Bundeswehr in Afghanistan: Es darf geschossen werden
Sind die Einsatzregeln für Bundeswehrsoldaten zu eng gefasst? Kaum, sagen Grüne und auch CDU-Leute. Jeder Waffengebrauch müsse verhältnismäßig sein.
Dürfen deutsche Soldaten in Afghanistan schnell genug schießen? Kostet die "Taschenkarte" womöglich Leben? Die öffentliche Diskussion um die kleine Broschüre mit Regeln für den Schusswaffengebrauch legte in den vergangenen Tagen nahe, dass die Situation im nordafghanischen Kundus auch deshalb eskaliert, weil die Bundeswehr dank bürokratischer Vorschriften überhaupt nicht richtig kämpfen darf. Das Verteidigungsministerium hat angekündigt, die Karte, die jeder Soldat bei sich führen muss, zu überprüfen.
Vorvergangenen Dienstag starben drei Bundeswehr-Soldaten südwestlich von Kundus, nachdem ihr "Fuchs"-Panzer in einen Wassergraben gerutscht war. Die Zahl der in Afghanistan getöteten und verunglückten deutschen Soldaten stieg damit auf 35. Das Leben der jungen Männer wäre auch nicht zu retten gewesen, wenn es eine andere Taschenkarte gegeben hätte, erklärt der Präsident des Reservistenverbands und Bundestagsabgeordnete Ernst-Reinhard Beck (CDU). Doch "trägt die aktuelle Taschenkarte schon länger eher zur Verunsicherung der Soldaten bei". Sie solle die Einsatzregeln "ja nicht für ein Juristengremium, sondern für die Soldaten formulieren".
Da die Bundeswehr in Nordafghanistan zunehmend in Gefechte verwickelt werde, wirke die Taschenkarte realitätsfern. Etwa die Anweisung, den Schusswaffengebrauch zunächst auf Englisch, Paschto oder Dari anzudrohen ("Dreesch, darr rait on fair mekunam!") klinge angesichts der Reichweite eines Mörsergeschützes "etwas lustig", sagt Beck. "Da verstehe ich schon, dass die Soldaten sich auf den Arm genommen fühlen."
Genau wie Beck und die Mehrheit der Verteidigungspolitiker im Bundestag meint der Grüne Winfried Nachtwei, dass der Text der Taschenkarte angepasst werden müsse, wenn er die Soldaten verunsichere. "Die Grundlinie muss aber erhalten bleiben", sagt Nachtwei: Jeder Waffengebrauch habe verhältnismäßig zu sein. Auch Beck sagt: "Der Grundansatz des zurückhaltenden Waffengebrauchs hat sich als Erfolgsmodell erwiesen."
Der oberste Soldat des Landes, Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, kündigte am Mittwoch im Verteidigungsausschuss des Bundestags eine Überarbeitung der Taschenkarte an. Laut Auskunft von Sitzungsteilnehmern sei neben der verbal oft schwer umsetzbaren Drohung "Halt, oder ich schieße" vor allem die Frage des "Nachsetzens" problematisiert worden: Darf ein Soldat auf einen flüchtenden oder sich zurückziehenden Gegner schießen? Laut Taschenkarte ist "der Schusswaffengebrauch gegen flüchtende Personen, die erkennbar von ihrem Angriff abgelassen haben, verboten".
Das heißt nach Auskunft aus Bundeswehrkreisen aber nicht, dass auf einen Taliban oder Aufständischen, der eben noch angegriffen hat und nun seinen Kopf zur Seite wendet, nicht mehr geschossen werden dürfe. Es sei ebenfalls klar, dass ein Angriff, der unmittelbar bevorstehe, durch militärische Gewalt verhindert werden dürfe.
Die Taschenkarte beschränkt den Schusswaffengebrauch mitnichten nur auf Selbstverteidigung oder Nothilfe. Zur "Auftragserfüllung" ist der "Einsatz tödlicher Waffen" durchaus angezeigt. Nur wird die "Auftragserfüllung" eben vor Ort unterschiedlich interpretiert. Es gibt aber bislang keinen Fall, in dem einem Soldaten in Deutschland ein Prozess gemacht wurde, weil er nicht Taschenkarten-gemäß geschossen hat.
Schneiderhan wurde aus dem Ausschuss denn auch damit zitiert, dass er die Soldaten aus der "Grauzone" nicht entlassen könne, in der selbst abgewogen werden müsse. In jedem Fall sei "höllisch" aufzupassen, Zivilopfer zu vermeiden.
Eine Gruppe Turbanträger mit Kalaschnikows auf Motorrädern kann ein Angriff sein - oder ein paar typische Afghanen auf dem Weg zum Ziegenhüten.
Leser*innenkommentare
realist
Gast
wenn ich das alles lese frage ich mich mal wieder wie die menscheit so denkt.
1. bundeswehr in afghanistan, ja oder nein? das ist eine grundsatzfrage welche man klären sollte bevor die mädels und jungs da runter geschickt werden und nicht wenn sie schon da sind.
2. welcher völlig kopfleere irre ist auf die idee mit dem handbuch gekommen? herr je - wie stellt sich ein solcher denn bitte den ernstfall in einem krieg vor? bundeswehr trifft auf taliban. taliban schießt scharf auf bundeswehr. bundeswehr schießt nicht zurück sondern zieht sich zum handbuch studium in ein mittels klappspaten vorschriftsmäßig ausgehobenes erdloch zurück. um anschließend lieber den rückzug an zu treten. denn wir sind nicht im krieg, nein wir leisten aufbauhilfe. am ende wird noch der böse dt. soldat wegen mordes vor ein gericht gestellt.
bitte, leute - macht mal die zwei visualisierungshilfen in euren schädeln auf. da unten herrscht krieg und, man solls kaum glauben, im krieg wird geschossen. von beiden seiten.
so lange die bundeswehr dort ist (ob rechtmäßig oder nicht ist eine, wie gesagt, andere frage) muss sie sich auch wie im krieg verhalten dürfen. wenn die soldaten vor jedem schuss wechsel um erlaubnis bitten müssen bzw. zurück ins camp fahren um in der juristischen bibliothek nach der ideallösung zu suchen, dann - ja dann werden mehr als die hälfte in einer hübschen pappschachtel nach hause kehren. nicht mehr und nicht weniger.
ich möchte hier den krieg nicht verharmlosen oder gar verherrlichen aber wenn sich ein land zum krieg entschließt muss es auch in der lage sein die konsequenzen voll und ganz zu tragen. Im krieg sterben menschen und auch zivilisten. das war schon immer so und wird niemals anders sein.
Klaus Keller
Gast
@ Makeze : Es geht um die Kunst eine Straftat zu verhindern ohne eine Größere zu begehen, sonst wird aus Notwehr oder Nothilfe, Totschlag oder Mord. Personen die sich anschicken Raketen auf einen Raketenwerfer zu laden kann man mit unterschiedlichen Mitteln das Handwerk legen.
-Artilleriebeschuß
-Luftwaffenangriff mit flächendeckenden Mitteln
aus großer Höhe
-Hubschrauberangriff
-Bodentruppen die in erster Linie den
Raketenwerfer beschießen unter Vermeidung von
Toten auch auf gegnerischer Seite soweit
möglich,wobei vorher zu Prüfen ist ob die
Gefährdung der eigenen Bodentruppen
gerechtfertigt ist und ob Zivilisten in der Nähe
sind,oder kombinationen daraus.
Ich bin aber der Meinung das die Befriedung Afgahnistans nicht unsere Aufgabe ist.
Ich würde aber gerne Flüchtlinge aufnehmen.
Klaus Keller Hanau
Klaus Keller
Gast
@Makeze:nachtrag es könnte auch seine das andere(via satetelit oder anders) die gleiche beobachtung gemacht haben und luftwaffe schon unterwegs ist, die streuwirkung der bomnen könnte genügen um aus ihren Kameraden hundefutter zu machen.ich würde nachfragen.
bleiben sie am leben ohne zu mörder zu werden
klaus keller hanau
Ihr Name Frank
Gast
Ihren Kommentar hier eingeben
Tipp: mal bei der Bullerei nachfragen! Erst schießen, dann fragen! Was in Deutschland geht, geht auch da! Und wenn keine Antwort kommt, ist wieder alles sicher! Ansonsten ab nach Hause und in Urlaub, da könnt ihr nicht soviel falsch machen.
Makeze
Gast
Es haben mal deutsche Bundeswehrsoldaten auf einer nächtlichen Patroullienfahrt in den Bergen süd-östlich von Kabul eine Gruppe von Männern beobachtet, die sich anschickten Raketen von Lafetten in Richtung eines ISAF-Camps, welches am Stadtrand lag, abzufeuern. Sie berichteten dies an ihre Kommandozentrale, die aufgrund der späten Nachtstunde nur von einem niederen Offizier geleitet wurde, und erbaten weitere Befehle. Der junge Offizier befahl ihnen nicht weiter einzuschreiten bis genauere Befehle von oben eingeholt werden konnten, und sich zunächst einmal unbemerkt zurückzuziehen. Kurz darauf beobachteten die Soldaten wie sich drei Raketen in richtung ihres Camps senkten. Eine schlug weitab in den Wüstenboden ein, die zweite verfehlte nur knapp eine Schule gegenüber ihres Camps und die dritte detonierte in einem voll besetzten Frauenhaus in der Nähe, tötete mindestens vier Menschen und verletzte viele weitere. Warum der zuständige Offizier den Soldaten ein Eingreifen untersagte ist nicht bekannt. Jedoch ist bekannt das es einer Karriere bei der Bundeswehr eher zuträglich ist in kritischen Situationen lieber nichts zu machen, als mit einer falschen Entscheidung mit Todesfolge in Verbindung gebracht zu werden. Wie dem auch sei, die meisten Soldaten dieser Einheit waren sich von dem Moment an sicher, in Zukunft lieber erst schießen und dann fragen zu wollen, anstatt das nächste mal vielleicht ihre Kameraden mit Zahnstochern auflesen zu müssen. Zumindest hätten sie sich damals sehr über genauere Befehle und klarere Vorgehensweisen gefreut.
Volker Rockel
Gast
Es ist schon interessant, wie sich die Grünen hinter dieses Thema klemmen!
Ausgerechnet die, die den Einsatz von deutschen Soldaten in Afghanistan nachhaltig unterstützen, wenden sich gegen eine eindeutige Rechtssicherheit des Schusswaffengebrauchs für deutsche Soldaten im Einsatz!
Das fällt einem der Satz ein: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!"
Gegenüber den deutschen Soldaten in Afghanistan ist das unverantwortlich!
Achim Stührmann
Gast
"Das Verteidigungsministerium hat angekündigt, die Karte, die jeder Soldat bei sich führen muss, zu überprüfen. .."
Ich frag mich immer wieder,obs noch geht.
Da werden 20-25-jährige(in der Alterklasse meines Sohnes)in einem hochgefährlichen Gebiet verbraten und die Politklasse streitet darum, ob sie Gefahren für ihr Leben selbstständig abschätzen dürfen.
Wenn die sehen,da rast jemand auf sie zu,der sie umbringen will,sollen sie am besten noch ihren RA anrufen,damit sie in D nicht vor Gericht gestellt werden,falls sie ihr Leben verteidigen. Klasse.
Abgesehen von einem sich abzeichnenden zweiten Vietnam sollten wir da schnellstens raus.
Klaus Keller
Gast
überfordert? : Die Soldaten haben Schwierigkeiten bei der Anwendung der Regeln? Hm.
Aufgabe der Soldaten ist es u.a. afgahnische Soldaten auszubildenbilden, die Soldaten verstehen aber ihre eigenen Regeln nicht?
Wie soll das gehen.?
Wie wäre es damit :Wenn schon Soldaten,dann Berufsoldaten mit angemessener Ausbildung analog der Ausbildung von Polizeibeamten?.
Das fahrlässige erschießen mehrer Kinder die in einem Kfz saßen das bei einem Starßenkontrolle 2008 nicht anhielt, war laut Staatsanwaltschaft Potzdam(nicht etwa Kabul !)straffrei, was ist da zu lockern?
Der Generalinspekteuer weis wohl mehr als sein Chef. Der Generalsrang bedeutet das er eine besondere Verantwortung hat sich laut und deutlich zu äußern, wenn er sich nicht traut hätte er Bataillonskommandeur bleiben sollen. Er kann auch um Entlassung bitten..
hätte meinen Respekt wenn er nicht jeden Unsinn mitträgt.
klaus keller hanau
thomas beier
Gast
MEIN BRUDER WAR EIN BEFREIER
frei nach Brecht (tbc)
Mein Bruder war ein Bundeswehrsoldat.
Eines Tages kam die Kart.
Er hat seinen Seesack (Nato-oliv) eingepackt,
und südostwärts ging die Fahrt.
Mein Bruder war ein Befreier:
Der Islamismus hat weltweit zu viel Raum.
Und Land und Leute davon zu befreien
ist unser großer Traum.
Der Raum, den mein Bruder befreite
liegt bei Mazar el Sharif.
Er ist lang einen Meter achtzig
und einen Meter fünfzig tief.
... und hier das bekannte Brecht'sche Original:
MEIN BRUDER WAR EIN FLIEGER (BRECHT)
Mein Bruder war ein Flieger.
Eines Tages bekam er die Kart.
Er hat seine Kiste gepackt,
und südwärts ging die Fahrt.
Mein Bruder ist ein Eroberer;
unserm Volke fehlt’s an Raum.
Und Grund und Boden zu kriegen, ist
bei uns ein alter Traum.
Der Raum, den mein Bruder eroberte
liegt im Guadarramassiv.
Er ist lang einen Meter achtzig
und einen Meter fünfzig tief.
MfG
T. Beier
schnipp-schnapp
Gast
>> Eine Gruppe Turbanträger mit Kalaschnikows auf Motorrädern kann ein Angriff sein - oder ein paar typische Afghanen auf dem Weg zum Ziegenhüten.
Genau - ab nun sofort zusammenschiessen.
Um einen anderen ehemaligen deutschen Heeresführer zu zitieren:
"Ihr wisst es wohl, ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt ihr an ihn, so wisst: Pardon wird nicht gegeben. Gefangene werden nicht gemacht. Führt eure Waffen so, dass auf tausend Jahre hinaus kein Afghane mehr es wagt, einen Deutschen nur scheel anzusehen."
Back to the future mit Merkel, Jung und Steinmeier.
Bernd Goldammer
Gast
Wer jetzt auch noch anfängt herumzuballern ,wie die in Afghanistan besonders verhassten Amerikaner, erzwingt den darauffolgenden Terror geradezu. Im nächsten Schachzug darf man mit genau diesem Argument Bürgerrechte in Deutschland vor die Wand zu fahren. Raus aus Afghanistan, das ist die einzige Antwort.
realist
Gast
wenn ich das alles lese frage ich mich mal wieder wie die menscheit so denkt.
1. bundeswehr in afghanistan, ja oder nein? das ist eine grundsatzfrage welche man klären sollte bevor die mädels und jungs da runter geschickt werden und nicht wenn sie schon da sind.
2. welcher völlig kopfleere irre ist auf die idee mit dem handbuch gekommen? herr je - wie stellt sich ein solcher denn bitte den ernstfall in einem krieg vor? bundeswehr trifft auf taliban. taliban schießt scharf auf bundeswehr. bundeswehr schießt nicht zurück sondern zieht sich zum handbuch studium in ein mittels klappspaten vorschriftsmäßig ausgehobenes erdloch zurück. um anschließend lieber den rückzug an zu treten. denn wir sind nicht im krieg, nein wir leisten aufbauhilfe. am ende wird noch der böse dt. soldat wegen mordes vor ein gericht gestellt.
bitte, leute - macht mal die zwei visualisierungshilfen in euren schädeln auf. da unten herrscht krieg und, man solls kaum glauben, im krieg wird geschossen. von beiden seiten.
so lange die bundeswehr dort ist (ob rechtmäßig oder nicht ist eine, wie gesagt, andere frage) muss sie sich auch wie im krieg verhalten dürfen. wenn die soldaten vor jedem schuss wechsel um erlaubnis bitten müssen bzw. zurück ins camp fahren um in der juristischen bibliothek nach der ideallösung zu suchen, dann - ja dann werden mehr als die hälfte in einer hübschen pappschachtel nach hause kehren. nicht mehr und nicht weniger.
ich möchte hier den krieg nicht verharmlosen oder gar verherrlichen aber wenn sich ein land zum krieg entschließt muss es auch in der lage sein die konsequenzen voll und ganz zu tragen. Im krieg sterben menschen und auch zivilisten. das war schon immer so und wird niemals anders sein.
Klaus Keller
Gast
@Makeze:nachtrag es könnte auch seine das andere(via satetelit oder anders) die gleiche beobachtung gemacht haben und luftwaffe schon unterwegs ist, die streuwirkung der bomnen könnte genügen um aus ihren Kameraden hundefutter zu machen.ich würde nachfragen.
bleiben sie am leben ohne zu mörder zu werden
klaus keller hanau
Klaus Keller
Gast
@ Makeze : Es geht um die Kunst eine Straftat zu verhindern ohne eine Größere zu begehen, sonst wird aus Notwehr oder Nothilfe, Totschlag oder Mord. Personen die sich anschicken Raketen auf einen Raketenwerfer zu laden kann man mit unterschiedlichen Mitteln das Handwerk legen.
-Artilleriebeschuß
-Luftwaffenangriff mit flächendeckenden Mitteln
aus großer Höhe
-Hubschrauberangriff
-Bodentruppen die in erster Linie den
Raketenwerfer beschießen unter Vermeidung von
Toten auch auf gegnerischer Seite soweit
möglich,wobei vorher zu Prüfen ist ob die
Gefährdung der eigenen Bodentruppen
gerechtfertigt ist und ob Zivilisten in der Nähe
sind,oder kombinationen daraus.
Ich bin aber der Meinung das die Befriedung Afgahnistans nicht unsere Aufgabe ist.
Ich würde aber gerne Flüchtlinge aufnehmen.
Klaus Keller Hanau
Ihr Name Frank
Gast
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Tipp: mal bei der Bullerei nachfragen! Erst schießen, dann fragen! Was in Deutschland geht, geht auch da! Und wenn keine Antwort kommt, ist wieder alles sicher! Ansonsten ab nach Hause und in Urlaub, da könnt ihr nicht soviel falsch machen.
Makeze
Gast
Es haben mal deutsche Bundeswehrsoldaten auf einer nächtlichen Patroullienfahrt in den Bergen süd-östlich von Kabul eine Gruppe von Männern beobachtet, die sich anschickten Raketen von Lafetten in Richtung eines ISAF-Camps, welches am Stadtrand lag, abzufeuern. Sie berichteten dies an ihre Kommandozentrale, die aufgrund der späten Nachtstunde nur von einem niederen Offizier geleitet wurde, und erbaten weitere Befehle. Der junge Offizier befahl ihnen nicht weiter einzuschreiten bis genauere Befehle von oben eingeholt werden konnten, und sich zunächst einmal unbemerkt zurückzuziehen. Kurz darauf beobachteten die Soldaten wie sich drei Raketen in richtung ihres Camps senkten. Eine schlug weitab in den Wüstenboden ein, die zweite verfehlte nur knapp eine Schule gegenüber ihres Camps und die dritte detonierte in einem voll besetzten Frauenhaus in der Nähe, tötete mindestens vier Menschen und verletzte viele weitere. Warum der zuständige Offizier den Soldaten ein Eingreifen untersagte ist nicht bekannt. Jedoch ist bekannt das es einer Karriere bei der Bundeswehr eher zuträglich ist in kritischen Situationen lieber nichts zu machen, als mit einer falschen Entscheidung mit Todesfolge in Verbindung gebracht zu werden. Wie dem auch sei, die meisten Soldaten dieser Einheit waren sich von dem Moment an sicher, in Zukunft lieber erst schießen und dann fragen zu wollen, anstatt das nächste mal vielleicht ihre Kameraden mit Zahnstochern auflesen zu müssen. Zumindest hätten sie sich damals sehr über genauere Befehle und klarere Vorgehensweisen gefreut.
Volker Rockel
Gast
Es ist schon interessant, wie sich die Grünen hinter dieses Thema klemmen!
Ausgerechnet die, die den Einsatz von deutschen Soldaten in Afghanistan nachhaltig unterstützen, wenden sich gegen eine eindeutige Rechtssicherheit des Schusswaffengebrauchs für deutsche Soldaten im Einsatz!
Das fällt einem der Satz ein: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!"
Gegenüber den deutschen Soldaten in Afghanistan ist das unverantwortlich!
Achim Stührmann
Gast
"Das Verteidigungsministerium hat angekündigt, die Karte, die jeder Soldat bei sich führen muss, zu überprüfen. .."
Ich frag mich immer wieder,obs noch geht.
Da werden 20-25-jährige(in der Alterklasse meines Sohnes)in einem hochgefährlichen Gebiet verbraten und die Politklasse streitet darum, ob sie Gefahren für ihr Leben selbstständig abschätzen dürfen.
Wenn die sehen,da rast jemand auf sie zu,der sie umbringen will,sollen sie am besten noch ihren RA anrufen,damit sie in D nicht vor Gericht gestellt werden,falls sie ihr Leben verteidigen. Klasse.
Abgesehen von einem sich abzeichnenden zweiten Vietnam sollten wir da schnellstens raus.
Klaus Keller
Gast
überfordert? : Die Soldaten haben Schwierigkeiten bei der Anwendung der Regeln? Hm.
Aufgabe der Soldaten ist es u.a. afgahnische Soldaten auszubildenbilden, die Soldaten verstehen aber ihre eigenen Regeln nicht?
Wie soll das gehen.?
Wie wäre es damit :Wenn schon Soldaten,dann Berufsoldaten mit angemessener Ausbildung analog der Ausbildung von Polizeibeamten?.
Das fahrlässige erschießen mehrer Kinder die in einem Kfz saßen das bei einem Starßenkontrolle 2008 nicht anhielt, war laut Staatsanwaltschaft Potzdam(nicht etwa Kabul !)straffrei, was ist da zu lockern?
Der Generalinspekteuer weis wohl mehr als sein Chef. Der Generalsrang bedeutet das er eine besondere Verantwortung hat sich laut und deutlich zu äußern, wenn er sich nicht traut hätte er Bataillonskommandeur bleiben sollen. Er kann auch um Entlassung bitten..
hätte meinen Respekt wenn er nicht jeden Unsinn mitträgt.
klaus keller hanau
thomas beier
Gast
MEIN BRUDER WAR EIN BEFREIER
frei nach Brecht (tbc)
Mein Bruder war ein Bundeswehrsoldat.
Eines Tages kam die Kart.
Er hat seinen Seesack (Nato-oliv) eingepackt,
und südostwärts ging die Fahrt.
Mein Bruder war ein Befreier:
Der Islamismus hat weltweit zu viel Raum.
Und Land und Leute davon zu befreien
ist unser großer Traum.
Der Raum, den mein Bruder befreite
liegt bei Mazar el Sharif.
Er ist lang einen Meter achtzig
und einen Meter fünfzig tief.
... und hier das bekannte Brecht'sche Original:
MEIN BRUDER WAR EIN FLIEGER (BRECHT)
Mein Bruder war ein Flieger.
Eines Tages bekam er die Kart.
Er hat seine Kiste gepackt,
und südwärts ging die Fahrt.
Mein Bruder ist ein Eroberer;
unserm Volke fehlt’s an Raum.
Und Grund und Boden zu kriegen, ist
bei uns ein alter Traum.
Der Raum, den mein Bruder eroberte
liegt im Guadarramassiv.
Er ist lang einen Meter achtzig
und einen Meter fünfzig tief.
MfG
T. Beier
schnipp-schnapp
Gast
>> Eine Gruppe Turbanträger mit Kalaschnikows auf Motorrädern kann ein Angriff sein - oder ein paar typische Afghanen auf dem Weg zum Ziegenhüten.
Genau - ab nun sofort zusammenschiessen.
Um einen anderen ehemaligen deutschen Heeresführer zu zitieren:
"Ihr wisst es wohl, ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt ihr an ihn, so wisst: Pardon wird nicht gegeben. Gefangene werden nicht gemacht. Führt eure Waffen so, dass auf tausend Jahre hinaus kein Afghane mehr es wagt, einen Deutschen nur scheel anzusehen."
Back to the future mit Merkel, Jung und Steinmeier.
Bernd Goldammer
Gast
Wer jetzt auch noch anfängt herumzuballern ,wie die in Afghanistan besonders verhassten Amerikaner, erzwingt den darauffolgenden Terror geradezu. Im nächsten Schachzug darf man mit genau diesem Argument Bürgerrechte in Deutschland vor die Wand zu fahren. Raus aus Afghanistan, das ist die einzige Antwort.