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Liebes TAZ Team,
es kann doch wohl nicht wahr sein was hier in den Kommentaren zu diesem Artikel passiert.
Beide veröffentlichen Kommentare sind ganz klar von Sympathisanten der extrem rechten Band verfasst worden. Mit dem zusatz"ich mag sie nicht aber", und dann wird noch gestattet einen ganz klar faschistischen Text dieser Band zu veröffentlichen.
Bitte prüfen Sie das.
Danke
@Powpowerpow Bitte bitte lassen Sie diesen Beitrag Satire sein...
Ansonsten muss man sich wohl fragen, ob Sie den Artikel überhaupt gelesen haben.
@Powpowerpow inwiefern ist dieser Text denn faschistisch? Ist ja nicht wie die erste Strophe, die zugegebener Maßen etwas doof gewählt ist, da es "die antifa" als solche nicht gibt und sich quasi davon distanziert wird. Schaut man sich jedoch die volle Strophe an, weiß man, wen welche Leute genau das gerichtet ist. Die zweite Strophe hingegen ist aber eindeutig gegen rechts, so wie in vorherigen Songs wie "Deutschland im Herbst". Wenn man sich schon über sympathisanten beschwert, sollte man selbst wenigstens auch neutral sein.
Ich bin jetzt wahrlich kein Onkelz Fan. Aber deutlicher kann man sich nun wirklich nicht von rechts abgrenzen:
"Und hier ein paar Worte
An die "rechte" Adresse
Leckt uns am Arsch
Sonst gibt's auf die Fresse
Ich hasse euch
Und eure blinden Parolen
Fickt euch ins knie
Euch soll der Teufel holen
Ihr seid dumm geboren
Genau wie ich
Doch was ich lernte
Lernt ihr nicht
Ihr seid blind vor Haß
Dumm wie Brot
Ihr habt verschissen
Eure Führer sind tot."
Ohne mich.
Ich mag die Band nicht, vor allem nach dem Unfall mit Fahrerflucht. Aber gegen Rechts haben sie sich oft genug distanziert. Es wäre schön, wenn das nach all den Jahren mal ankommen würde.
@AliceMirrow Die haben sich nie wirklich distanziert.
Nur das gesagt was gehört werden wollte.
@Powpowerpow Naja sie haben ja schon auf mehreren Events gegen rechts teilgenommen, sich gegen NPD und AfD öffentlich ausgesprochen, Konzerte gegen rechts gespielt, gar ein Rock gegen Rechts selbst organisiert, auf Konzerten sich von rechts distanziert und in Liedern sozialistische und Linke bzw anti rechte werte vertreten. Außerdem läuft Weidner gern mal im Che Guevara shirt rum, der macht das sicher nicht aus langeweile
Israels Premier Netanjahu zündelt, um an der Macht zu bleiben. Die Menschen in der Region, die Frieden wollen, drohen unter die Räder zu geraten.
Böhse Onkelz in Bremen: Besorgtes Erinnern
Der schlechte Ruf der Böhsen Onkelz scheint ungebrochen. So beschäftigt sich auch die Bremische Bürgerschaft zum Tourstart in Bremen mit der Band.
Die Bühne hat fast so viel Strahlkraft wie der schlechte Ruf der Band: Onkelz-Konzert auf dem Hockenheimring Foto: Daniel Naupold/dpa
Zur Idee der Resozialisierung bekennen wir Bürgerkinder uns immer ganz dolle. Jeder Mensch kann sich ja ändern. Nur in der Praxis, hier im Fall der prolligen Band Böhse Onkelz, tendieren wir dann vorsichtshalber zur faschistischen Lehre von den Unverbesserlichen. Das lässt sich gerade in Bremen erleben. Dort startet die Band am 17. August ihre Open-Air-Tour. Die 13 Konzerte in Deutschland sind ausverkauft.
In der Bremischen Bürgerschaft – so heißt hier das Parlament – hatte die SPD-Fraktion schon im Februar alarmiert nachgefragt: War da nicht mal etwas? Hatte die Band nicht in einer Zeit, als ihre heute über 50-jährigen Frontleute noch mehrheitlich unters Jugendstrafrecht gefallen wären, ausländerfeindliche Nazi-Punk-Songs gegrölt und Erfolge mit widerwärtigem Skinhead-Rechtsrock gefeiert? War damals nicht die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Dings eingeschritten?
Oh ja! So war’s! Groß-Onkel Stephan Weidner hatte das auch zugegeben und als „Scheiße“ bezeichnet im deutschen TV, als das noch aus drei Programmen bestand, stellt euch das mal vor, Kinder!
Damals hatten er und seine Kollegen versucht, etwas dagegen zu unternehmen, dass sie sich den Status als – aktuelle Eigendarstellung – „Kultobjekt aller europäischen Glatzen“ erarbeitet hatten. Es gab Beipackzettel für die Platten und die Band beschäftigte einen Ordnungsdienst, der Hitlergrüßer aus den Sälen zu schmeißen hatte. „Kaum eine bundesdeutsche Band hat in den letzten Jahren so häufig zum Thema Rassismus und Gewalt Stellung bezogen wie die Böhsen Onkelz“, resümierte schon 1994 Klaus Farin in der taz. Dennoch habe „ein Großteil der Öffentlichkeit dies überhaupt nicht registriert“.
Das gilt noch immer. Wohl auch in Neu-Ulm, wo die Band am 2. September auftritt, obwohl eine Petition das verhindern sollte. Aber in Bremen ist es doch noch überraschender, wenn jetzt die Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) im Weser-Kurier die Forderung erhebt, die Band müsse ihre Haltung „zu dem Thema unmissverständlich“ klarstellen. Denn gerade hier, in Bremen, hatte sie für eine solche Klarstellung gesorgt: 1993 sind die Böhsen Onkelz auf Einladung des Senats als Headliner des Konzerts „Rock gegen rechts“ aufgetreten, 2001 gab es ein Benefiz-Konzert „Gegen den Hass“, unter Schirmherrschaft der Ausländerbeauftragten Dagmar Lill. „Was helfen uns Konzerte gegen rechts“, hatte Lill seinerzeit gefragt, „wenn nur Linke da sind?“
Das war ein Moment der maximalen Annäherung. Diese hat man nicht weiterverfolgt und auch die Band hat sie nach ihrer zwischenzeitlichen Auflösung und dem Comeback 2013 nicht erneut aufgegriffen.
Dabei bleibt die Erzählung, die Band könne präventiv gegen Rechtsradikalismus wirksam sein, sozialpädagogisch stimmig. Das Angebot seitens der Band gab’s. Die Bereitschaft, darauf einzugehen, war weniger ausgeprägt: Wir aus der Oberstadt mögen die halt nicht. Ihre Musik weht uns den Geruch von Männerschweiß in die Nase, von Frittenfett, Bier und Pisse. Der Vordenker der Resozialisierung, Rechtsphilosoph und Justizminister Gustav Radbruch (SPD), hatte als deren Erfolgsbedingung gefordert, ehemalige Missetäter „so zu behandeln, als wären sie schon gut“. Wir bleiben dagegen misstrauisch. Dass sie scheitert, ist ein Scheitern der Gesellschaft.
wochentaz
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Was die rechte Szene freut. Denn ihr ermöglicht die fortgesetzte Ausgrenzung, die Band weiter zur Identitätsstiftung, ihre Auftritte als Treffpunkt zu nutzen: Besorgte Nachfragen und wiederholte Aufforderungen zur dann geflissentlich überhörten Distanzierung wirken so wie Aufrufe an die Faschos, doch bitteschön Präsenz zu zeigen. Weil es die liebgewonnenen eigenen Feindbilder bestätigt.
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Schwerpunkt Stadtland
Kommentar von
Benno Schirrmeister
Reporter und Redakteur
Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.
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Dieser Artikel stammt aus dem stadtland-Teil der taz am Wochenende, der maßgeblich von den Lokalredaktionen der taz in Berlin, Hamburg und Bremen verantwortet wird.
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Benno Schirrmeister