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Bürgerkrieg in SyrienDemos zum Jahrestag aufgelöst

Das syrische Militär hat am Wochenende mit Panzern und Scharfschützen Demonstrationen zum Jahrestag des Aufstandes unterdrückt. In Aleppo explodierte eine Bombe.

In den Vororten von Damaskus kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen. Bild: dapd

BEIRUT dapd | Mit Scharfschützen und Panzern hat das Regime des syrischen Präsidenten Baschar Assad am Sonntag versucht, Kundgebungen zum Jahrestag des Aufstands zu verhindern. Sicherheitskräfte und Milizionäre hätten Demonstrationen in der Hauptstadt Damaskus am Sonntag rasch aufgelöst, berichteten Aktivisten. Auch in anderen Teilen des Landes sei es zu Zusammenstößen gekommen, sodass größere Protestaktionen ausgeblieben seien.

Das Syrische Observatorium für Menschenrechte mit Sitz in England erklärte, die syrischen Streitkräfte hätten auf hunderte Demonstranten in Damaskus geschossen und die Anführer festgenommen. Die Örtlichen Koordinationskomitees meldeten, die Demonstration habe auf dem Fahameh-Platz stattgefunden. Keine der Gruppen berichtete über Verletzte.

Auch in den Provinzen Idlib und Deir al Sur schossen Sicherheitskräfte auf Demonstranten, wie Aktivisten berichteten. Die Streitkräfte errichteten um die Stadt Daraa Straßensperren und postierte Scharfschützen auf Dächern. Der Aktivist Adel al Omari sagte, zu Beginn des Aufstands seien die Menschen noch zu den Protestaktionen geströmt. Nun hätten viele Angst, ihre Dörfer zu verlassen.

In der Stadt Aleppo explodierte am Sonntag eine Bombe in einem Wohngebiet. Die amtliche Nachrichtenagentur SANA sprach von einem „terroristischen Anschlag“ und berichtete, der Sprengsatz sei zwischen zwei Wohnhäusern detoniert. Ein Bewohner von Aleppo, Mohammed Said, sagte, die Autobombe sei in der Nähe des Direktorats für Politische Sicherheit explodiert. „Es war eine schwere Explosion“, erklärte Said. „Sie hat Teile der Stadt erschüttert. Weißer Rauch stieg in der Gegend auf.“ Das Observatorium für Menschenrechte erklärte, es habe Todesopfer gegeben.

Erst am Samstag waren bei drei Selbstmordanschlägen in der Hauptstadt Damaskus 27 Menschen getötet worden. Die Regierung machte die Opposition verantwortlich, die aus terroristischen Gruppen bestehe und Teil einer ausländischen Verschwörung sei. Zu den Anschlägen bekannte sich niemand.

Ban spricht Bevölkerung sein Beileid aus

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Anschläge scharf. Er habe den Familien der Opfer und der gesamten syrischen Bevölkerung sein Beileid ausgesprochen, hieß es in einer Erklärung der Vereinten Nationen am Samstag. Gleichzeitig rief Ban abermals zu einem Ende der Gewalt in Syrien auf.

Seit Beginn des Aufstands gegen die Regierung von Präsident Baschar Assad vor einem Jahr hat es in Syrien eine Reihe von Selbstmordanschlägen gegeben. Bei zwei Anschlägen im Februar kamen in der Stadt Aleppo 28 Menschen ums Leben. Aus US-Geheimdienstkreisen hieß es, hinter den Anschlägen könnte die Al-Kaida im Irak stecken, deren Kämpfer die Grenze aus dem Nachbarland überschritten. Die Führung der Al-Kaida hat sich für den Sturz Assads ausgesprochen.

Die jüngsten Anschläge stünden im Zusammenhang „mit einer Eskalation seitens regionaler und internationaler Kräfte, die Waffen nach Syrien schicken wollen“, hieß es in einer Erklärung des syrischen Innenministeriums. In einem Brief an den Sondergesandten Annan machte die Regierung die Demobilisierung der Opposition zur Bedingung für einen Waffenstillstand. Sie sei „um ein Ende der Gewalt bemüht“, aber zuerst müssten die oppositionellen Gruppen ihre Waffen niederlegen, hieß es in dem Schreiben.

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