Bundesweite Demos für AfD-Verbot: Auf der Straße ist man schon bereit
Bundesweit protestieren Menschen für ein AfD-Verbot – und eine Politik, die der Partei den Boden nimmt.
Nach ihm sprechen Vertreter:innen der Omas gegen Rechts, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Alevitischen Gemeinde, Fridays for Future und der Nordkirche, und sie alle sagen das Gleiche: die AfD müsse jetzt verboten werden. Und: das alleine reiche nicht, um den Faschismus zu bekämpfen. Die Vorschläge dazu reichen von sehr allgemein bis zu sehr konkret, gelegentlich sind sie auch selbstkritisch. Man müsse dem Maskulinismus der AfD etwas entgegensetzen, sagt die Sprecherin des Verfolgten des Naziregimes. „Der Kampf gegen den Antifeminismus muss auch in antifaschistischen Strukturen endlich als zentrales Thema verstanden werden“.
„Die Kirche in Alsterdorf hat nichts gegen die Euthanasie getan“, sagt ein Vertreter der Nordkirche. „Es braucht eine klare Haltung in der Gegenwart“, was er fortsetzt in: „Der Verfassungsschutz hat sich in der Vergangenheit kaum als Stütze im Kampf gegen Rechts hervorgetan“.
Beifall dafür, Beifall auch für die Ankündigung, dass heute bundesweit in Städten wie Berlin, München, Leipzig, Dresden, Frankfurt, Bochum, Köln und vielen weiteren für ein Verbot der AfD demonstriert wird. An der Absperrung zur Reeperbahn steht die Jugend der Föderation der Demokratischen Arbeitervereine (DIDF), der hessische Verfassungsschutz hat sie noch 2022 in seinem Bericht erwähnt. Nun hält sie ein rot-gelbes Banner hoch, „Für mehr Einkommen, Sozialwohnungen und Bildung“ steht darauf.
Der Zug setzt sich in Bewegung, mittendrin läuft ein Elternpaar in Schwarz, beide mit Zopf. „1933: Schweigen war ein Fehler. 2025: Seid laut“, steht auf dem Schild, das sie hochhalten. Zwischen ihnen, wie ein Entenküken, ein Mädchen in Rosa, das ebenfalls ein Schild hochhält: „Freundschaft kennt keine Grenzen“.
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