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Bürgerkrieg in SyrienErneut 41 Todesopfer

Nach dem Massaker von Hula meldet die syrische Opposition erneut 41 Todeopfer. Das Militär habe am Sonntag mit Panzern Teile der Stadt Hama beschossen.

Neue Opfer: Oppositionelle berichten von zahlreichen Toten in Hama. Bild: reuters

AMMAN rtr | Nach dem Massaker im syrischen Hula werden auch aus der Stadt Hama neue Gewalttaten gemeldet. Bei Beschuss durch die Armee seien binnen 24 Stunden mindestens 41 Menschen getötet worden, teilte eine dortige Oppositionsgruppe am Montag mit.

Nach Angriffen von Rebellen habe das Militär mit Panzern und anderen Kampffahrzeugen am Sonntag mehrere Teile der Stadt beschossen. Unter den Toten seien auch fünf Frauen und acht Kinder, erklärte der Führungsrat der Revolution in Hama. Mehrere Häuser seien zerstört worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

In der Nacht zuvor hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das Massaker von Hula einstimmig scharf verurteilt, bei dem am Freitag mindestens 108 Menschen getötet wurden. Zugleich warf der Sicherheitsrat der syrischen Regierung vor, den UN-Friedensplan verletzt zu haben.

Der Westen und arabische Staaten macht die syrische Führung um Präsident Baschar al-Assad für das Massaker verantwortlich. Diese bestreitet die Vorwürfe und erklärte, dahinter steckten Rebellen, die mit Mörsern und Panzerabwehrraketen ausgerüstet gewesen seien.

In Syrien tobt seit etwa 14 Monaten ein Aufstand gegen Assad, bei dem mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Auch ein vor sechs Wochen von der UN ausgearbeiteter Plan für eine Waffenruhe konnte die Gewalt nicht stoppen.

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9 Kommentare

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  • F
    Frolic

    Nachgereicht: der vorstehende Kommentar richtete sich an den angeblichen @Sozialisten ...

  • F
    Frolic

    Häha, sehr witzig, Freundchen. Selten so schal gelacht. Uns hier alle als Bolschewikenpack denunzieren zu wollen, nur weil wir die dreckigen Spielchen unserer Mächtigen nicht mitspielen wollen.

     

    Aber ich sehe schon: die Zeit kommt, da wird es in diesem Land auch in Echt so abgehen.

  • TH
    Thomas Hemberger

    Zur syrischen Opposition gehören auch zahlreiche Sozialisten, Kommunisten, Gewerkschaftler, linke Studentengruppen und immer mehr baathistische Dissidenten.

     

    An der Seite des Assad-Regimes steht hingegen die syrische Nazipartei SSNP mit ihrer Parteimiliz.

  • S
    Sozialist

    Ich gehe davon aus das das Massaker von den Rebellen verübt wurde. Einfach um die Welt auf einen neuen Krieg einzustimmen. Wenn süße Kinder tot sind findet sich immer eine Mehrheit die für einen Kriegseinsatz sind. Aber ihr werdet den Sozialismus nicht tot bekommen!!! Unser Genosse Assad wird vernichtend die imperialistischen Agressoren zurückschlagen! Das Volk ist auf seiner Seite!

  • J
    jugen

    tja, liebe taz,

     

    wie man den vorangegangenen Kommentaren entnehmen kann erkennen immer mehr taz-Leser so langsam wes Geistes Kind Euer Blatt mittlerweile geworden ist.

     

    mMn habt Ihr Euch kaufen lassen...

     

    Syrien wird von unseren SystemSchundMedien gerade medial sturmreif geschossen und Ihr seid mittendrin und voll dabei. Wie in Afghanistan, im Irak (2X) und in Libyen ermordet die Presse die Wahrheit um dem Krieg den Weg zu ebnen.

    Das ist auch alles nicht neu. Das war schon so vor den beiden Weltkriegen, vor der Cubakrise, vor Korea, Vietnam und allen anderen Kriegen.

     

    "Embedded Journalism" - gesetzlich verordneter Volksbetrug nenn ich das.

     

    (t)äglich (a)lles (z)zensiert

     

    wie mit Obama - die größten Enttäuschungen liefern immer die vermeintlich Guten...

  • F
    Frage

    Auch ich bin in Anspielung auf den ersten Leserkommentar von Simon Weitzmann doch etwas irritiert qua der TAZ Berichterstattung. Das Drehbuch ist in der Tat immer das gleiche und die unkritische Medienlandschaft spielt bewußt oder unbewußt ihren Part in diesem Schauspiel. Leider findet man- von Ausnahmen wie der Tödenhöfer Beitrag hier in der TAZ- sehr wenig Gegenöffentlichkeit. Ich frage mich wirklich, ist es journalistisch so schwer bspw. über den Transport von libyschen Söldnern an die syrische Grenze zu berichten bzw. das zu recherchieren ( siehe Prof. Meyer Univ Mainz ) oder aber von Grosskundgebungen für Herrn Assad, von den professionell durchgeführten Bombenattentaten in Damaskus (bspw, Hörstel), von der schon jetzt vorhandenen Präsenz ausländischer Militionäre (voltairenet). Wenigstens nachrecherieren und überprüfen, das wäre schon mal ein Anfang. Oder aber das größere politische Bild mit der Interessenlage der beteiligten Akteure wie Türkei, Israel, USA, Russland, China und Iran. Aber wahrscheinlich ist das keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Ein treuer TAZ Leser

     

    P.S: Und ich befürchte in der Tat solche Zustände wie in Libyen ,wo heute nach der NATO Intervention permanente Unruhen herrschen, die die Intelligenz des Landes zur Flucht bewegt.

  • F
    Frolic

    Cui bono? Hier ein Artikel, der auch mal diese Frage stellt. Solch ein Text hätte der taz besser angestanden, als unkritisches, unkommentiertes Übernehmen von Agenturmeldungen! Zumindest der taz, wie sie vor 20 Jahren mal war ...

     

    http://www.jungewelt.de/2012/05-29/026.php

  • HS
    Hari Seldon

    @taz:

     

    Bitte, erlauben Sie mir ein Zitat aus einem Leserbeitrag: Das Zitat spricht sehr treffend das Grundproblem an.

     

    "Journalismus ist, wenn der Autor Fakten recherchiert und er und der Leser sich danach auf dieser soliden Grundlage eine Meinung bilden.

     

    Propaganda ist, wenn der Autor von einer vorgefassten Meinung ausgeht und die Fakten so auswählt, präsentiert oder sogar verfälscht, damit sie diese Meinung bestätigen."

     

    Vielleicht sollte TAZ nachdenken, wie sie sich profilieren will: Eine seriöse Zeitschrift mit seriösem Journalismus, oder als Propagandasprachror von gewissen, nicht besonders demokratischen oder menschenfreundlichen Interessengruppen, wie Neoliberalen, Salafisten, Kriegshetzer, Neokolonialisten, usw.

     

    Noch zum Artikel: Wie der Leiter der UN-Beobachtermission gesagt hat (s. zum Beispiel BBC: BBC ist definitiv NICHT Assad-freundlich), wurden die meisten Opfer aus dem nächster nähe erschossen oder erstochen, und in einem Gebiet, welches unter Kontrolle der Rebellen ist. Nur sehr wenige starben wegen Artilleriefeuer. Nach diesen Aussagen stellen sich schon einige Fragen.

  • SW
    Simon Weitzmann

    Schön spielst Du das Propagandaspiel mit, taz! Dass der Westen "und arabische Staaten" (offenbar meinst Du die amerikanischen Schoßhündchen vom Golf-Kooperationsrat) die syrische Führung verantwortlich machen, überrascht ja nun wirklich keinen:

     

    Ehe man Syrien mit einer "humanitären Intervention" in die Knie zwingt, muss man es erst mal als einen Verbrecher- und Mörderstaat dastehen lassen. Den Film kennen wir ja schon von mittlerweile besiegten Staaten wie Libyen oder Serbien. Ansonsten würden die Bürger des Westens den Glauben daran verlieren, dass "unsere" Verbündeten, sowie "unsere" Soldaten und die dahinter stehenden Regierungen zu den Guten gehören. Das geht doch aber nicht.

     

    Hier mal eine BBC-Meldung darüber, wie die Russen Zweifel an der westlichen Fassung der Ereignisse anmelden: http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-18235965

     

    Erscheint auch mir als die vernünftigere und besonnenere Sichtweise auf das Geschehen in Syrien. Oder denkt hier jemand, diese sogenannten "Oppositionellen" seien alle heilige Märtyrer einer besseren, demokratischeren Gesellschaft? Auch diesen Film haben sie uns schon während des Libyen-Krieges gezeigt - und wie sieht's dort jetzt aus? Lohnt sich mal, den weiteren Verweisen im folgenden Link zu folgen: http://medien-luegen.blogspot.se/2012/05/libyen-ehemaliger-aufstandischer.html

     

    Also, taz-Redakteure: macht mal schön weiter mit Eurer Begleitmusik zur westlichen Kriegspropaganda. "Als erstes werden immer die Journalisten in den Kriegsdienst einberufen."