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Briefaktionen gegen IsraelMerkwürdiger Schulunterricht

Israels Botschaft in der spanischen Hauptstadt Madrid erhält eine Fülle von Postkarten mit judenfeindlichen Sprüchen. Sie stammen von Erst- und Zweitklässlern.

In Madrid kam es zu fragwürdigen Aktivitäten am schulischen Friedenstag. Bild: ap

Der Botschafter Israels in Madrid, Raphael Schutz, staunte nicht schlecht, als er vom Inhalt des Pakets erfuhr. "Die Juden morden für Geld!" - "Wie viele Palästinenser habt ihr heute umgebracht?" - "Überlasst das Land den Palästinensern!" oder "Geht irgendwohin, wo sie euch akzeptieren!" war auf den darin liegenden Briefen und Postkarten zu lesen. Das Paket trug den Absender der öffentlichen Grundschule El Castell in Almoines, einem Ort in der spanischen Mittelmeerregion Valencia. "Die beiliegenden Zeichnungen können nur von Erst- und Zweitklässlern stammen", erklärt ein Botschaftssprecher. Was bei der israelischen Vertretung in Madrid sonst ohne großes Aufsehen in den Papierkorb wandert, zog dieses Mal Kreise. Das Außenministerium in Jerusalem beschwerte sich Ende Februar ganz offiziell bei der spanischen Botschaft im Lande über die "Hasskampagne".

"Wir bekommen regelmäßig solche Briefe von Schülern", erklärt ein Botschaftssprecher. Manche Lehrer und propalästinensische Gruppen würden Unterrichtseinheiten an den öffentlichen spanischen Schulen dazu nutzen, um die Schüler zu Briefaktionen gegen Israel zu bewegen. Darauf angesprochen, zeigt sich ein Sprecher des spanischen Außenministeriums "erstaunt, dass der Zwischenfall an die Presse gelangt" sei. "Das Paket ist ein Einzelfall", bekräftigt er dann mehrmals. Er wolle auf keinen Fall, dass der Eindruck entstehe, Spanien sei antisemitisch, deshalb sei das Kultusministerium mit der Untersuchung des Falles beauftragt.

Dort will man von alldem nichts wissen. "Keine Information" und "Wir werden keine Stellungnahme abgeben", lauten die einzigen Sätze, die ein Sprecher des Kultusministeriums von sich gibt. Dann schiebt er die Verantwortung weiter. Das Schulsystem sei in Spanien Sache der Autonomen Regionen, also in diesem Falle des Landes Valencia. Die Schulbehörde der konservativen Landesregierung sammle "noch Informationen. Sobald das zu Ergebnissen geführt hat, werden wir Ihnen dies mitteilen", heißt es in einer dreizeiligen E-Mail.

"Bei uns ging keine offizielle Beschwerde ein", erklärt der Direktor der fraglichen Grundschule El Castell, Batiste Malonda. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Auf die Frage, ob Erst- und Zweitklässler alt genug seien, um sich mit dem Nahostkonflikt auseinanderzusetzen, erklärt der Grundschulpädagoge: "Das ist subjektiv, und darüber werde ich nicht reden." Und auf den Vorwurf des Antisemitismus angesprochen, sagt Malonda: "Kein Kommentar". Dann sagt er: "Es handelte sich um eine Aktivität am schulischen Friedenstag." Wie jedes Jahr hätten Lehrer, Schüler und Eltern den 30. Januar genutzt, um ein Thema auszusuchen und zu bearbeiten. "Das mündet immer in eine Aktivität. Dieses Jahr waren es die Postkarten an die israelische Botschaft", erklärt Direktor Malonda, der in Valencia als pädagogischer Reformer und als Aktivist der linksnationalistischen Gewerkschaft STEPV bekannt ist.

Für den Vorsitzenden des Bundes der Jüdischen Gemeinden in Spanien (FCJE), Jacobo Israel Garzón, ist der Vorfall "ein Thema politischer Indoktrination an den Schulen". Der Informatiker aus Madrid beklagt seit Jahren eine Zunahme des Antisemitismus. Umfragen zeigen, dass nirgends die Ablehnung der jüdischen Religion so zugenommen hat wie im erzkatholischen Spanien. Eine Untersuchung des spanischen Kultusministeriums aus dem Jahre 2008 ergibt, dass sich 56 Prozent der Gymnasiasten "im Unterricht auf keinen Fall neben einen Juden setzen" würden. Und bei einer Umfrage der US-amerikanischen Anti-Defamation League aus demselben Jahr geben 46 Prozent der Spanier an, eine "schlechte Meinung" von Juden zu haben. 2005 waren es gerade 21 Prozent. Dabei dürften die meisten kaum Kontakt zu Menschen jüdischen Glaubens haben. Heute leben noch knapp 50.000 in Spanien.

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46 Kommentare

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  • MH
    Magnar Hirschberger

    Kinder für Hasstiraden zu mißbrauchen, ist unabhängig von der wahren Ontention abscheulich.

     

    Hinzu kommt der unsägliche Unfug, jedes Treiben des Staates Israel pauschale "den Juden" in die Schuhe zu schieben.

     

    Magnar Hirschberger

  • M
    Martin

    Oooh, was für Fragen: "Wie viele Palästinenser habt ihr heute umgebracht?". Warum nicht einfach lesen, was die internationalen und deutschen Presseagenturen schreiben? Da erfährt man es: 'Ramallah - dpa 20.03.2010 - Israelische Soldaten haben im Westjordanland auf steinwerfende jugendliche Palästinenser gefeuert. Dabei wurde ein 16-Jähriger getötet. Ein weiterer junger Palästinenser wurde nach Angaben örtlicher Krankenhäuser mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert'.

  • SD
    Sebastian Dietrich

    Es dauert nicht mehr lange, und Antisemitismus ist wieder voll salonfähig in Europa.

     

    Er wird uns von links gebracht dieses Mal...was wir nicht sehen, weil uns Alle angestrengt dazu auffordern, auf der rechten Seite nach der ominösen braunen Bedrohung Ausschau zu halten.

     

    Wenn dieser Stein erst richtig ins Rollen kommt und die Europhilie der Eliten auf unserem Kontinent weiter so ungehindert um sich greift, werden wir in 20-30 Jahren einem neuen, europäischen "National-"Sozialismus ins Auge schauen müssen.

  • T
    tribunusplebis

    Das ist kein Antisemitismus. Kinder glauben nun einmal, was man ihnen erzählt und sie sind noch nicht gebildet genug um Kritik in entsprechender Form zu formulieren oder sich unabhängig eine Meinung bilden zu können.

     

    Wenn man Kinder über den nahen Osten informiert, sollte das neutral geschehen, keine der beiden Seiten hat blinde Loyalität und Zustimmung verdient und keine Seite ist unschuldig, gut und etwas, woran man sich mit Stolz orientieren kann. Bei Seiten zeigen regelmäßig, daß man ihnen nicht vertrauen, sich nicht auf sie verlassen und nicht an ihre Vernunft appellieren kann. Gibt es auf der einen Seite jemanden mit Verstand, wählt die Gegenseite einen Idioten.

     

    Zudem neigen Menschen halt nun einmal, wenn sie sich auf eine Seite geschlagen haben, dazu zu glauben, daß sie die unfehlbare Wahrheit vertreten.

     

    Kritik an Israel, am Judentum, am Zionismus und gerade an den jüdischen Extremisten und am israelischen Rechtsextremismus ist kein Antisemitismus. Ein Israeli, der Zettel mit der Überschrift "Nichtjuden raus!", ist auch nicht besser als ein Neonazi, der Zettel mit dem Titel "Ausländer raus!" verteilt.

     

    Israel ist kein Unschuldslamm und gerade die aktuelle Regierung ist ebenso wenig vertrauenswürdig, verläßlich und vernünftig wie die Hamas.

     

    Die Antidiffamierungsliga ist keine akzeptable Quelle, es ist ein Lobby, die meint, die besseren Menschen zu vertreten und selbst gegen jüdische Israelkritiker wütet. Diese Gruppe sollte man nicht ernst nehmen, das sind extrem unfreundliche und extremistische Zeitgenossen.

     

    Antisemitismus heißt, dass jemand der Überzeugung ist, daß Juden eine minderwertige Unterrasse des Menschen darstellen, die nach der Allmacht streben, angeblich bessere Rassen durch eine Existenz als Parasit töten und der Jude und nicht der Mensch des Menschen Wolfs ist.

     

    Die Vorwürfe gegen Israel sind eine ganz normale Sache, jedes Land hat mit solchen Briefen zu kämpfen und bekommt solche Briefe. Menschen denken nun einmal so und werden darin auch noch bestätigt. Ein Israeli, der einen deutschen Urlauber die Verbrechen der Nazis vorwirft, ist auch nichts anderes als spanisches Kind, das Israel Völkermord an den Palästinensern vorwirft. Die Deutschen wird im Geschichtsunterricht anderer Länder auch immer nur auf den Holocaust, Hitler und die beiden Weltkriege reduziert und wenn man in einer londoner U-Bahn ein abfälliges "Damn germans!" zu hören bekommt, ist das auch nichts anderes als ein "Scheiß Juden!"

     

    Niemand wird gezwungen die Juden, das Judentum oder Israel zu lieben, man hat wie immer das Recht misstrauisch zu sein, muß aber, das gebietet die Toleranz, bereit sein der anderen Seite Chancen zu geben und das eigene Bild des anderen zu hinterfragen und zu verändern und bereit sein unsinnige Vorurteile zu ignorieren und zu verdammen.

     

    Es ist sogar falsch zu fordern, daß man jemanden mögen muß, weil er Jude oder Israeli ist. Es ist wichtig in jeden Fremden einen Menschen zu sehen und eine faire Chance zu geben sich zu beweisen. Jeder von uns ist ein Mensch und es gibt keinen Grund Menschen mit jüdischen Glauben, jüdischen Vorfahren oöder einer israelischen Staats-bürgerschaft für besser als andere zu halten oder für mehr wert Toleranz und Akzeptanz zu erfahren.

     

    Es gibt überall Monster und Menschen, die wie Monster handeln, aber auch Menschen, die man schätzt und akzeptiert ohne auf Ethnie, Religion, Weltanschauung oder Nationalität zu achten. Der Holocaust, der neuzeitliche Antisemitismus und der mittelalterliche Antijudamismus sind zu verdammen.

     

    Die Versuche jüdischer Extremisten der Gruppierung Nakam nach dem zweiten Weltkrieg sich für den Holocaust nach dem Motto Auge für Auge, Zahn für Zahn zu revanchieren, sollte man vielleicht auch einmal erwähnen. Nur mit viel Glück konnte ein Anschlag mit Gift auf die Trinkwasserversorgung verhindert werden, weil die Briten den Frachter durch Zufall abfingen. Möchte gar nicht wissen, was wäre, wenn die Extremisten von Nakam Erfolg gehabt hätten. Der Kopf hinter dem versuchten Völkermord bekam einige Jahre danach sogar noch einen Literaturpreis in Israel und wird heute noch in einigen Kreisen als Held gefeiert.

  • T
    tajmahal

    Wer sich ansieht, wie palästinensische Kinder im Gaza-Streifen immer noch in Ruinen vegetieren und dort unterrichtet werden müssen, da die Schulen zerbombt wurden und die israelische Regierung keinerlei Baumaterial in das Ghetto läßt, der kann nur hoffen, dass die israelische Regierung diesen schlimmen Zustand schnellstens beendet. Protestaktionen sollten aber ausdrücklich dieser Politik gelten, vielleicht auch verbunden mit Spendenaktionen für diese Kinder. In diesem Fall: eine Offerte und eine Bitte an die israelische Botschaft, beim Wiederaufbau der dortigen Schulen helfen zu wollen, Baumaterial zu bringen usw. Da wäre ich sehr gespannt auf die Antwort.

  • A
    Ali

    Haha, schämt sich die taz eigentlich nicht für ihre Leser. Nein, moment. Sie tickt ja meist genauso ...

  • P
    Petersen

    @von Zion:

     

    „Wie sieht den bitte Linksnationalismus aus?

    Klingt wie Nationalbolschewismus, also wie eine Abart des Nationalsozialismus!

    Das wäre dann aber doch nicht mehr "links", oder?“

     

    Na was war denn die DDR?

    Sie kannte keine offenen Grenzen, nicht einmal zu ihren sozialistischen Bruderstaaten und davon, die Armen und Unterdrückten aus aller Welt uneigennützig aufzunehmen, war sie weiter entfernt als jedes andere Land. Jegliche Aufnahme von Ausländern war von einem eigenen staatlichen Interesse abhängig – und eine Vermischung mit „Fremdrassigen“ war ausdrücklich nicht erwünscht.

    Wenn das nicht ausgesprochen NATIONAL war, dann weiß ich nicht, was national ist.

    Antinational gibt sich der Linke nur, wenn er einen Staat von innen zersetzen will……………

  • S
    semy

    Na ja wen in Israel schon 12 järige Kinder wegen Steinewerfen vor israelischem Militergericht gestellt werden,dan verstehe ich die Aufregung nicht , das Kinder in Spanien solche Frage stellen .

  • S
    Sigi

    Liebe taz Redaktion, die Kinder zeichnen das wohl nicht weil sie im "erzkatholischen" Spanien leben sondern weil sie von pro palästinensischen Lehrern dazu angestiftet wurden.

     

    Ich bin kein Fan des Katholizismus aber es nervt gewaltig wie sie in jedem zweiten Artikel den Katholiken unterschwellig die Schuld an etwas geben.

  • T
    transit

    Nicht 'die Juden' oder 'der Staat Israel' oder gar die 'böse Hamas' sind die Schuldigen. Vereinfachende Begriffe wie diese, verhindern ein differenzierte Erklärung und Beschreibung zwischenmenschlicher Konflikte, sei es auf soz. Mikro- oder Makroebene.

    In diesem Konflikt geht es um genuin wirtschaftliche Interessen. Religiöse "Erklärungen" (Widerspruch in sich!) tragen nichts zur Lösung des Palästina-Israel Konfliktes bei.

    Es ist die Vielfältigkeit menschlichen Aggressionspotentials und aggressiver Verhaltensweisen, die zur Beschreibung dieses Konfliktes herangetragen werden müssen.

    Das Kinder manipuliert werden, um gegen Krieg und Gewalt zu agieren, kann nur als positiv gesehen werden - der gleichzeitige Gebrauch dieses Manipulationstools zur religiösen Hetze ist in der Tat verachtenswert. Das muss kritisiert und bekämpft werden.

    Antisemitismus ist auch gegen Araber gerichtet, da diese der gleichen ethischen Gruppe wie die Israelis angehören.

  • K
    keks

    Einfach lächerlich, als ob die Israelis keine Hetzkampangen führen würden. Ist zwar trauig das kinder für Propagandazwecken missbraucht werden. Aber ein Verbrecher hat wohl kaum das recht einen anderen Verbrechern seine Untaten vorzuhalten.

  • Z
    Zid

    Eine ziemlich typische brainwashing-Aktion, die schon in Deutschland in 30-ger Jahren praktiziert wurde, danach in der DDR (gegen Imperialisten) und in der BRD (gegen Atomenergie). Die Kinder werden immer von "politisch engagierten" Lehrer missbraucht, unter der braunen, roten, oder gruenen Flagge. Interessant ist, dass einige Diskutanten die Sache kleinreden wollen. Fuer Andreas Kessler ist Holcaust bestimmt keine Aufregung wert. Letztendlich waren die Deutschen nur a bissl antisemitisch...

  • M
    mehrdad

    -in berlin kommen 8-9 jährige aus dem islamunterricht und quasseln etwas über unreine ungläubige und märtyrertum.

     

    -in "palästina" kommen kinder aus der schule und glauben fest daran, dass juden affen und schweine sind.

     

    und nun in spanien.

     

    linke und muslime wissen, genau wie die NSDAP damals, wie wichtig gehirnwäsche der kinder ist. als ich im iran zu schule ging, haben wir auch "marg bar amrika" (tod USA), israel, grossbritanien, russland....gebrüllt. warum? weil wir als kinder genauso gehirngewaschen wurden, wie die kids nun in spanien von der iinken "erziehungsmafia".

  • L
    Lukas

    @Andreas Kettler:

    wenn jemand glaubt, dass 6-Jährige ihre "eigene Meinung" in einem Brief an den Boftschafter kundtun, und dass die Betrachtung des Nahostkonfliktes per se schon "wenigstens ein bischen" antisemitisch machen muss, der will nicht sehen, dass hier Kinder für eine Sache missbraucht wurden, der will nicht sehen, dass die 3 oben Genannten Israel von der Karte löschen wollen und der will seltsamerweise nicht einmal zugeben, dass er selbst durch und durch antisemitisch ist.

  • Z
    Zaza

    Wenn Grundschuldkinder auf diese Weise indoktriniert werden ist das mehr als nur bedenklich. Die Kinder sind zu jung, um den Konflikt erfassen zu können, das gehört sicher nicht in die 1. oder 2. Klasse.

    Das ist ideologischer Kindesmissbrauch, der/die Lehrer/in gehört gefeuert.

  • G
    Gusch

    Na da stehen die spanischen Lehrer ja in einer Reihe mit ihren arabischen Verbündeten. Zugegeben: Es macht einen Unterschied, ob ich vom Schuldach aus Raketen abfeuere oder Primarschülern Briefe diktiere. Aber eine Instrumentalisierung von Kindern für niedrigste politische Zwecke ist beides.

  • W
    Wolfgar

    "Grundsaetzlich kriegt man da den Eindruck, dass Israel der boese Bub is wenn ma ka Vorwissen hat."

     

    Genau deswegen muss man ja Vorwissen in die Leute reindrücken soviel wie geht.

    Kann ja nicht sein das man bei unserer neutralen Berichterstattung in der Qualitätspresse schon antisemitisch wird.

    Vorwissen, Vordenken und Vorkauen.

    Selbstständiges Denken sollte wenn es in die falsche Richtung geht auch geächtet werden.

    Ach übrigens 3 Bombenangriffe auf Gaza heute Nacht aus Notwehr natürlich

  • WS
    Wolfgang Steiner

    Was ist das denn für ein Kommentar?

    Es geht wohl weniger um die Kindermeinungen, als um die Aktion an sich..und zwar am Friedenstag in Spanien.

    Ich hab mich auch mal gefragt, was hier los wäre, wenn Grundschüler Postkarten ins Westjordanland schicken, so in der Art: Na, wieviele Bombenattentäter losgeschickt, heute schon vorm Supermarkt gebombt?

  • F
    Floh

    Gerade weil es Kinder sind, die eigentlich keine politische Meinung der Situation haben, ist es so alarmierend. Wie in dem Artikel erläutert, zeugt es davon, dass Lehrer und Pädagogen den Kindern quasi solche Meinungen "diktieren"... Das halte ich für sehr bedenklich. Zumal die Sätze ja nicht nur kritisch, sondern antisemitisch sind.

    Man muss mit der Politik Israels nicht einverstanden sein, kann dies aber auch sachlich formulieren.

  • N
    Nicolas

    "Wie viele Palästinenser habt ihr heute umgebracht?" - bezieht sich das denn jetzt auf die Wiederaufnahme der Bombenangriffe der israelischen Armee?

  • O
    oachkatzlschwoaf

    @andreas ketteler:

    ich bin franke, danke ;-)

    und was die postkartenaktion angeht: normal ist das nicht...ein friedenstag für kinder sollten nicht mittels unreflektierter hasstiraden/propaganda gestaltet werden.

    so lernen die kleinen wohl nix, außer: stumpfe parolen.

  • UH
    Uli Hofmann

    "46 Prozent der Spanier ... eine "schlechte Meinung" von Juden ... Dabei dürften die meisten kaum Kontakt zu Menschen jüdischen Glaubens haben."

     

    Soll das heißen, Herr Kettler, wenn die 46% "Menschen jüdischen Glaubens" kennen würde, wäre die schlechte Meinung verständlicher?

  • M
    Marielle

    So werden zukünftige Rassisten und Antisemiten großgezogen, früh übt sich....

  • HW
    Hubert Wombat

    Lieber Andreas,

     

    Wenn ich Ihren Kommentar lese, wird mir mulmig.

    "Kindermeinungen" sind das mitnichten. Die Postkarten lassen auf gezielte Indoktrination schließen, die mich an Propagandamethoden erinnert, die sonst nur Regime an den Tag legen.

     

    Man kann am doch ehesten von Kindern erwarten, nicht sofort "a bissel antisemitisch" zu werden. Schließlich werden sie noch nicht so sehr mit gängigen Klischees konfrontiert.

     

    "Grundsaetzlich kriegt man da den Eindruck, dass Israel der boese Bub is wenn ma ka Vorwissen hat."

    Das ist völliger Unsinn. Wenn man kein Vorwissen hat, nimmt man an, dass beide Seiten spinnen.

  • V
    vic

    Wenn das so stimmt, ist es maximal Kindesmissbrauch. In der Sache jedoch liegt der Nachwuchs ziemlich richtig.

  • MH
    Martin Hörstel

    Sogar Kinder haben die Ungerechtigkeit gegenüber den Palästinensern erkannt. Leider haben sie (noch)nichts zu sagen.

  • K
    Ketzer

    Man muss den Kindlein nur beibringen, dass man nicht Juden, sondern Zionisten sagen muss, damit die Taz und andere "Israelkritiker" kein Problem mehr mit solchen Postkarten haben.

    Ich warte immer noch auf den taz- Bericht zum Kinderfernsehen der Hamas...

  • M
    Makeze

    Is des ernsthaft?

    Du denkst Jemand macht hierfür die Kinder verantwortlich?

  • R
    Ranjit

    Das ist... nuja, nicht schockierend sondern viel mehr völlig abstrus.

     

    Ich möchte gerne den/die Grundschullehrer/in kennenlernen der/die das angestoßen hat. ...Oder vielleicht auch lieber nicht.

     

    Aber vielleicht ist es gut, sowas in der Schule zu vermitteln. Einen sichereren Weg, dass die Schüler diese Werte spätestens in der Pubertät vehement ablehnen gibt es nicht.

     

    Ok, dummer Witz, aber seriously: WT*

  • JD
    John D

    Ich denke nicht, dass es hier um die Meinung der Schüler geht, sondern viel mehr um die Informationen und Werte, welche ihnen vermittelt werden.

    Geht man davon aus, dass der Nahostkonflikt ein geeignetes Thema für Kinder dieses Alters ist (was an sich fraglich sein dürfte), ist es wichtig, ihnen auch ein umfassendes Bild zu geben.

    Dazu gehört, wie ich finde, auch, dass es in dem Konflikt nicht darum geht, jemanden als schuldig zu brandmarken, dass diesen den Konflikt nur intensiviert.

    Kindern zu vermitteln, dass nur eine der beteiligten Parteien sich falsch verhält und dieses zu eben solchen Aktionen zu nutzen, halte ich für verwerflich.

  • N
    Nadine

    @Andreas Kettler

    Lesen Sie doch bitte mal von Brecht: 'Furcht und Elend'. Ist nur ein Büchlein, kein schwieriger Stoff. Dann vielleicht noch Jesper Juul: 'Das kompetente Kind' um Einblick in die psychosozialen FÄhigkeiten von KINDERN zu bekommen. Auch leicht verständlich und völlig unkomplizierte Lektüre. In jeder Bibliothek zu entleihende Bücher. Sie müssen also kein Geld investieren um zu verstehen. Nur ein bisschen Willen.

    Dann lassen Sie sich das mal durch den Kopf gehen was sie da gelesen haben und vergleichen es mit dem, was Sie hier geschrieben haben.

    Vielleicht wird Ihnen dann klar was es bedeutet, wenn man Kleinkinder mit irgendwelchen Meinungen zumüllt.

    Dass diese unverhältnismässige Aktion von den Kindern ausgegangen ist weil sie Nachrichten kucken: das glauben sie doch selbst nicht!

    Das war eine Gemeinschaftsarbeit, die Verantwortung liegt bei den Erziehungsberechtigten, also Eltern wenn sie eingebunden waren und vor allem dem/den Lehrer(n).

    GERADE WENN SOLCHE (dem Wesen von Kindern nur gar nicht entsprechende) AKTIONEN VON KLEINKINDERN KOMMEN MUSS MAN SICH AUFREGEN. Steht ja auch im Artikel: Solche historisch undifferenzierten Meinungen landen im Mülleimer wenn sie von Einzelpersonen kommen. Da ist es nämlich eh zu spät denn Frustrierte brauchen sowieso immer ein Feindbild. Juden, Moslems, Schwule, Frauen: das ist dann eigentlich egal.

    Aber bei Kindern? Die leben im jetzt und hier. Religion? Krieg? Viel zu abstrakt. Kinder weinen bei Kriegsbildern. Weil sie nicht verstehen! Wenn man Ihnen dann eine Erklärung gibt, dann glauben sie diser Erklärung ohne wenn und aber: denn einem Erziehungsberechtigten glauben Kinder immer ohne wenn und aber. Ob sie vom Osterhasen erzÄhlen oder den vermeintlich bösen Juden. Nur das eine ist irrelevant, das andere kann einem das Lbeen versauen! Punkt.

    *SAPERE AUDE*

  • NS
    Niko Schmidt

    Mein lieber Andres, der springende Punkt ist doch ganz offensichtlich und unübersehbar, dass einmal junge Kinder politisch Beinflusst werden, bei Dingen, von denen sie weder Ahnung haben, noch Verständnis. Und auch das alle Juden unter eine Decke gesteckt werden, obwohl die Juden in Spanien nicht all zu viel mit den Juden in Israel zu tun haben.

    Das nächste mal beim lesen ein bisschen mehr nachdanken, nett gemeinter, aber ein durchaus aggressiver Tipp!

  • S
    Steffi

    Eben, das sind Kindermeinungen. Ich glaube nicht, dass Kinder die nicht gerade aus Ländern wie Palästina, dem Iran o.ä. stammen, vor allem in diesem Alter, sich so sehr für Politik interessieren und laufen Nachrichten sehen. Diese Sprüche, die nicht nur Kritisch ggü. Israel sind, sondern auch antisemitisch denkt sich kein Kind ohne Einflüsse von außen aus.

  • M
    Martin

    Ist doch alles logisch und folgerichtig.

    Die "guten Opfer" Palästinenser instrumentalisieren und opfern ihre Kinder ,bzw. drillen Sie auf Judenhaß. Ihre debilen Symphatisanten machen es nach.

     

    Skrupel oder moralische Bedenken sind bei keinem der beiden zu erwarten oder auch nur zu erhoffen.

  • T
    Tanja

    @ Andreas Kettler: Nein, man darf nicht antisemitisch werden. Sachliche Kritik hingegen ist erlaubt bzw. sollte es sein.

     

    Aber: Kinder für politische Zwecke instrumentalisieren ist inakzeptabel. Egal um welchen Zweck es dabei geht.

  • U
    Unbequemer

    @Andreas Kettler: Kann ma sich wegen Kindermeinungen so aufregen?

     

    Kindermeinungen? Wenn Erstklässler Briefe an Politiker schreiben, so ist das instrumentalisiert durch Erwachsene. Die Judenhasser kennen da scheints keine Hemmungen. Ich nenne sowas politischen Kindesmißbrauch.

  • C
    Cornholio

    Ist doch ganz normal und läuft in Deutschland nicht anders. Die zum größten Teil linke bis radikal linke Lehrerschaft bläut den Kindern ihre Sicht der Dinge ein, und da muss der Jude natürlich der Böse sein. Antisemiten seit eh und jeh.

  • Z
    Zion

    "der in Valencia als pädagogischer Reformer und als Aktivist der linksnationalistischen Gewerkschaft STEPV bekannt ist."

    Wie sieht den bitte Linksnationalismus aus?

    Klingt wie Nationalbolschewismus, also wie eine Abart des Nationalsozialismus!

    Das wäre dann aber doch nicht mehr "links", oder?

     

    @Andreas Kettler:

    Es geht nicht direkt darum, dass es Kindermeinungen sind, sondern viel mehr darum, dass sie dazu indoktriniert werden, IM SCHULSYSTEM!

  • P
    PommesSchranke

    Denken Sie wirklich, dass die Kinder den Nahost-Konflikt betrachten und sich eine Meinung bilden?

     

    Soviel Naivität schmerzt wirklich zu sehen. Die Kinder bekommen dieses Bild natürlich in der Schule und ihrem sozialen Umfeld aufgeprägt - genauso, wie jedes Kind in diesem Alter sind sie naiv und glauben mehr oder minder blind was ihnen der Lehrer glauben macht - die Kritik richtig sich selbstverständlich an diese und nicht an die Kinder...

  • H
    Heinz

    Na Herr Kettler das liegt doch wohl eher am Lehrer der die Kinder zu dieser Aktion aufgerufen/genötigt hat.

     

    Israel an allem die Schuld zu geben praktizieren heute aber wirklich extrem Rechte wie auch extem Linke, da muss sich grundlegend etwas ändern damit unsere Kinder keine Voruruteile eingeimpft bekommen.

  • A
    Auxarmes

    Vielleicht ist nicht die "Kindermeinung" der Aufreger, sondern die Tatsache, dass ein Lehrer soetwas scheinbar anreht, bzw kommentarlos stehenlässt und unterstützt!

  • K
    Kritiker

    @ Andreas Kettler

     

    Ihr Kommentar widert mich an. Erstklässler haben kein Interesse an Politik und verstehen sicher keine Zusammenhänge bei einem solch komplizierten Thema. Hier werden sie mißbraucht um antiisraelische Hetze zu verbreiten. Dies sollte so schnell wie möglich unterbunden werden.

    Wenn z.B. solche Briefe beim Zentralrat der Muslime, in welchen die Christenverfolgung in den meisten muslimischen Ländern angeprangert wird, eingegangen worden wären, gebe es einen riesen Aufschrei wie weit die "Islamophobie" verbreitet ist.

    Fänden sie das dann auch Ordnung? Nach ihrer Meinung dürfte man den Kindern die antimuslimischen Ressitements nicht verübeln, oder? Immerhin hören sie täglich von den schrecklichen Taten im Namen des Islams.

  • AN
    admiral nelson

    kann man ernsthaft erwarten, dass derart junge menschen den ganzen themenkomplex überschauen und sich daraus eine eigene meinung bilden können?

    wohl eher nicht. aber man kann von pädagogen erwarten, dass sie den kindern eben diese komplexität veranschaulichen, und ihnen erklären, dass nichts so einfach ist wie es scheint. vor allem in diesem fall.

    zuzulassen, dass diese friedenstage in ressentiments münden ist von den aufsichtsträgern schlicht nachlässig, wenn nicht sogar gefährlich.

    entweder haben diese gepennt oder/und verdienen eine strafe, - hoffentlich - unvorbelastete kinder zu einseitigen denken und rassismus zu erziehen.

    denn die prävention dessen halte ich mitunter für die wichtigste aufgabe der pädagogen.

     

    übrigens:

    eine der wichtigsten lektionen des talmud ist, alles von mehreren seiten beobachten zu können,

    denn wenig ist so, wie es anfangs scheint.

  • H
    her

    @ Andreas Kettler:

     

    Danke, für Ihren unermüdlichen Einsatz. Ich habe hier noch ein Paar Insider-Infos:

     

    Nachdem sich die Kleinen autonom in Arbeitsgruppen mit dem Thema beschäftigt hatten, hatten diese eine Petition bei der Israelischen Regierung eingereicht. Bibi, der Feigling, weigerte sich jedoch eine offizielle und gemeinschaftliche Delegation der "Kinder für den Frieden e.V." und des "Exekutivkommitee - Autonomer Kindergarten" nach Ghaza einreisen zu lassen.

     

    Was blieb den 5-6-Jährigen da anderes übrig als vollkommen ohne Indoktination durch Erwachsene diese Post-Aktion durchzuziehen.

  • AK
    Andreas Kettler

    Is des ernsthaft?

    Kann ma sich wegen Kindermeinungen so aufregen?

    Und kann ma ueberhaupt von Kindern erwarten, dass se bei Betrachtung des Nohost-Konfliktes net wenigstens a bissl antisemitisch werden?

    Wenn uebern Irak berichtet wird, wird Israel erwaehnt, wenn vom Iran berichtet wird, wird Israel erwaehnt, wenn von Palaestina berichtet wird, wird Israel erwaehnt. Grundsaetzlich kriegt man da den Eindruck, dass Israel der boese Bub is wenn ma ka Vorwissen hat.

  • S
    Sebastian

    Der Antisemitismus ist überall, dagegen muss entschieden vorgegangen sein!