Bürgerkrieg in Libyen: Keine Konferenz
Aus Sicherheitsgründen können sich nun doch nicht alle Parteien in Libyen treffen. Der UN-Sicherheitsrat will eine Dringlichkeitssitzung abhalten.
Zu der Konferenz, die vom 14. bis zum 16. April stattfinden sollte, wurden in der Stadt Ghadames zwischen 120 und 150 Delegierte erwartet. Sie sollten Termine für Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Libyen festlegen.
Stattdessen will sich der UN-Sicherheitsrat am Mittwochabend zu einer weiteren Dringlichkeitssitzung einfinden. Darin soll es um die neuerliche Gewalt in Libyen beschäftigen.
UN-Sicherheitsrat zutiefst besorgt
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Rat nach einer Dringlichkeitssitzung „zutiefst besorgt“ über den Vormarsch von Truppen des mächtigen libyschen Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis gezeigt. Am Dienstag rief UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi den Sicherheitsrat dazu auf, die Vertreibung von Menschen rund um Tripolis zu stoppen. „Am wichtigsten beim Thema Libyen ist eure gemeinsame Vorgehensweise, um die derzeitige militärische Eskalation zu stoppen, und euer lauter Ruf danach, Zivilisten zu verschonen, auch Flüchtlinge und Migranten, die in dem Land festsitzen“, sagte Grandi dem Sicherheitsrat.
Die sogenannte Libysche Nationale Armee (LNA) des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar hatte vergangene Woche überraschend eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die international anerkannten Regierung des Landes ihren Sitz hat. Der General unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens. Bei den Kämpfen wurden in den vergangenen Tagen dutzende Menschen getötet.
Seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!