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Bundesweite Aktion zum KirchenaustrittEnttaufung beim Hasentag

Zum Hasentag in Frankfurt ist auch ein medienbekannter Kapuzinermönch gekommen. Und „Bruder Gnocchi“ von der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters.

Schon im letzten Jahr in Mainz zeigten sich die Feiernden in fröhlichen Hasenkostümen. Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN taz | Hugo Pariona wirkt erleichtert, als er aus dem Amtsgericht ins Freie tritt. Der 48-Jährige ist dort einen Ballast losgeworden, den er lange mit sich herumgetragen hat: Die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche. „Obwohl ich genügend Gründe hatte, war ich lange Zeit zu faul, auszutreten“, gibt er zu. „Doch heute wurde ja fast alles für mich erledigt.“

Sogar die 25 Euro, die ein Kirchenaustritt in Frankfurt kostet, bekommt Pariona sogleich in die Hand gedrückt. „Herzlich Willkommen in der Freiheit“, sagt Gabriele Förster lächelnd. Sie ist eine der Veranstalterinnen des „Hasentages 2013“, für den mehrere religionskritische Organisationen zum „kollektiven Kirchenaustritt“ aufgerufen haben. Dafür werben sie am Gründonnerstag in insgesamt zwölf deutschen Innenstädten sowie in Luxemburg mit Infoständen und publikumswirksamen Theatereinlagen.

So auch in der Frankfurter Innenstadt, direkt an der Konstablerwache: Eine in ein rosa Hasenkostüm gehüllte Aktivistin huscht zwischen den Passanten hindurch und verteilt Handzettel. „Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz“, steht dort drauf. Es geht um die Ausgrenzung Homosexueller und das in Teilen bestehenden Streikverbot sowie um die nicht gewährleistete Freiheit in der Weltanschauung bei kirchlichen Arbeitgebern.

Eine ähnliche Erfahrung hat auch Hugo Pariona gemacht: „Weil ich geschieden bin, durfte ich hier in Frankfurt von der Kirche aus nicht als Religionslehrer arbeiten.“ Doch er hat noch andere Gründe für seinen Kirchenaustritt: Es sprudelt förmlich aus ihm heraus, wenn er über die „Rückentwicklung der Kirche seit Johannes Paul II.“ und den „unfassbaren Umgang mit Pädophilen und Verbrechern“ erzählt.

Ärger über Franziskus-Hype

Besonders scheint den gebürtigen Peruaner der Hype um den neuen Papst Franziskus zu ärgern. „Sehen Sie“, sagt er mit leiser, aber entschlossener Stimme, „die offizielle Kirche in Lateinamerika wie auch der neue Papst wenden sich gegen kritische Befreiungstheologen. Ungerechtigkeiten werden nur vertuscht“.

Während sich um ihn einige Anhänger der Satire-Partei „Die PARTEI“ tummeln, steht inmitten all des Trubels ein echter Ordensmann und Priester: Bruder Paulus nennt sich der 53-Jährige, der das Kapuzinerkloster in Frankfurt leitet und jeden Sonntagmorgen eine eigene Fernsehshow auf einem Privatsender hat.

„Ich finde gut, dass Menschen ihre Meinung artikulieren, deshalb bin ich hier“, sagt der Mann, den die Bild als „Deutschlands berühmtesten Medien-Mönch“ bezeichnet. Und spricht anschließend zwar von „Respekt“ und „einem Dialog, den wir brauchen“, doch eine wirkliche Annäherung gibt es nicht, zu weit weg sind seine Positionen von denen der Kirchenkritiker.

Deren Sichtweise bringt schließlich Martin Wagner vom „Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten“ auf den Punkt: „Die Mächtigen reden immer dann von einem Dialog, wenn sie in Ruhe gelassen werden wollen.“ Und Gabriele Förster ergänzt: „Es geht um die Trennung von Staat und Kirche, da gibt es viel zu verbessern, etwa beim Tanzverbot am Karfreitag.“

Um ihr Ziel der „Aufklärung“ zu erreichen, greifen die Kritiker auch zum Mittel der Provokation. Das ärgert Bruder Paulus, der plötzlich verschwindet, als Aktivisten der „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“ die „Enttaufung eines Christen“ vornehmen und somit Paulus' Heiligtümer durch den Kakao beziehungsweise ihr Nudelwasser ziehen.

Bruder Gnocchi spricht

Um „enttauft“ zu werden, muss ein auf dem Boden kniender junger Mann im Piratenkostüm die Worte seines „Mentors“ nachsprechen: „Ich befehle im Namen Blair Witchs, dass die bösen religiösen Geister meine Seele gottverdammt in Ruhe lassen.“ Der Zeremonienmeister, der sich „Bruder Gnocchi Gorgonzola mit Parmesan und Speck“ nennt, zeigt sich daraufhin zufrieden: „Ich habe jemanden befreit, er kann nun unserer Kirche beitreten.“

Die predigt die Erschaffung des Universums durch ein fliegendes Spaghettimonster, doch die Idee dahinter ist durchaus ernsthaft: „Es ist dieselbe Logik wie bei den Kirchen, nur in einem anderen Gewand. So kann man zeigen, wie dumm das ist.“ Die Satire-Religion hat sich 2005 in den USA als Widerstand gegen die kreationistische Bewegung gegründet um sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

Nur manche Passanten reagieren ablehnend („Ihr seid doch verrückt“), die meisten zeigen Sympathien für die Aktionen der Kirchenkritiker. „Ich bin doch schon längst ausgetreten“, sagt eine ältere Frau. Und ein Mann mittleren Alters im Anzug beschwert sich über die „Hegemonialstellung der Kirchen“. Insgesamt treten an diesem Morgen sieben Menschen den Weg ins Amtsgericht an. Wie viele es bundesweit sind, kann Gabriele Förster noch nicht abschätzen, „aber in den letzten beiden Jahren waren es zusammengenommen mehr als 70“.

Hugo Pariona jedenfalls geht zufrieden nach Hause. Er verabschiedet sich mit den Worten: „Ich bin froh, nichts mehr mit der Kirche zu tun zu haben“.

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34 Kommentare

 / 
  • T
    Theodora

    Eine Enttaufung ist in der evangelischen Kirche nicht möglich; aus ihrer Sicht gilt dieses Sakrament ein Leben lang - zum Glück für die "Hasengläubigen".

     

    Auf diese Weise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich religionskritische Fanatiker eines Tages auf intelligentere und tiefgängigere Weise mit ihrer konfessionellen Prägung, dem Christentum und der abendländischen Tradition auseinandersetzen.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Kirchenaustritte sollte die letzte Konsequenz sein.

    Kirche ist zum einen ein säkulares Gebäude,in das man hinein geht,um zu beten,singen Gottes Wort asgelegt zu bekommen.

    Kirche ist eine Institutio ,die Hierarchisch,monarchisch aufgebaut ist.Wo es ein Oben und Unten gibt.In der Institutio die von Menschen bekleidet wird kommt es seit sie besteht zu Handlungen,die nicht im Einklang zu bringen sind,was Jesus Christus worauf sie sich beruft,betrifft.

    Die Kirche war nie Heilig und christlich seit Anbegin ihres Bestehens und sie wird es auch niemals sein.

    Im Glaubensbekenntnis heißt es.Ich glaube an die eine Heilige christliche apostolische kirche

    Wie soll jemand an die eine Heilige ,christliche Kirche glauben,wenn diese es nicht ist,im Sinne Jesu Christi.

    Wünschenswert wäre es,wenn die Kirche,hier die Institution dies leben und erfahren lassen würde.

    Seinen Glauben an Gott,vielleicht auch an die Auferstehung,obwohl dies immer mehr laut Statistiken dies belegen ,auch zunehmend von regelmäßigen Gottesdienstbesuchern auch im Kleinen

    leben.glaubwürdig und aufrichtig.Denn als Glied der Kirche muss sich der Gläubige mit allem was in ihr geschieht identifizieren und dies kann man mit dem eigenen Gewissen auf kurz oder lang nicht im Einklang bringen.So wahr mir der dreieinige Gott,vater, sohn und Heiliger

    Geist mir dabei hilft.

  • N
    Name

    @ Schroedingers

     

    Grandios, ich hätte es nicht treffender ausdrücken können! Selten trifft man Menschen, welche die deutsche Sprache so filigran beherrschen wie Sie. In der taz-Redaktion gibt es solche Menschen nicht, da gibt es nur noch kleingeistige provinzielle Langweiler. So gegen Mitte der Neunziegr hat der Gott des Journalismus die taz verlassen - seitdem sinkt das Niveau schneller als die Umfragewerte der Piratenpartei. Der obige, peinliche Fremdschäm-Artike steht da nur exemplarisch für den Niedergang der taz. Zum Glück merkt man das auch an der Auflage, selbst in vielen Bahnhofsbuchhanlungen gibt es die taz ja nicht mehr.

  • A
    Allyssa

    @Raumpilot

     

    Warum verteidigen Sie hier den offensichtlich rechtsradikalen Hintergrund des Artikels? Mir ist immer wieder schlecht dabei, wenn ich sehen muss, wie viele Rechtsradikale wie Raumpilot hier bei der taz im Kommentarbereich ihr Unwesen treiben dürfen. Und wie kann es sein, dass man, wenn man auf den in der taz und ihrem Leserkreis tief verwurzelten Rechtsradikalismus hinweist, direkt mit Zensur belegt werden soll? Haben Sie sich da was bei Ihren großen Vorbild aus Braunau am Inn abgeschaut? Es ist wohl klar, wes Geistes Kind Sie sind. Pfui.

     

    Kein Fußbreit den Faschisten.

  • R
    Raumpilot

    @ Hannes (schrieb 15:07):

    "Ein müder Beitrag aus der rechtsradikalen Schmuddelecke, nur noch zum Gähnen."

     

    Äh... das ist ein rechtsradikaler Artikel? Was ist daran rechtsradikal? Und warum werden solche absurden Kommentare freigeschaltet?

     

    Das von der taz vorbehaltene Recht, beleidigende Beiträge nicht zu publizieren, ist sinnvoll. Ich würde hier die Anwendung empfehlen ;)

     

    Kirchenkritik ist in Deutschland wichtig und richtig, die Kirche hat viel zu viel rechtlich problematischen Einfluss. Diese Kritik mit "Rechtsradikalismus"-Kommentaren zu denunzieren ist, mit Verlaub, unangemessen. An dieser Stelle einfach mal ein "Danke taz", dass das Thema Kirchenkritik auf eurer Agenda steht. Weiter so.

  • H
    Hannes

    Ein müder Beitrag aus der rechtsradikalen Schmuddelecke, nur noch zum Gähnen.

  • R
    Raumpilot

    Ex-Christ schrieb (28.03.2013 18:57 Uhr):

    "Selbst die Arbeitswissenschaft setzt auf Ruhepausen, Ruhetage, Ruhezeiten, Urlaub, etc. damit sich die arbeitende Bevölkerung von den Strapatzen der Arbeit erholen kann, um die Produktivität zu steigern..."

     

    JA EBEN! Wir können daher wissenschaftlich begründen, dass arbeitsfreie Tage wichtig sind. Wir sind somit unabhängig von Feiertagen, die durch religiöse Mythen begründet werden (etwa Geburt und Auferstehung eines Wanderpredigers).

    Toll, oder? Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen denken, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen Religion und Feiertagen gibt. Es gibt auch so etwas wie staatliche und vernunftsbegründete Feiertage. Die Geschichte der Menschheit ist voller empirisch beweisbarer Ereignisse, die man feiern kann.

     

    Und an die Leute, die der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters einen "missionarischen Atheismus" vorwerfen, denen empfehle ich, sich mit dem Konzept von Satire auseinandersetzen.

     

    Beste Grüße!

  • R
    Raumpilot

    Ex-Christ schrieb (28.03.2013 18:57 Uhr):

    "Selbst die Arbeitswissenschaft setzt auf Ruhepausen, Ruhetage, Ruhezeiten, Urlaub, etc. damit sich die arbeitende Bevölkerung von den Strapatzen der Arbeit erholen kann, um die Produktivität zu steigern..."

     

    JA EBEN! Wir können daher wissenschaftlich begründen, dass arbeitsfreie Tage wichtig sind. Wir sind somit unabhängig von Feiertagen, die durch religiöse Mythen begründet werden (etwa Geburt und Auferstehung eines Wanderpredigers).

    Toll, oder? Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen denken, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen Religion und Feiertagen gibt. Es gibt auch so etwas wie staatliche und vernunftsbegründete Feiertage. Die Geschichte der Menschheit ist voller empirisch beweisbarer Ereignisse, die man feiern kann.

     

    Und an die Leute, die der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters einen "missionarischen Atheismus" vorwerfen, denen empfehle ich, sich mit dem Konzept von Satire auseinandersetzen.

     

    Beste Grüße!

  • D
    D.J.

    @anonymer Kommentator zu @Br. Paulus Terwitte,

     

    Ich habe gegenüber Br. Paulus auch eine gewisse Skepsis. Er ist sympathisch, gewiss, wirkt vordergründig in keiner Weise verbohrt. Aber: In Glaubensdingen ist er erzkonservativ (möglicherweise wie Franziskus - sowohl der Ordensgründer als auch der Papst).

     

    Nochmals aber: Mit Ihrer Nazikeule machen Sie sich eher lächerlich.

  • S
    Schroedingers

    Eingedenk des heutigen Tages:

     

    Oh Gott des selbstsicheren Stils, der Satire, der hintergruendigen, ernsthaften Berichterstattung, der Existenz einer wirklichen Botschaft, der schelmisch spitzen Feder,

     

    - warum hast Du die taz verlassen???

  • BP
    @Br. Paulus Terwitte

    "Das hat mich insofern beruhigt, als dass es natürlich überall unter Menschen so ist, dass, sobald sie sich zusammentun, sie ein Wir-Gefühl entwickeln mit gemeinsamen Überzeugungen; sollte jemand sich darin so entwickeln wollen und müssen, dass er diese Überzeugung nicht teilt, dann muss er ausgeschlossen werden. Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden unter Menschen, wo das anders läuft."

    So ähnlich argumentiert wohl auch die NPD, wenn es um Integration geht.

  • S
    Stift

    Finde es immer wieder lustig, wie in der taz über die Kirche gehetzt wird - das machen Muslime nicht, die hetzten weder gegen ihre eigene Religion noch gegen andere Religionen. Daran kann man sehen, wie dumm und rechts die taz ist - deshalb ist die taz auch von der Auflage irgendwo zwischen 12 und 14 verkauften Exemplaren. Zu recht.

  • M
    Moore

    "Hasentag" - Kinder, Kinder, geht es noch langweiliger und spießiger? Wer selber denkt, macht bei so was nicht mit, das ist nur was für Mitläufer.

  • TR
    Tabula Rasa

    TAZ @ "(...) ein echter Ordensmann und Priester: Bruder Paulus nennt sich der 53-Jährige, der das Kapuzinerkloster in Frankfurt leitet und jeden Sonntagmorgen eine eigene Fernsehshow auf einem Privatsender hat."

     

     

    UND (- was nicht unbeachtet werden sollte): Dieser wahrliche Bruder (lt. Wikipedia auch Rufname: Bernd) ist der "geistigen Elite" (*) des sog. Frankfurter Zukunftsrates zugehörig.

     

     

    > Der "Frankfurter ZukunftsRat" fordert politische Sonderrechte für Eliten:

    http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3071

     

    > Frankfurter Zukunftsrat: Wirtschaftsfaschistischer Ideologie-Spam:

    http://insmwatchblog.wordpress.com/2008/03/14/frankfurter-zukunftsrat-wirtschaftsfaschistischer-ideologie-spam/

     

    Dazu das FRZ-Mitglied Bruder Paulus Bernd: "Der Frankfurter Zukunftsrat öffnet den Erkenntnisgewinn der verschiedenen Wissenschaften und gesellschaftlichen Kräfte füreinander. Es geht darum, aus der Mitte humanen Strebens heraus vom kommunizierten Wissen in Deutschland zu praktischen Handlungsvorschlägen für Deutschland zu kommen. Damit soll die Zukunft des Menschen und der Menschheit in der Einen Welt nachhaltig gewahrt und gestaltet werden:"

    Quellen:

    - http://www.bruderpaulus.de/vernetzt/frz-mitglied.html

    - http://www.frankfurter-zukunftsrat.de/zukunftsrat/lebenslaeufe/Terwitte-Paulus.asp

     

     

    (* http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/frankfurter-zukunftsrat-die-geistige-elite-uebernimmt-verantwortung/2932956.html)

  • A
    arribert

    @ Br. Paulus Terwitte:

    Ein konfessionsloser Kindergarten, der in konfessionsloser Trägerschaft ist und privat finanziert wird, ist etwas anderes, als ein zu annähernd 100% (90 - 100%) steuerlich finanzierter öffentlicher Kindergarten, in dem lediglich die Kirche die Verwaltung übernommen hat. Würde die Kirche den Laden auch voll umfänglich finanzieren, dann könnte man sich sicherlich auch über die Konfessionszugehörigkeit der Mitarbeiter unterhalten, allerdings über die arbeitsrechtlichen Einschränkungen nicht.

  • F
    FMH

    @Mat

    Wenn Sie auch glauben, dass keine Briefmarken zu Sammeln ein Hobby ist, dann ja.

     

    Nein, viele Menschen scheinen meiner Meinung nach den Atheismus eher als Hobby als als Weltanschauung zu vertreten.

  • KH
    Kein Hase

    "Hasentag"...

     

    Jeder geniesst den "Hasentag", weil er/sie länger im Bett bleiben darf...

     

    Was wäre die Welt ohne diesen ominösen "Hasentag"?!

     

    Eine karge Arbeitswelt...

  • E
    @Eva

    Der im Artikel erwähnte Internationale Bund der Atheisten und Konfessionslosen kritisiert ebenfalls den Islam. Beispielsweise hier: http://www.ibka.org/node/908

    Das nächste Mal also kurz recherchieren, dass kann verhindern, dass man sich durch derartig uniformierte Beiträge in der Öffentlichkeit lächerlich macht.

  • EH
    Ein Hund

    "Viele Hunde sind des Hasen Tod"...

     

    Hatz, Hatz...

  • B
    Bernd

    Von so einer saudummen Aktion habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich bin auch aus der Kirche ausgetreten aber nicht wegen des scheinbar ach so wichtigen Tanzverbotes am Karfreitag. Etwas mehr Ernsthaftigkeit bei einem solchen Thema wäre schon angebracht. Und dass die TAZ auf dieses Niveau herabsinkt zeigt, der Untergang des Blattes kann nicht mehr weit sein. Es wäre sinnvoller sich mit dem fundamentalistischen Islam auseinanderzusetzen aber dazu ist man zu ängstlich und zu feige. Dort sind heute die echten Gefahren für unsere freiheitliche Gesellschaft. Unsere Vorfahren hatten noch allen Grund die macht der Kirche anzugreifen aber heute ist das auf demselben Niveau wie auf einen am Boden liegenden einzutreten.

  • T
    Termis

    Wer will, kann doch einfach aus der Kirche austreten - warum dafür einen langweiligen "Hasentag" machen? Offenbar spielen hier Dauerstudenten und Berufsnörgler zusammen mit taz-Praktikanten Ringelpietz mit Anfassen. Und darüber einen Artikel? Die USA verlegen Tarnkappenbomber mit atomarer Bewaffnung und das modernste und schlagkräftigste Kriegsschiff der Welt nach Korea und die taz langweilt mit solch oberflächlichen Artikeln zu einem hanebüchenen "Event". Sehr provinziell, die taz.

     

    Die katholische Kirche hat weltweit übrigens regen Zulauf - freiwillig, nicht irgendwie von grünen oder linken Möchtegern-Diktatoren befohlen. Menschen können selber denken und frei entscheiden, ob sie in die Kirche wollen oder nicht. Für die taz ist Freiheit abert immer nur die Freiheit, genau das zu tun, was die taz will - alles andere gilt als "rechts". Taz ist schon eine dumme Zeitung.

  • U
    Uhrus

    Die taz ist ideologisch echt nicht mehr auf der Höhe, echt in den siebzigern stehengeblieben. Sehr langweiliger Beitrag, immer das gleiche, undifferenzierte und intolerante Hetzen gegen die Kirche (natürlich nicht gegen die Muslime, nur gegen den bösen Pabst). Wie in den 70ern, immer das gleiche rückständige deutschtümelnde Linksgeschrei. Schade.

  • HB
    Heinz Boxan

    Bedarf es wirklich solcher Aktionen um einsichtig zu werden? Reicht denn nicht der von "Gott Natur" gegebene Grips. Wir wissen nichts über unser Sein. Wer an den "Lieben Gott" glaubt,darf es, soll aber andere in Ruhe lassen.

    inribonax

  • M
    Mat

    Also es gibt sie doch. Die atheistischen Missionare. Da sagt mir jetzt keiner, das der Glaube an einen atheistischen Weltbild nicht vergleichbar ist mit dem Glaube an ein religiöses Weltbild. :)

  • H
    Horatio

    Ein trantütiger, spießiger Artikel - im Vergleich zu den taz-Redakteuren ist ja echt der Pabst ein wilder Rocker und Stoiber voll der Rebell. Meine Herren, die taz lebt echt hinterm Mond und merkt es gar nicht, die denken bestimmt echt, sie seien irgendwie progressiv oder modern mit solchen lahmen Artikeln aus der links-dummen Mottenkiste der 50er Jahre. Gähn.

  • E
    eva

    Ich wäre gespannt, ob sich die selbsternannten Selberdenker ähnlich geistvolle Aktionen auch mit Muslimen erlauben würden -? - na?

  • BP
    Br. Paulus Terwittte

    Nett, wie die Begegnung mit mir hier dargestellt wird. Ich ergänze gern: Ich bin um 11.30 Ihr gegangen, weil ich in unserer Kirche Dienst hatte. Das "Ritual" im Hintergrund des Gespräches hatte ich zwar gesehen, fand ich aber eher grotesk.

     

    Ich war dort seit ca. 10.20 Uhr am Stand der Aktion in Frankfurt am Main. Etwa 20 Aktivisten verschiedener Gruppen waren da, ebensoviele Journalisten. Passanten hielten sich kaum auf, manche hielten kurz an. Mich wundert immer wieder, wie sich Ideen in die Presse hieven lassen, sogar die taz muss nun schon über Klamauk berichten.

     

    Um 11.30 Uhr konnte ich drei Mitmenschen, die, wie mir schien, Lateinamerkaner von der Herkunft her waren, begrüßen, die aus der Kirche ausgetreten waren.

     

    Es waren hin und wieder Gespräche möglich, die mich beruhigt haben:

    1. Ein Pirat stimmte mit mir überein, dass "heilige Nudelmesse" vielleicht doch nicht mit dem übereinstimmt, was in einem Gemeinwesen an Respekt vor der Grundüberzeugung eines anderen nötig ist.

    2. Ein Vertreter der humanistischen Union Hessens musste in einer Diskussion doch eingestehen, dass, sollte ein humanistisch gesinnter Angestellter einer Kindereinrichtung von Konfessionslosen etwa in Nürnberg oder Berlin in seinem Gewissen/Herzen den Weg zur Taufe gehen und gläubig werden, dass er aus dem Angestelltenverhältnis entlassen werden würde ... wahrscheinlich, so der Vertreter. Bin gespannt, ob ich eingeladen werden. Das hat mich insofern beruhigt, als dass es natürlich überall unter Menschen so ist, dass, sobald sie sich zusammentun, sie ein Wir-Gefühl entwickeln mit gemeinsamen Überzeugungen; sollte jemand sich darin so entwickeln wollen und müssen, dass er diese Überzeugung nicht teilt, dann muss er ausgeschlossen werden. Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden unter Menschen, wo das anders läuft.

     

    3. Eine Vertreterin der Hasenfestler meinte zunächst in der Diskussion , wir bräuchten gesellschaftlich keine verabredeten Feiertage, es könne ja jeder frei machen, wann er wollen. Urlaubstage statt Feiertage. Dann jedoch auch irgendwie zustimmte, dass ein Rhythmus von freien Tagen wie den Sonntag nicht schlecht wäre. Nur war sie dann auch ratlos, wie das begründet werden könnte.

     

    Wenn ich das richtig sehe, wollen die Hasenfestorganisatoren gemäß ihrer Statements irgendwie doch einen freien Tag am Karfreitag, ohne nähere Begründung. Ich zweifle, dass begründungslose Feiertage im demokratischen Diskurs vermittelbar sind.

     

    Allemal, Spaß gemacht hat's, vor allem, außerhalb der Faschingszeit Erwachsene in kindergemäßen Piraten - und Hasenkostümen zu sehen, um so eine ernsthafte Diskussion anzuzetteln. Aber vielleicht war auch das nur ein Missverständnis.

  • E
    Ex-Christ

    Liebe TAZ-Innen,

     

    ich bin bereits Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts aus der katholischen Kirche (kostenlos) ausgetreten, obwohl ich in meiner Kindheit/Jugend 6 Jahre Ministrant war...

    Was Ihr mit dem „Hasentag“ meint, bleibt mir verschlossen, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln!

    Das Osterfest ist Übrigens der wichtigste Feiertag der Christen, wichtiger noch als Weihnachten...

    Alle profitieren davon, auch die „Atheisten“...

    Man stelle sich einmal eine Welt ohne Religionen vor, ohne Feiertage, ohne Sonntag, ohne Ruhepausen...

    Selbst die Arbeitswissenschaft setzt auf Ruhepausen, Ruhetage, Ruhezeiten, Urlaub, etc. damit sich die arbeitende Bevölkerung von den Strapatzen der Arbeit erholen kann, um die Produktivität zu steigern...

    Einer meiner Religionslehrer sagte einmal:

    „Gott benutzt die Guten, Die Schlechten benutzen Gott“

    Was macht ein Gläubiger im Sterbebett?

    Der stirbt zufrieden mit einer Hoffnung...

    Was macht ein Atheist im Sterbebett?

    Der stirbt verbittert, ohne Hoffnung!

    Das bezugt z.B, das Mausoleum eines verbitterten LENIN...

     

    Ich wünsche Euch erholsame Ostertfeiertage.

  • F
    FMH

    Der Hase ist dazu ein wunderbares Symbol: Er ist aus einem vollkommen weltlichen Medium (Schockoladenformen und Kinderbüchern) in das kirchliche Fest eingedrungen, dass heute die Kirche immer wieder glaubt Rechtfertigungen für seine Anwesenheit zu konstruieren. Wärenddessen wird auch von der Seite der Esoteriker und Neuheiden versucht ihn für sich zu beanspruchen - was genauso lächerlich ist.

    Wer also selbst denkt und recheriert wird erfahren: Der Hase steht heute noch für das, für was er ursprünglich vor Urzeiten (sprich, im 19. Jahrhundert) in das Osterfest eingeführt wurde: Niedlichkeit, Naschwerk und Kommerz.

  • KA
    Köstliche Aktion

    Findet das auch hier Koordinate: 44.244324,7.769767 statt?

    Der rosa Hase der jedem Außerirdischen, vor allem bestimmten UFOs einen Finger zeigt?

  • SC
    Schwester Carbonara

    Schöner Artikel, aber die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V. betreibt diese Seite: pastafari.eu

  • D
    D.J.

    Ein wohlwollender Artikel über ex-christliche Religionskritiker. Gut so: Tradition linker Religionskritik.

    Großes ABER: bedauerlich, dass die taz bezüglich anderer Religionen Kritik zuweilen denunziert, wie z.B. den Zentralrat der Ex-Muslime: Verrat linker Religionskritik (das kann nicht nur der Bax ganz gut). Beispiel gefällig?

     

    http://www.taz.de/!97541/

  • G
    gundi

    homestory auf der Strasse?

     

    "Hugo Pariona wirkt erleichtert, als er aus dem Amtsgericht ins Freie tritt. Der 48-Jährige ist dort einen Ballast losgeworden, den er lange mit sich herumgetragen hat"

     

    Der Vorgang setzt sich aus einer Gewissensentscheidung und einem Verwaltungsakt zusammen und endet mittlerweile nicht mehr auf dem Scheiterhaufen ... entsprechend bedarf es auch keiner dramabehafteten dünnen Pressemitteilung -

    wenn es lesenswert sein soll, dann bitte in Auseinandersetzung mit den Beweg- und Hintergründen.

  • S
    SchwarzerRauch

    Fein, jeder darf glauben oder nicht glauben, was er will. Auch an eine pseudoreligiöse Ersatzbewegung für Atheisten.

     

    Das schönste ist, "Hinten kackt die Ente" - JEDER wird sehen, ob sein Glauben oder Nichtglauben am Ende der richtige war.

    Und da werden dann einige recht verdutzt schauen, um es mal freundlich auszudrücken..