Booker-Preis-Gewinnerin Eleanor Catton: Die mit den Sternen flirtet

Sie bricht gleich zwei Rekorde: Eleanor Catton ist die jüngste Booker-Preisträgerin. Und Ihr Roman ist mit über 800 Seiten der dickste.

Mit 21 veröffentlichte Eleanor Catton ihr erstes Buch „The Rehearsels“. Bild: reuters

Wenn sie an den Man-Booker-Preis dachte, fühlte sich Eleanor Catton „very Zen“. Sie hat fast alle Bücher der Kandidaten gelesen, die zur Preisverleihung eingeladen waren, schon aus Höflichkeit. Zen dürfte sich jetzt in „euphorisch“ verwandelt haben, denn gestern hat die Neuseeländerin den Preis für ihren Roman „The Luminaries“ gewonnen.

Gleich zwei Rekorde brechen sie und ihr Buch in der 45-jährigen Geschichte des Man-Booker-Preises: Catton ist mit 28 Jahren die jüngste Gewinnerin, ihr Buch ist mit über 800 Seiten das dickste. Der Roman sei ein „Albtraum für die Verleger“, sagt Catton, als sie sich am Mittwoch in London bei der Jury bedankte. Sie habe sich dafür extra eine neue Handtasche kaufen müssen.

Drei Jahre lang schrieb sie an der Geschichte über 12 Protagonisten, deren Schicksale sie mit den 12 Tierkreiszeichen verwebt. Drei Jahre, in denen sie auch viele Bücher verschlang – über Psychologie, Theologie, die Goldgräberzeit und Astrologie. Das Buch beginnt – im Zeichen des Wassermanns – mit der Ankunft des Abenteurers Walter Moody im viktorianischen Neuseeland von 1866. Er sucht Gold und sein Glück, was er findet sind verschiedene ungeklärte Verbrechen. Involviert sind dabei: Opium, eine suizidale Prostituierte, ein reicher und spurlos verschwundener Mann sowie ein verstecktes Vermögen.

Auch Catton ist jetzt um einiges reicher, der Man-Booker-Preis ist auf 50.000 Pfund dotiert und gilt als einer der wichtigsten Preise für Autoren der englischsprachigen Welt. Eleanor Catton ist in Kanada geboren und in Neuseeland aufgewachsen. Mit 21 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „The Rehearsels“, das auf Deutsch als „Die Anatomie des Erwachens“ beim Arche Verlag erschien und seiner Autorin den Weg in die Welt der Stipendien ebnete.

Seit der Veröffentlichung von „The Luminaries“ im September hat sie schon etwa 40 Interviews zu ihrem zweiten Roman gegeben. Das sei ein „learning by screwing up“ gewesen, ein Lernen, indem man es versaut. Inzwischen wirkt sie nicht minder professionell als ihr Werk, das der Luchterhand Verlag für nächstes Jahr auch auf Deutsch angekündigt hat.

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