piwik no script img

Bund plant mehr Förderung für ElektroautosSteuerentlastungen und Sonderrechte

Die Bundesregierung will den Absatz von Elektroautos pushen. Sie verspricht Steuerbefreiungen, Sonderrechte im Straßenverkehr und höhere Forschungsmittel.

Derzeit gut fürs Image: Elektroautos jeglicher Art. Bild: dapd

BERLIN dpa | Die Bundesregierung will die Einführung von Elektroautos mit zusätzlichen Steuerentlastungen und Sonderrechten im Straßenverkehr ankurbeln. Das geht aus dem "Regierungsprogramm Elektromobilität" hervor. Heute sollen die Expertenvorschläge offiziell vorgelegt, und schon in Kürze soll das Maßnahmenpaket beschlossen werden. Die Autoindustrie fordert seit Monaten eine Anschubfinanzierung.

Unter anderem ist eine Verdopplung der Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos auf zehn Jahre geplant. Vorgesehen sind ferner besondere Parkflächen sowie Änderungen bei der Dienstwagenbesteuerung. Die Forschung soll bis 2013 mit 1 Milliarde Euro gefördert werden.

Bis 2020 will der Bund eine Million E-Autos und bis 2030 mindestens sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen bringen. Der Strom dafür soll aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

"Die Bundesregierung beabsichtigt, durch Setzen von Rahmenbedingungen dazu beizutragen, dass sich Deutschland zu einem globalen Spitzenstandort der Elektromobilität entwickelt", heißt es in dem Regierungsprogramm.

Im Bericht des Expertengremiums Nationale Plattform Elektromobilität werden noch erhebliche Zweifel an den Zielen der Bundesregierung geäußert. Ohne staatliche Hilfe könnte die Marke von einer Million Elektroautos bis 2020 klar verfehlt werden.

In Zukunft sollen den Plänen zufolge alle bis Ende 2015 erstmals zugelassenen Pkws, Nutz- und Leichtfahrzeuge, die elektrisch angetrieben werden oder einen CO2-Ausstoß von unter 50 Gramm pro Kilometer nachweisen, für zehn Jahren von der Steuer befreit werden. Die Dienstwagenbesteuerung soll so geändert werden, dass Elektroautos nicht weniger attraktiv sind als herkömmliche Wagen.

Derzeit wird die private Nutzung eines Dienstwagens als geldwerter Vorteil zum zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet. Dies benachteilige Elektroautos, weil die bislang viel teurer als konventionelle Fahrzeuge seien.

Im Straßenverkehr sind neben Sonderparkflächen auch Lockerungen von Zufahrtsverboten geplant. Zudem sollen Kommunen die Mitbenutzung von Busspuren oder die Einrichtung von Sonderspuren erlauben können. Wer ein E-Auto als Zweitwagen nutzt, soll mit einem Nummernschild auskommen können und damit nur mit der Versicherung für ein Auto.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • KA
    Kein Autofahrer

    Einerseits ist es absolut richtig und längst überfällig Alternativen zum Antrieb durch fossile Energieträger zu entwickeln. Dazu braucht es aber eine funktionierende Logistik. Bei dem extremen Verkehraufkommen ist das eine große Herausforderung.

    Dummerweise wird sich das mit der Moderscheinung der Windrädchen kaum auf kurze Sicht im erforderlichen Umfang bewerkstelligen lassen. Bleibt also derzeit nur die Stromgewinnung aus Kohle oder der Import aus pöhsen pöhsen Nachbarländern die auf Kernenergie setzen. Der German-Angst-Autofahrer wird also lieber weiterhin mit BP im Tank die Luft verpesten, auf den Golf von Mexiko sch***** und ganz cool den Anti-Kernenergie-Anti-S21-Aufkleber durch die Gegend fahren.

     

    Andererseits wird ehedem bei weitem zuviel Auto gefahren. Ob mit Sprit-Antrieb oder elektrisch. Ausgebaut werden muß daher neben der Infrastruktur der "Stromtankstellen" der ÖPNV.

  • KH
    Karin Haertel

    Ein Elektro-Auto ist fuer mich trotz eventuellem finanziellem Anreiz keine Alternative. Strom gibt es naemlich nicht umsonst und bei der Reichweite kann man doch besser gleich Laufen. Schon Hybrid war eine Mogelpackung. Dieses Fahrzeug macht doch erst dann Sinn, wenn die Benzineinsparung bei mehr als 50% liegt. Tut sie aber nicht und fuer diesen Humbug ist mir der Preis - wie auch bei allen anderen Fahrzeugen - zu hoch.

  • V
    vic

    Elektroautos sind erst dann gut, wenn sie mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

  • P
    ÖPNV-Verteidiger

    Wenn das man nicht alles ein riesen Holzweg ist mit den Elektro-Autos. Da sie nur für die Kurzstrecke taugen, also für den innerstädtischen Verkehr, werden sie bei großzügiger Subventionierung dort auch bald die Straßen noch zusätzlich verstopfen. Und dann auch ncoh auf der Busspur! Zwar ohne Abgase und hoffentlich atomstromfrei, aber warum zum Kuckuck investiert man nicht mehr in elektrisch betriebene Busse und Bahnen? Klar, weil damit VW, Mercedes, Opel, Ford und all die anderen Fortschrittsverweigerer nicht so viel Kohle machen.

  • A
    Autofahrer

    Wir brauchen endlich eine Regierung die jedem Bundesbürger ein Auto kostenlos zur Verfügung stellt. Es kann nicht angehen das es Leute gibt die sich kein Auto leisten können.