: Börsen beruhigen sich wieder
Nach Beben in China
Experte Franz-Georg Wenner vom Börsenmagazin Index-Radar warnte aber vor zu viel Optimismus: Hohe Verluste zögen kurzfristig agierende Schnäppchenjäger an. Das sorge für eine Beruhigung, müsse aber keinen nachhaltigen Richtungswechsel nach oben bedeuten.
Sorgen über die chinesische Konjunktur hatten an den Vortagen weltweit die Kurse purzeln lassen. In China wurde der Handel an zwei Tagen automatisch abgebrochen. Kritiker sahen darin einen Grund für die Verwerfungen. Der Mechanismus wurde nun abgeschafft – dann herrschte Erleichterung.
Der CSI 300, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der Börsen in Schanghai und Shenzhen abbildet, ging mit einem Gewinn von 2 Prozent aus dem Handel. Auf Wochensicht lag er aber mit annähernd 10 Prozent im Minus – das ist die schlechteste erste Woche in der elfjährigen Geschichte des Index.
Börsenexperte Dirk Müller: „Wir haben in China über 20 Jahre lang einen Boom erlebt, ohne jede Korrektur nach unten. Bei so einem Wahnsinn war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann es endet.“ Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sagte: „Vor allem deutsche Exportunternehmen sind gefährdet, denn Deutschland ist sehr abhängig von Exporten nach China.“ China ist nach Frankreich, den USA und Großbritannien der viertwichtigste Absatzmarkt für deutsche Exporte.
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