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Botschafts-FeteEchte Cowboys gibts nicht mehr

Die US-Botschaft hat am Pariser Platz ihr neues Quartier bezogen. Nach den Promis dürfen dies am Sonnabend die Berliner feiern - auf einer Festmeile. Nur: Was hat das mit Amerika zu tun?

Viel Bier, wenig Amerika - so sah's aus unterm Brandenburger Tor Bild: DPD

Schon beim Einlass gibt sich das "Amerika-Fest" speziell: Keine Ordner wachen hier an der metallenen Absperrung, sondern Stewards achten - in orangefarbene Westen gekleidet - darauf, dass auch niemand Feuerwerkskörper oder Ähnliches mit auf die Veranstaltung bringt, mit der die neue US-Botschaft sich am Samstag selbst begrüßt.

Auch sonst wird Security großgeschrieben auf dem Fest, zu dem der Veranstalter - der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) - im Vorfeld versprach, es werde "die dramatischen Höhepunkte der vergangenen 60 Jahre" zwischen Deutschen und US-Amerikanern feiern. Feiern lassen sich am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni dann aber weder die Deutschen noch die US-Amerikaner und auch nicht die Beziehung zwischen beiden Seiten, sondern vor allem die anwesenden Unternehmen. Ob Fluglinie, Mobilfunkanbieter oder Sprachschule: Rund 20 Firmen werben hier für sich. Das Angebot kommt an. Die Besucher stehen Schlange. Doch wie war das jetzt mit den deutsch-amerikanischen Beziehungen?

"Im vorigen Jahr war ich mit meinem Sohn an der Ostküste der USA, ich habe Boston, Philadelphia, Washington und New York kennengelernt", erzählt die Seniorin Monika Meier. Damit ist sie eine der wenigen Feiernden, die überhaupt etwas zu dem Thema USA sagen können, das über Hot Dogs und die Freiheitsstatue hinausgeht. Der größte Teil der Besucher beschränkt sich darauf, den Biergartenbesuch durch die gleiche Sitzgelegenheit auf der Straße des 17. Juni zu tauschen. Einige vermuten gar hinter den Feierlichkeiten einen verspäteten Abschluss der Europameisterschaft.

"Für mich wirkt das hier wie ein normaler Rummel", sagt Volkmer Büttner. Er habe sich mehr Informationen über Land und Leute erwartet. "Richtig begeistert bin ich nicht", ist sein Fazit. Vereinzelt sind Besucher mit mehr Enthusiasmus dabei: Männer in voller Football-Rüstung, diverse Cowboyhüte, Hosen, T-Shirts, Basecaps mit den Stars and Stripes und immer wieder Menschen mit Flagge um die Schultern flanieren zwischen Softeisständen und Donut-Buden hin und her.

Zwischen einem völlig überfüllten Zelt mit Glücksrad und einem ungleich leeren Informationsstand über Bildungsmöglichkeiten in Amerika steht leicht verloren ein Wegweiser. Er zeigt nach Bonn und Washington ebenso wie zum Bundespresseamt und dem Infostand der Bundesregierung. Später am Abend wird jemand versuchen, die Schilder zu verdrehen, und ein vorbeikommender Steward in orangefarbener Weste wird ihn davon abhalten. Vor dem Botschaftsgebäude wird sich derweil die Security gegen die Touristen wehren, die zumindest ein Foto mit ihnen als Andenken mitnehmen wollen. Nur Monika Meier hat es geschafft: "Wenn ich schon nicht in die Botschaft reindarf, wollte ich wenigstens einen Wachmann fotografieren", sagt sie. Und grinst fröhlich von ihrer Bierbank in Richtung Botschaft.

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