piwik no script img

Bund-Länder-Tagung zur GrundsteuerEinigung auf Eckpunkte

Bundesfinanzminister Scholz (SPD) hat sich mit seinen Vorstellungen zur Grundsteuer weitgehend durchgesetzt. Das Flächenmodell der CSU ist vom Tisch.

Finanzminister Olaf Scholz lobt Grundsteuerkompromiss: „Es ist eine sozial gerechte Lösung“ Foto: dpa

BERLIN taz | Bund und Länder haben sich bei einem Gipfel in Berlin auf Eckpunkte bei der Reform der Grundsteuer geeinigt. Bei der Berechnung soll eine Kombination aus der Fläche, Lage und den Nettokaltmieten der Wohnungen oder Häuser herangezogen werden. „Es ist eine sozial gerechte Lösung“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) nach dem Treffen in Berlin.

Das von Bayern bevorzugte Flächenmodell zur Berechnung ist damit vom Tisch. Grundstücke in teuren Innenstadtlagen und im abgelegenen ländlichen Raum wären nach Vorstellung der CSU-geführten Landesregierung gleich bewertet worden. Die Bayern argumentierten, das von Scholz bevorzugte wertabhängige Modell sei zu bürokratisch.

Scholz kommt diesen Bedenken nun zumindest teilweise entgegen: So sollen die in die Steuerbescheide einfließenden Mieten im Normalfall aus Daten des Mikrozensus allgemein berechnet werden. Die konkrete Ermittlung jeder einzelnen Wohnungsmiete bleibt den Finanzämtern damit erspart.

Weiter offen ist, ob die Grundsteuer zukünftig noch wie derzeit auf Mieter umgelegt werden kann. Insgesamt soll das Grundsteueraufkommen zwar nicht höher sein als bisher, in teuren Wohnlagen könnte die Steuer für Eigentümer und Mieter aber erheblich ansteigen.

Die Neukalkulation der Grundsteuer ist notwendig, weil das Bundesverfassungsgericht die alte Berechnungsmethode für unzulässig erklärt hatte. Sie basierte auf jahrzehntealten Bemessungsgrundlagen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Sorry, Schreibfehler... richtig->Mietpreisbremse.



    Leider kann man ja hier nichts mehr korrigieren, wie in 99,9999999% aller anderen Foren im Netz.

  • blöd nur das die Mietspiegel nicht anhand der tatsächlichen Mieten berechnet werden, viel zu hoch sind, da zur Berechnung nur Mieten von Neubauten und Erhöhungen von wenigen Jahren eingehen. Günstige Bestandsmieten fließen nicht in den Mietspiegel mit ein und so steigt dieser nachweislich dank falscher politischer Festlegungen nichtlinear an. Lustig und erschreckend informativ: www.claus-von-wagn...23-immobilienmarkt

    das jetzt als Berechnungsgrundlage nehmen, bedeutet auch das die Grundsteuern zukünftig ständig ansteigen werden. Oder die Gemeinden müssten die Hebesätze ständig senken (ja klar!). DAS wäre mal eine Nachricht wert oder?

    Für Mieter ist es doppelt geil, weil Vermieter das ja umlegen dürfen (und eh getan hätten, halt anders deklariert). Also steigt künftig die Miete noch schneller - weil die Miete und somit die Grundsteuer steigt. Superscholz baut also gerade eine positive Verstärkung ins Mietsystem. Quasi eine negative Mietbreisbremse.

    DANKE SPD!