piwik no script img

■ Bremer BetriebssportDiako schlug Becks 4:1 – mit Baseballschlägern

„Die BSG Diako Bremen ist aufgrund besonderer Vorfälle bis auf weiteres vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden“, diese knappe Mitteilung erhielt gestern die Betriebssportgruppe der taz. Statt dessen muß die Mannschaft jetzt gegen das Krankenhaus St.-Jürgen-Straße kicken. So weit, so gut.

„Besondere Vorfälle“provozieren aber immer die Neugier von Journalisten. Zwei Stunden vor der Nachricht des Landessportbundes hatte die Polizei-Pressestelle berichtet, daß es zu einem Zwischenfall nach dem Spiel des evangelischen Krankenhauses Diako gegen Beck's am Dienstag abend gekommen sei. Mit Baseball-Schlägern, Glasflasche und einer Gaspistole seien vier Männer auf einen 27jährigen Spieler von Beck's eingestürmt, als dieser die Umkleideräume nach dem Spiel verließ. Mit Kopfverletzungen mußte er im Krankenhaus behandelt werden und war gestern krankgeschrieben, wie Arbeitgeber Beck&Co mitteilte.

In einem der auf ihn einstürmenden „Täter“hatte der Mann aber – einen gegnerischen Spieler erkannt. Nach einem Zusammenprall und heftiger Auseinandersetzung auf dem Spielfeld war der Diako-Spieler vom Platz gestellt worden – und hatte offenbar per Handy drei seiner Freunde zur Rache angefordert.

Während der Pressesprecher von Beck&Co gestern vollkommen erleichtert war, als er erfuhr, daß „sein“Mann auf der Opferseite lag, löste die Nachricht beim Geschäftsführer des Diako beinahe Panik aus: „Fatal für das Image des Diako“könne das werden, fürchtet er. Und dementiert: Das sei kein Krankenpfleger, kein Oberarzt, überhaupt kein Diako-Mitarbeiter, versicherte er, sondern ein Mann, den die Betriebssportgruppe offenbar mangels genügender eigener Kräfte von der Straße angeheuert hatte und der mit falschem Spieler-Paß angetreten war. Kein Grund also, sich nicht dem Personal des Diako anzuvertrauen – bei Kopf- oder anderen Verletzungen.

Von seiten der legitimen Spieler des Diako gab es nur ein energisches: „Kein Kommentar“. Die taz-Mannschaft ist natürlich froh - ein starker Gegner weniger in der Ausscheidung . K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen