Bonner Bombenanschlag: Salafist wird verdächtigt
Beim versuchten Anschlag in Bonn soll eine Spur zu einem deutschen Salafisten führen. Es könnte einen Bezug zum geplanten Attentat auf den Pro-NRW-Vorsitzenden geben.
BERLIN rtr | Der versuchte Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof steht offenbar kurz vor der Aufklärung. Die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Fall in Bonn und dem geplanten Attentat auf den Vorsitzenden der rechtsextremen Partei Pro NRW verdichteten sich, erklärte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.
Weitere Auskünfte verweigerte sie mit Blick auf die laufenden Ermittlungen. Wegen des Attentatsversuchs sitzen bereits vier Verdächtige seit April in Untersuchungshaft. Das Magazin Stern hatte unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, im Fall des versuchten Anschlags in Bonn führe eine Spur zu einem deutschen Salafisten, der zuletzt in Bonn gemeldet gewesen sei.
Die Ermittler hätten DNA-Spuren seiner Frau und seines zweijährigen Sohnes an der Bombe gefunden: auf dem Metallrohr und auf dem Wecker des Zeitzünders. Der Verdächtige sitze bereits in Untersuchungshaft, berichtete das Magazin. Der 25-Jährige sei auch Teil der Islamistengruppe, die einen Mordanschlag auf den Pro-NRW-Vorsitzenden geplant habe.
Unbekannte Täter hatten im Dezember eine Tasche mit einer Bombe am Bonner Hauptbahnhof abgestellt. Der Sprengsatz detonierte nicht. Der Fall löste jedoch eine neue Debatte über einen Ausbau der Videoüberwachung aus. Weil keine offiziellen Aufnahmen verfügbar waren, mussten die Fahnder auf Bilder einer Videokamera in einer McDonald's-Filiale zurückgreifen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Getöteter General in Moskau
Der Menschheit ein Wohlgefallen?
Sturz des Assad-Regimes
Freut euch über Syrien!
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Bombenattentat in Moskau
Anschlag mit Sprengkraft
Weihnachten und Einsamkeit
Die neue Volkskrankheit
Foltergefängnisse in Syrien
Den Kerker im Kopf