Brandenburg schreibt Regionallinien aus: Mehr Bahn für weniger Geld

Brandenburg schreibt Regionallinien aus, darunter auch die stark frequentierte RE1

Brandenburg traut sich. Das notorisch klamme Bundesland will ab 2012 das Betreiben von Regionalbahnlinien, gebündelt in kleinen Paketen, ausschreiben. Mit dabei ist auch die lukrative, weil viel frequentierte Strecke von Magdeburg über Potsdam, Berlin und Frankfurt/Oder nach Eisenhüttenstadt. Wer am Ende den Zuschlag bekommt, ist unsicher. Eines aber steht fest: Die Berliner und Brandenburger profitieren.

Denn bislang fährt die DB-Regio auf den allermeisten Strecken der Region - zu überhöhten Preisen, wie Kritiker sagen und sogar die Europäische Kommission argwöhnt. Fest steht: Für die Bahn, die noch in diesem Jahr an die Börse strebt und daher besonders profitabel sein will, ist der staatlich finanzierte Regionalverkehr eine der wichtigsten Einnahmequellen.

Die Ausschreibung von Strecken in kleinen Paketen heizt der Bahn nun ein, da auch kleinere Firmen mitbieten können und so den Wettbewerb stärken. Das wird zu zu sinkenden Preisen führen. Heißt: Weniger Geld für die gleiche Leistung. Oder mehr Leistung für das gleiche Geld.

Das Brandenburger Verkehrsministerium freut sich jedenfalls schon über Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich. Das Geld soll auch dafür verwendet werden, mehr Züge auf bestehenden Linien einzusetzen oder Linien zu verlängern.

Fragt sich nur, warum die Berliner und Brandenburger noch nicht früher auf die Idee mit der Ausschreibung in kleinen Losen gekommen sind. Wie immer hat die Medaille zwei Seiten: Denn der Wettbewerb auf Brandenburger Schienen wird nicht nur zu geringeren Extra-Profiten der Bahn führen, sondern auch die Löhne der Beschäftigten unter Druck setzen. Angemessene Löhne sollten deshalb ein Ausschreibungskriterium sein.

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