Boko Haram in Nigeria: Terror zum Ramadan-Ende

Neue Bombenanschläge erschüttern Nigeria nach der Ernennung einer neuen Armeeführung. Der Terror überschattet auch eine US-Reise des Präsidenten.

Präsident Buhari

Wie wird er reagieren? Nigerias Präsident Muhammadu Buhari. Foto: ap

BERLIN taz | Bei einer Serie von Bombenanschlägen am späten Donnerstag und frühen Freitag sind in Nigeria erneut 100 Menschen ums Leben gekommen.

Mindestens 49 Menschen starben kurz vor Sonnenuntergang am Donnerstag bei einem Doppelanschlag auf einem großen Markt der Provinzhauptstadt Gombe im Nordosten des Landes. Eine Serie von drei Anschlägen in der Provinzhauptstadt Damaturu am Freitag früh tötete nach einer ersten Bilanz 50 Menschen.

Die neue Anschlagsserie, die alle nigerianischen Beobachter der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zuschreiben, erfolgt zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan in der Mehrheit der islamischen Länder. Zum Ende des Ramadan wird das islamische Fest Aid al-Fitr gefeiert, eines der wichtigsten Feste des Islam.

Die Opfer auf dem Markt von Gombe waren zumeist zum Einkaufen für das Fest dort. Viele von ihnen waren Frauen und Kinder. In Damaturu gab es die meisten Opfer auf einem für die Aid-Gebete bereitgestellten Platz, auf dem sich am frühen Morgen bereits zahlreiche Menschen versammelt hatten. Die Betenden wurden wieder nach Hause geschickt und der Platz vom Militär abgeriegelt.

Sollte sich die Täterschaft Boko Harams bestätigen, wären die Anschläge auch als Antwort der Islamisten auf die jüngsten Schritte des neuen Präsidenten Muhammadu Buhari zur Intensivierung der Terrorbekämpfung in Nigeria zu bewerten.

Buhari hatte Anfang dieser Woche in einem langerwarteten Schritt die komplette Führungsebene des Militärs ausgewechselt. An die Stelle der bisherigen Armeechefs rückten Offiziere aus den nordostnigerianischen Kriegsgebieten auf, von denen eine bessere Kenntnis der Gegebenheiten und eine effektivere Kriegsführung erwartet wird.

Die Anschläge überschatten auch die Reise Buharis in die USA, die am kommenden Montag beginnt und vier Tage dauern soll. Für Nigeria sind die USA der wichtigste sicherheitspolitische Partner.

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