid das letzte 3.ich werde mich nicht ändern. das ist, wie ich finde, nicht besonders vielfältig und wird zudem auf eine sehr streitbare art vermittelt. ich spreche von diesem durchgängigen ich-bin-hart-ich-hasse-alles-aber-mache-trotzdem-weiter grundton, in dessen zuge eben auch (eindeutig!) frauenverachtende zeilen vorkommen. ich habe keine ahnung, ob die menschen in neukölln sich wirklich so verständigen. wenn dem so ist, werden sie ja daran gewöhnt sein, und bei bushido so floskelartig gebrauchte sprüche wie "ihr seid alle gleich schwul" und "ich fick deine mutter" (sinngemäß) vielleicht nicht mehr unbedingt mit ihrem eigentlichen inhaltlichen ursprung in verbindung bringen. aber beispielsweise für mich als außenstehende haben regelmäßige einschübe von "du zigeuner" schon etwas mit rassismus zu tun (ich will nichts unterstellen, aber nur weil ein mensch eine andere hautfarbe hat, wieso kann er dann nicht rassistisch sein? ich meine, der rassismus ist kein ausschließlich deutsches problem und teilt die menschen nicht ein in deutsche und andere. er teilt sie in eine menge unterschiedlicher rassen, die alle noch einmal in ein lächerliches hierarchisches system sortiert werden.)

    ich weiß, wir leben nicht in fairytopia wo alle noch lieb zueinander sind, die welt pastellfarben hat und gute menschen besonders schön glitzern. jeder muss sich durchsetzen, die realität ist nicht gerade menschenfreundlich, aber sie wird nicht besser, wenn man es dabei belässt und sich seiner angestauten aggression völlig hingibt. wer nicht mitmacht darf auch nicht rumheulen (soviel zu "rap bewegt und politik gehört in den müll").

    ich sage nicht, dass bushido und seine freunde schuld an der sich ausbreitenden mentalitätskrise sind. aber ich finde es ist bezeichnend für die bereits bestehende stimmung in weiten teilen unses umfeldes, dass er, der in fast allen liedern nur an den frust des hörers appelliert, so viel erfolg hat..

  • B
    Bombe01

    Bushido sagt das, was sich viele Menschen einfach nicht auszusprechen trauen. Die Wahrheit!Er geht auf die Themen, die die Welt bewegt ein.

    Die Leute, die dafür zuständig sind, interessieren sich für diese Probleme nicht. Sie labern und labern. Aber es passiert nix!!!

    Fazit: Rap bewegt und die Politik gehört in den Müll!!! Bombe01

  • B
    BUSHIDO

    Ui sehr gewagt hier alles! Ich würde sagen da haben ein paar Redakteure wenig Ahnung von Bushido! Heult doch rum! Aber von mir aus...gebt einem Rapper die Schuld für Kriminalität und Gewalt in Deuschland. Klingt doch pausibel und einfach. Dann ist jeder zufrieden von euch.

    Sorry aber das ist einfach nur kindisch. MUsik bleibt immernoch Musik. Und Musik ist geschmackssache!!! Also kommt mal runter und regt euch nicht künstlich auf! Es uist einfach lächerlich!

    Bushido du bist und bleibst der beste lass dich von solchen unqualifizierten Artikeln nicht nerven! Aber ich weiss dass dir sowas ja sehr egal ist was die anderen schreiben!

    Und für alle Buhdidogegner: holt euch das Album 7 und hört euch die tracks :"reich mir nicht deine hand", "so sein wie sie", "regenbogen","wahrheit" und " dieser eine wunsch" an! Und sagt dann nochmal, dass Bushido nur gewaltverherrlicht!

  • WD
    Wie dumm ist das denn?

    Jan Fedddersen hetzt auch gegen den Islam, da konnte das hier ja nicht ausbleiben.

    Sagen sie mal Feddersen ist nun der Migrationshintergrung schuld an der Kriminalität oder sind es etwa die Gene?

    Und klar, die üblichen Verdächtigen melden sich (by the way,th. korbjuhn ist NPDler, man sollte sich seine wirren Texte mal anschauen) mit hohlen Phrasen wie Wahrheit, Mut etc

    An euch merkbefreiten eine Frage:

    Sollen wir wieder so mutig sein und Nasen und dergleichen vermessen im Namen der Wahrheit damit das heilige Reich deutscher Nationen von diesen Barbaren erlöst werden kann oder was schlagen sie vor?

     

    Ich würde sagen: Hirn einschalten und Ursachen erforschen und NEIN, die Gene, lieber Feddersen und Korbhuhn, sind es wahrscheinlich nicht.....

     

    Und morgen dann eine Richtigstellung auf der Titelseite, ok?

  • S
    seychelle

    Bushido ist ein widerlicher großkotziger Macho, der sich entweder so gibt, um groß raus zu kommen, da es nunmal irre viele Jungs gibt, die ähnlich wie in seinen Texten denken oder aber er ist eben sowie er ist und lässt das gross raushängen!

     

    Glücklicherweise gibt es aber auch intelligente Jugendliche mit Migrationshintergrund, die ihn gerade seiner Texte wegen verschmähen, da eben nicht jeder Migrant ein Vollidiot ist. Das er zufällig Migrant ist, mag ja sein, entschuldigt aber nicht seine perverse Einstellung zu Menschen! Leider spiegelt er aber den Zahn der Zeit wider, denn tagein tagaus sind wir egal ob in Bus und Bahn und auf den Straßen von solchen "Opfern" umgeben!

  • K
    KingBushido

    Jetzt hört doch mal endlich mit sowas auf. Bushido ist NICHT gewaltverherrlichend und auch nicht sonst was. Nur eil das irgendwelche Politiker sagen weil sie mal "Gangbang" und so eine Zeile wei sie im Text dargestellt ist gehört haben ist er gleich ein gestörter der verboten gehört?? Mal nen Tipp, für alle die nicht am 31.05 Johannes B. Kerner gesehen haben, guckt es euch noch mal im Internet an. Da rechtfertigt sich Bushido zu solchen dämlcihen Vorurteilen und ich finde er hat sich sehr gut argumentiert!!!

    ich denke auch nicht das Bushido rassistisch ist. seine Freunde sind Türken, Araber, Kurden, Deutsche und noch mehr. er spieglet das Leben wieder was er früher täglich sehen und mit erleben musste. Nur weil die Politiker damit nicht klarkommen weil sie nicht in der Lage dazu sind etwas gegen ein solches Leben zu tun wollen sie Bushido verbieten. Bushido fordert niemanden zu Gewalt auf, seht das ein. Er sagt er hat nix gegn Homosexuelle also glaubt ihm das und fertig!!

  • L
    Lena

    "Jede Sauerei (Homophobie, Sexismus) kann er sich leisten, weil er durch das Bild vom guten, antirassistisch bedürftigen Migranten geschützt wird."

     

    Blos weil jemand anderer Herkunft ist, vielleicht eine andere Hautfarbe hat, heist das noch lange nicht, das ein "antirassistisch bedürftiger Migrant" kein rassistischer Migrant sein kann.

     

    Migranten sind auch Menschen, keine Heiligen.

  • Y
    Yvonne

    Finde es gut das sich endlich mal jemand traut die wahrheit die jeder sieht aber nicht wahr haben will beim Namen zu nennen.

     

    Weiter so auch wenn der taz damit vieleicht ein paar Leser verloren gehen aber das sind dann die, die die wahrheit nicht sehen wollen selbst wenn sie schwarz auf weiß auf dem Frühstückstisch liegt.

  • W
    Wired_Bambi

    Grossartiger Artikel!

     

    Danke!!!

  • R
    Rappnepp

    Das ich diesen Agro deutsch Rap nicht mag ist eine Sache, aber diese Typen egal wie sie heissen sollten echt verboten werden. Schwachsinnstexte mit lahmer Mucke, gewaltverherrlichend, asozial. Ich frage mich warum man die ONKELZ verboten hat aber solch einen Schwachsinn auch noch bei VIVA und Co in die Kinderzimmer bringt. Armes Deutschland.

  • P
    P.Roth

    Eine sehr richtige Einschätzung dieses Kotzbrockens.

    Danke für diesen Artikel

  • DA
    Dan Ashcroft

    "... dass Jugendliche mit Migrationshintergrund weniger unter Gewalt zu leiden haben wie beispielsweise homosexuelle Jugendliche" - warum nicht gleich: "als wie"? Kann sich die Taz immer noch keinen Schlußredakteur leisten, der wo Grammatik kann?

  • KE
    K Ertl

    Richtig, und sowohl Bravo als auch Viva geben für solche Auftritte eine Plattform.

     

    Bushido ist nicht nur Schwulenfeindlich, sondern auch hochgradig gewaltverherrlichend. Das Bushido selbst einen Migrationshintergrund hat, spielt überhaupt keine Rolle, es geht um einen millionenschweren "Aggro-Rapper", der die neusten gesellschaftlichen Entwicklung in den jüngeren Generationen mitprägt. Und da wundert sich noch einer, dass die Anzahl der Gewaltdilekte zunimmt.

  • JW
    Joh Wagner

    Wie tief ist bitteschön die taz inzwischen gesunken? Oh Gott.. Dieser Artikel ist einer der schlechtesten, die ich jemals gelesen habe, kaum einer Schülerzeitung wert!

    Quasi null recherchiert, und dann noch nicht einmal den eigenen Kopf angestellt:

    " Rätselhaft blieb nur, weshalb der Rapper Bushido angeheuert wurde: Als ob nicht gerade Jugendliche mit migrantischen Hintergründen überwiegend, nicht allein in Berlin, für die Unruhen auf Schulhöfen und in Klassenzimmern einzustehen haben - und der Berliner Entertainer Bushido ist deren Held."

  • M
    Marco

    Die taz ist doch an diesem Zustand als Advokatin von Tabus und politischer Korrektheit nun wirklich nicht unschuldig. Hört auf rumzuheulen, ihr Mädchen!

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Die Mittelschicht fängt an, aufzuwachen hinsichtlich der Aggressionen, die oft von Migrantenjugendlichen ausgehen. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solcher Artikel in der taz nicht nur nicht erschienen, sondern eine solche Analyse als rechtsradikal und unsäglich bezeichnet worden.

  • MA
    Marwa Al-Radwany

    Sehr geehrter Herr Feddersen,

     

    in Ihrem Artikel stellen Sie einige Behauptungen und Bilder auf, die ich so nicht teilen kann. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch ich teile die Empörung über die Hofierung und darüber hinaus gezielte Förderung von Texten wie des Bushido, die menschenverachtend, sexistisch und homophob sind. Die gesamte Kampagne von Bravo/Viva hat sich dadurch als reine Marketingkampagne entlarvt.

     

    Widersprechen muss ich jedoch Ihrer Aussage "Als ob nicht gerade Jugendliche mit migrantischen Hintergründen überwiegend, nicht allein in Berlin, für die Unruhen auf Schulhöfen und in Klassenzimmern einzustehen haben", da sie schlicht unwahr ist. Die letztes Jahr erschienene Studie des Bundesverbandes der Unfallkassen (der ich keine ideologische Verbrämung unterstelle), kommt aufgrund der von ihnen gesammelten Daten zu dem Ergebnis, dass sich die These, "dass die Involvierung ausländischer Schüler in verletzungsbewirkende aggressive Verhaltensweisen generell zugenommen

    hätte, empirisch nicht belegen (lässt). Vielmehr lässt sich hier eine

    eher rückläufige Tendenz in den einzelnen Schularten feststellen."

    Dies wird durch eine nach Schulformen und Nationalität (in diesem Fall

    heißt dies "D" oder "A") ausgeschlüsselte Tabelle belegt.

    (Bundesverband der Unfallkassen (Hrsg.), Gewalt an Schulen, München

    2005, S.18)

    Selbst das BKA kommt in einer anderen Studie (Lösel/Bliesener 2003) zu dem Schluss:

    "Das Stereotyp der generell aggressiveren und delinquenteren

    ausländischen Jugendlichen kann nicht bestätigt werden".

     

    Vorsicht also mit solchen Äußerungen.

    Weiterhin behaupten Sie, "Alle seriösen Zahlen sagen, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund weniger unter Gewalt zu leiden haben wie beispielsweise homosexuelle Jugendliche - gerade durch die Neumacker". Damit stellen Sie zwei Thesen auf: Erstens erfahren Jugendliche mit Migrationshintergrund

    weniger Gewalt als homosexuelle (deutsche?) Jugendliche.

    Dazu würde ich gerne erst einmal von Ihnen wissen was Sie mit Gewalt meinen und wie Sie Gewalt definieren. Nur rein physische Gewalt? Oder auch strukturelle Gewalt? Z.B. psychische Gewalt als Diskriminierung verpackt? Sie würden mir sicher zustimmen dass Homosexuelle (ob jugendlich, deutsch oder migrantisch) Diskriminierung, die auch eine Form von Gewalt darstellen kann, in vielen Lebensbereichen erfahren. Genauso erfahren aber Jugendliche mit Migrationshintergrund tagtäglich strukturelle Gewalt in Form von Benachteiligungen im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, in der kulturellen Repräsentation.

     

    Ihre zweite These würde lauten, dass Gewalt gegen Homosexuelle besonders von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ausgeht. Wenn Sie alleine den Mikrokosmos Neukölln untersuchen würden, könnte das Ergebnis zutreffen. Unterschlagen Sie dabei jedoch nicht die (nachgewiesenermaßen gestiegene) Gewaltbereitschaft von rechtsextremen oder neonazistischen Jugendlichen oder jungen Männern, die viele Ostbezirke auch für schwule Paare unbetretbar machen?

     

    Ich wäre sehr interessiert an den seriösen Zahlen oder Studien, die diesen Zusammenhang belegen. Nicht etwa weil ich diese unbewiesenermaßen von vorneherein ablehne, sondern weil es mich tatsächlich interessiert und ich auch in diesem Themenbereich recherchiere, bisher solche Studien, die Ihre beiden Thesen stützen würden, jedoch noch nicht gefunden habe. Bitte senden Sie mir per E-Mail die Links zu diesen Zahlen, von denen Sie sprechen.

     

    Homophobie ist ein ernstzunehmendes, und, wenn man der Heitmeyer-Studie 2006 Glauben schenken will, gesellschaftlich zunehmendes Problem. Es verläuft jedoch quer durch alle Bildungsschichten und ethnischen Zugehörigkeiten. Anstatt die Symptomatik allein einer Gesellschaftsgruppe (noch dazu einer ebenfalls marginalisierten) zuzuschieben ("das ist der eigentliche Skandal"), täte es meiner Meinung nach viel besser daran, die Verantwortlichen und gesellschaftlich Mächtigen anzuprangern, zu analysieren etc., die dieses Bild medial produzieren (MTV, VIVA), kapitalintensiv fördern, ideologisch begründen (z.B. katholische Kirche).

     

    Sie sprechen vom "Image des antirassistischen Migranten".

    Anscheinend wollen Sie dieses Bild vom "guten Migranten" entzaubern, indem Sie die anders lautenden Fakten auf den Tisch bringen. Dazu müssten Sie erstens die Fakten bringen und zweitens muss ich Sie enttäuschen, denn das Bild vom "guten Migranten" gibt es so nicht (zumindest ganz sicher nicht im deutschen Mainstream).

    Sonst würden ja z.B. die Medien nicht das Bild der delinquenten Migrantenkids an Schulen zeichnen.

     

    Der LSVD warnt in seiner aktuellen Ausgabe ebenfalls "vor unzulässigen Verallgemeinerungen und Übertreibungen in der aktuellen Berliner Debatte über Gewalttaten türkisch- und arabischstämmiger Jugendlicher (...) Es nützt keinem etwas, türkisch- und arabischstämmige Jugendliche jetzt pauschal als Gewalttäter zu brandmarken. Gewaltbereitschaft, Antisemitismus, Frauen- Homosexuellenfeindlichkeit sind kein "Privileg" von Einwanderern, sondern auch bei einem Teil der deutschstämmigen Jugendlichen ein Problem."

     

    Zum Glück war und ist der Protest gegen den Bushido-Auftritt lautstark genug um viele Medien auf die Doppelmoral aufmerksam zu machen. Auch der Tagesspiegel hat sich äußerst kritisch geäußert, selbst in der Berliner Zeitung finde ich Ihre Aussage nicht in dem Maß bestätigt, dass der "Protest von Homosexuellen als putzig vom Diskurstisch gefegt" wurde. Gleichwohl ist der Protest wohl leider noch lange nicht laut (und einflussreich) genug um zu einer Absage des Auftritts zu führen.

     

    Und eine letzte Frage: Was ist ein Migrationsverwalter? Verwaltet er oder sie die Migration oder die MigrantInnen?

     

    Es geht mir hierbei vor allem um eine differenzierte, problemlösungsorientierte Debatte.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

     

    Marwa Al-Radwany

  • AR
    A. Romero

    Huiii, finde ich das gefährlich, was ihr hier macht. Bushidos Texte sind unmöglich, da stimme ich vollkommen zu. Aber was hat das mit seinem Migrationshintergrund zu tun?

    Andere Medien sind unkritisch, ja. Aber was hat das mit seinem Migrationshintergrund zu tun? Ist die Bildzeitung ein Freund von Migranten und schützt ihn deswegen? Das möchte ich nicht so recht glauben. Eher fanden die Reporter Bushidos Ansprache wohl ok. Ich hätte hier einen Artikel über die Unmöglichkeit einen solchen "Künstler" auf diese Veranstaltung zu buchen und über die unkritischen und über die still sympathisierenden Medien geschrieben.