Damit Buddhas Geist wehen kann, haben gestern buddhistische Mönche im Bremer Science-Center „Botanika“ eine große buddhistische Zeremonie begonnen: Drei Tage lang dauert es, bis die kolossale Statue, ein Geschenk des Dalai Lama, befüllt ist mit Hunderten von Geschenken und vor allem mit Hundertausenden von Mantras, die auf die Papierrollen gedruckt sind.
Allerlei Bremer Prominenz war dabei, Bremens Finanzsenatorin vertrat den Senat, nur die Handelskammer fehlte – da hatte es schon vorher ein Murren gegeben, mit der tibetanischen Zeremonie könnte der Handelspartner China verärgert werden.
Dabei geht es dem Buddha nur um Frieden. Ein märchenhafter Zauber geht aus von den im christlichen Abendland so fremden Riten. Da sind zum Beispiel Geist und Materie nicht getrennt – damit Buddhas Geist weht, bedarf es der Mantra-Rollen. Völlig unbefangen und am Rande zum Kitsch erscheint der Kult der knallbunten Bildnisse – und doch versichern die Mönche, ihr Buddha sei kein Gott, sondern ein Mensch gewesen.
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