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Bremer Grüne fordern Sonderparteitag

■ Vorstand: Entscheidung des Länderrates zum Militäreinsatz reicht nicht

Der Landesvorstand der Bremer Grünen fordert die Einberufung einer Sonder-Bundesdelegiertenkonferenz, bei der Bündnis 90/Die Grünen ihr Verhältnis zum Einsatz militärischer Gewalt als „Gegenmittel zur militärischen Gewalt“ diskutieren sollen.

Eine für Grüne derart wichtige und weichenstellende Entscheidung dürfe nicht dem kommissarischen Länderrat von Bündnis 90/Die Grünen allein vorbehalten bleiben, heißt es in einer Erklärung vom Freitag. Hier müsse schnellstens die Gesamtmitgliedschaft ihr Votum abgeben.

Kritik übten die Bremer Grünen am Beschluß des Länderrates vom 13. Juni. Der Beschluß, in dem eine militärische Intervention in Bosnien-Herzegowina zur Beendigung der Kriegsgreuel gefordert wird, widerspreche in seiner Konsequenz der grundsätzlichen Haltung der Grünen zur gewaltfreien Konfliktlösung.

Die Grüne Abgeordnete Marieluise Beck hatte die Entscheidung des Länderrates dagegen begrüßt. Es sei an der Zeit, hatte die Abgeordnete im taz-Gespräch (vgl. taz, 15.6.) erklärt, „daß in solch einer Situation die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten notfalls auch mit militärischen Mitteln seitens der UNO sichergestellt werden muß“. Bei dem Konflikt in Bosnien handele es sich um einen „erbarmungslosen Vertreibungs- und Vernichtungskrieg von Serbien und inzwischen auch kroatischer Seite.“

Marieluise Beck war Mitglied einer Reisegruppe, die in der vorvergangenen Woche im Kriegsgebiet war. dpa

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