piwik no script img

■ Bundesliga aktuellSpielertypen der 90er (Folge 8): Der Zauberer

Den Blick nach vorn,

den Ball am Fuß,

ihm zuzuseh'n

ist ein Genuß.

Er spielt nach rechts,

läuft in die Gasse,

narrt den Gegner:

große Klasse!

Am roten Schuh

der Ball fast klebt,

wenn übern Rasen

schier er schwebt.

Er schaut nach links,

paßt in die Tiefe,

der Gegner wirkt,

als ob er schliefe.

Jetzt von der rechten

Seite fliegt

der Ball herein.

Ob er ihn kriegt?

Er trifft das scharf

geflankte Leder

wie and're höchstens

beim Elfmeter

vollspann und

mit viel Gespür,

daß wie gezogen

an der Schnür

die Lederkugel

jetzt sich senkt,

auch wenn der Torwart

sich verrenkt,

hinter diesem

in die Maschen

(die Gegner stehen

rum wie Flaschen).

Er reißt die Arme

hoch und lacht:

„Na? Wie hab' ich

das gemacht?“

Der Jubel kennt nun

kaum noch Grenzen,

nach jedem Dribbeln,

Lupfen, Schlenzen,

die Fans ihn über-

schwenglich feiern:

„Mit dir schlagen

wir die Bayern!“

Doch bald sind alle

wie verwandelt,

weil er mit andern

Clubs verhandelt.

Schließlich will man

ihn fast lynchen,

weil er geht zu

Bayern München. Joachim Frisch

Die Zauberelf:

Trainer: Michel Platini

Tor: Stein

Notgedrungen nur Mittelfeld und Angriff: Basler, Novak, Cardoso, Borimirov, Olisch, Balakow, Elber, Bobic, Dundee, Sergio (Scholl, Bein, Okocha)

Ehrenspielführer: Bernd Schuster

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen