Bundesgeschäftsstelle der AfD: Lieber besitzen als mieten
In Wittenau hat sich die AfD mit ihrer Geschäftsstelle eingemietet. Mit einer parteieigenen Gesellschaft ist sie aber auf Kauf-Suche.
In dem Bürogebäude in der Wallenroder Straße Ecke Eichenhorster Weg läuft der AfD-Betrieb seit Monaten. Laut Aussagen von Nachbarn geht dies geräuschlos vonstatten, Parteiprominenz lasse sich nicht blicken. Räumlichkeiten im Erdgeschoss, die der Partei für Veranstaltungen dienen sollten, wurden in der Silvesternacht durch einen Brandanschlag beschädigt und seien seitdem nicht wieder hergerichtet worden. Dafür gebe es nun Videoüberwachung sowie verstärkte Securitydienste und Polizeibestreifung.
An einem Briefkasten ist mittlerweile auch die Alternita Holding GmbH zu finden, ein neu gegründetes parteieigenes Unternehmen mit Hütter als Geschäftsführer. Gegenstand der Gesellschaft, die mit einem Stammkapital von 100.000 Euro ausgestattet wurde, ist „der Erwerb und die Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen sowie die Verwaltung eigenen Vermögens“, wie zuerst die Bild-Zeitung berichtet hatte.
Die Alternita soll etwa an die Partei vererbte Grundstücke verwalten und auch als Käufer für neue Immobilien auftreten. Überlegungen, die Immobilie in Wittenau zu kaufen, gibt es laut Hütter nicht. In dem Gebäudekomplex befinden sich neben der AfD zahlreiche andere Mieter:innen, etwa eine Anwaltskanzlei oder eine Physiotherapie. Informationen der taz zufolge steht das Objekt aber zum Verkauf. Noch-Eigentümer ist die Quercus Grund GmbH, eine Immobilienfirma, geführt von einem österreichischen Geschäftsführer. Zuletzt sollen mehrere Kaufinteressenten im Haus unterwegs gewesen sein.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei VW
Massiver Gewinneinbruch bei Volkswagen
VW-Vorstand droht mit Werksschließungen
Musterknabe der Unsozialen Marktwirtschaft
Verfassungsgericht entscheidet
Kein persönlicher Anspruch auf höheres Bafög
Kamala Harris’ „Abschlussplädoyer“
Ihr bestes Argument
Zu viel Methan in der Atmosphäre
Rätsel um gefährliches Klimagas gelöst
Nahostkonflikt in der Literatur
Literarischer Israel-Boykott